Vom Terpen bis zum Cannabinoid: Die Cannabis-Wirkung
Die Wirkung von Cannabis ist äußerst vielfältig. Das liegt auch an den verschiedenen Inhaltsstoffen in der Cannabispflanze. Die bekanntesten Wirkstoffe der Cannabispflanze sind THC und CBD. Diese sogenannten Cannabinoide entfalten ihre Wirkung über das körpereigene Endocannabinoid System. Aber auch die im Cannabis enthaltenen Terpene entfalten eine nicht zu unterschätzende Wirkung.
Dabei kann die Cannabis-Wirkung sowohl positive wie auch negative Effekte hervorrufen. Gefürchtete Cannabis Nebenwirkungen sind beispielsweise die Cannabis Psychose, Cannabissucht oder mögliche Persönlichkeitsveränderung durch Cannabiskonsum.
Die positiven Effekte der Cannabis Wirkung sind inzwischen auch in der Schulmedizin angekommen und so kommt medizinisches Cannabis in Form einer Cannabistherapie bei verschiedenen Erkrankungen zum Einsatz wie zum Beispiel bei der Verwendung von Cannabis gegen Schmerzen. Inzwischen ist es in Ausnahmefällen sogar möglich, sich Cannabis auf Rezept beim Hausarzt oder einem sogenannten Cannabis Arzt verschreiben zu lassen.
Die Anatomie der Cannabispflanze im Überblick
Im Großen und Ganzen gleicht Cannabis vielen anderen Pflanzenarten, sowohl vom Bau als auch von den Wachstums- und Lebenszyklen. So beginnt auch das Leben einer Cannabispflanze (in den meisten Fällen) mit einem Samen, erreicht den Höhepunkt während der Cannabis-Blüte und vergeht dann wieder.
Dabei ist beim Hanf die Cannabisblüte der begehrteste Teil des Wachstumsprozesses und nicht wie bei vielen anderen Pflanzen die Früchte. Denn die Cannabisblüten enthalten den Großteil der begehrten Terpene und Cannabinoide, wie THC und CBD.
Werden die Blüten geerntet, können sie anschließend zu unterschiedlichen Cannabisprodukten verarbeitet werden. Werden Blüten lediglich getrocknet und verkauft, bezeichnet man sie umgangssprachlich auch als Gras, Weed oder Ott.
Der Lebenszyklus der Cannabispflanze
Der Lebenszyklus einer Cannabispflanze, die zur Ernte von Blüten vorgesehen ist, besteht aus 4 Phasen:
- Die Keimung (3-10 Tage): Der Samen der Hanfpflanze keimt, bildet die ersten Wurzeln und springt aus dem Boden
- Sämlingsphase (2-3 Wochen): Nach der Keimung entwickelt die Marihuanapflanze ihre ersten Keimblätter und streckt sich richtung Licht
- Vegetative Phase (3-16 Wochen): In diesem unreifen oder jugendlichem Stadium, entwickelt die Hanfpflanze ihre Wurzeln, Äste und Fächerblätter
- Blütephase (8-11 Wochen): Jetzt beginnt dein Hanf Knospen zu produzieren und zu blühen
Wenn eine weibliche Cannabispflanze nicht dafür vorherbestimmt ist Samen zu produzieren, endet das Leben der meisten Pflanzen mit der Ernte während oder kurz nach der Blüte.
Die Teile der Cannabispflanze
Cannabis-Samen und Cannabis-Jungpflanze

Beginnen wir ganz am Anfang der Cannabispflanze oder besser gesagt: noch vor der Cannabis-Jungpflanze. Die Samen werden in weiblichen Cannabispflanzen produziert und tragen die Genetik beider Eltern in sich. Wenn die Samen keimen und zu sprießen beginnen, dann bilden sie die sogenannte Pfahlwurzel aus, die zur Hauptwurzel wird und die Cannabis-Jungpflanze fest im Boden verankert.
Die Wurzeln der Cannabispflanze
Ein gesundes Wurzelsystem ist entscheidend für Gesundheit, Wachstum und Ertrag deiner Hanfpflanzen. Sie sind die Lebensadern, die deine Cannabispflanze vor allem mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Die Wurzelgesundheit ist ein häufig unterschätzter Aspekt, wenn es um den Cannabisanbau geht. Oder wusstest du zum Beispiel, dass ein nützlicher Pilz namens Mykorrhiza in Symbiose mit Hanf lebt und dem Boden zugesetzt werden kann, um das Wurzelsystem zu verbessern?
Stamm oder Stängel der Hanfpflanze
Der Stamm oder Stängel einer Cannabispflanze sorgt für die nötige Stabilität und leitet Wasser und Nährstoffe von den Wurzeln zu den Blättern. In der Sämlingsphase ist der Stamm dünn, neigt dazu abzuknicken und muss lediglich das Gewicht der Keimblätter tragen. Ist der Hanf jedoch ausgewachsen und vielleicht noch voller Blüten, muss ein Stamm – je nach Cannabissorte – viele Kilo Pflanzenmaterial und Blüten halten können.
Manche Züchter schneiden den Stamm nach etwa fünf Knoten ab, wodurch die Pflanze gezwungen wird, mehr seitlich zu wachsen und mehr Knospen zu bilden. Was ein Knoten ist, erfährst du gleich.
Zweige der Cannabispflanze
Ähnlich wie der Stamm, geben auch die Zweige, die seitlich aus dem Hauptstamm herauswachsen, dem Hanf Form und Stabilität. An den Zweigen wachsen die Fächerblätter und Knospen.
Knotenpunkt (node)
Ein Knoten ist ein Punkt, an dem ein Zweig aus dem Hauptstamm oder ein Zweig aus einem anderen Zweig herauswächst. An einigen Knotenpunkten können auch direkt Fächerblätter und Knospen wachsen. Der Abstand zwischen zwei Knoten wird als Internodium bezeichnet.
Die Knoten spielen auch eine wichtige Rolle bei der Geschlechtsbestimmung einer Weed-Pflanze. Sie verraten dir, ob es sich bei deiner Cannabispflanze um eine weibliche oder männliche Hanfpflanze handelt. Mehr über die Geschlechtsbestimmung erfährst du später.
Fächerblätter
Fächerblätter sind die größten Blätter an einer Weed-Pflanze. Sie fangen das Licht für die Hanfpflanze ein, haben in der Regel wenig bis gar kein Harz und kaum Cannabinoide. Daher werden sie nach dem Beschneiden meist weggeworfen.
Cola oder “Bud Site”
Eine Ansammlung von Knospen wird auch als Cola oder “Bud Site” bezeichnet. Die Hauptcola befindet sich fast immer an der Spitze der Weed-Pflanze, wo die Knospen besonders eng beieinander wachsen. Kleinere Colas können aber auch unter Zweigen oder weiter unten am Stamm auftreten.
Cannabis Blüte

Für Cannabis-Enthusiasten gibt es wohl kaum etwas Schöneres als Cannabis in der Blüte. Die Blüten der Cannabispflanze werden auch “Buds” genannt und sind der begehrteste Teil der weiblichen Marihuana-Pflanze.
Cannabisblüten können HHC, THC, THCP, CBD, CBG und eine Reihe weiterer Cannabinoide enthalten.[1] Jedoch unterscheiden sich die Konzentrationen zwischen den verschiedenen Weed Sorten zum Teil erheblich.
Die Cannabinoide interagieren mit dem Endocannabinoid System[2] und rufen so die Cannabis Wirkung hervor.
Bevor die Cannabisblüte geraucht werden kann, muss sie getrocknet werden. Die getrockneten Blüten werden auch als Gras, Weed, Marihuana oder Ott bezeichnet. Der Cannabinoid-Gehalt einer Blüte kann mittels THC Messgerät festgestellt werden.
Stempel (pistil)
Der Stempel ist der Ort, an dem sich die reproduktiven Teile der Blüte befinden. Die Stränge des Stempels, die wie Haare aussehen, werden Narben genannt. Sie sammeln den Pollen der männlichen Hanfpflanzen. Die Narben des Stempels sind zunächst weiß und färben sich im Laufe der Reifung der Pflanze nach und nach gelb, orange, rot oder braun.
Wusstest du, dass die Narben zwar eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzung spielen, aber selbst nur wenig zur Potenz und zum Geschmack der Blüte beitragen?
Hüllblätter (bracts) und Kelch (calyx)
Die Hüllblätter befinden sich rund um den weiblichen Fortpflanzungsbereich, ähneln in ihrer Form einer Träne und schützen Stempel und Narben. Sie enthalten eine Reihe von Harzdrüsen, die den höchsten Anteil an Cannabinoiden in der Marihuanapflanze vorweisen.
Innerhalb der Hüllblätter befindet sich auch der Kelch – zumindest bei der weiblichen Cannabispflanze. Der Kelch ist eine durchsichtige Schicht, die die Samenanlage schützt und ist mit bloßem Auge nicht zu sehen.
Trichome auf der Cannabispflanze

Trichome befinden sich auf Blättern, Stängeln und Kelchen, produzieren Harz und bilden eine Art kristallartige Hülle um die Knospen. Auch wenn Trichome sehr klein sind, enthalten sie doch eine ganze Menge an Wirkstoffen, insbesondere Cannabinoide und Terpene. Das Harz wurde und wird häufig zur Herstellung von Haschisch verwendet. Dem Hanf dienen die Trichome und das abgesonderte Harz als Schutz vor Fressfeinden und extremen Wetterbedingungen.
Zuckerblätter
Die kleinen Blätter, die mit Harz überzogen sind und sich zwischen den Knospen bilden, nennen sich Zuckerblätter. Sie werden in der Regel bei der Ernte als “Trimm” oder Verschnitt aufbewahrt und können zu einer Vielzahl von Cannabisprodukten verarbeitet werden.
Männliche und weibliche Cannabispflanzen
Cannabis ist eine zweihäusige Pflanze. Unter Zweihäusigkeit versteht man die getrennte Geschlechtsverteilung bei Samenpflanzen. Das heißt, dass weibliche und männliche Blüten auf getrennten Individuen vorkommen.
Die weibliche Hanfpflanze produziert Blüten, die ihrerseits das begehrte Harz produzieren, welches so reich an Cannabinoiden und Terpenen ist. An der männlichen Hanfpflanze wachsen Pollensäcke, deren Inhalt – also die Pollen – bei Kontakt mit weiblichen Blüten die Samenproduktion in Gang setzen würden.

Um eine ungewollte Bestäubung und die Produktion von Samen zu verhindern, werden männliche Hanfpflanzen frühzeitig entfernt. Die unbestäubten weiblichen Cannabispflanzen werden übrigens auch als “Sinsemilla” (samenlos) bezeichnet.
Indem man genetisch identische Ableger (Klone) verwendet, kann man das Geschlecht einer Pflanze sicherstellen. Eine andere Möglichkeit, nur weibliche Hanfpflanzen zu erhalten, ist die Verwendung von feminisiertem Saatgut.
Unterschied männliche und weibliche Hanfpflanze
Wie man die weibliche Cannabispflanze von der männlichen unterscheidet, ist gar nicht schwer. Da du inzwischen ein recht gutes Verständnis über die Anatomie der Cannabispflanze gewinnen konntest, sollte es dir leicht fallen, das Geschlecht deiner Pflanzen richtig zu bestimmen.
Je nachdem, für welche Cannabissorte du dich entschieden hast, kann es bereits nach 4 Wochen soweit sein, dass du erste Vorblüten an deiner Pflanze entdeckst. Bei männlichen Cannabispflanzen entwickeln sich kleine Säckchen, ähnlich den Pollensäcken. Bei den weiblichen Hanfpflanzen wirst du erste Hüllblätter und Narben erkennen.
Die weibliche Cannabispflanze
Die weibliche Hanfpflanze ist die Cannabispflanze, die die Blüten hervorbringt. Da Cannabis in erster Linie wegen der Knospen und nicht wegen der Samen angebaut wird, ist der Anbau von “samenlosen” Cannabispflanzen (Sinsemilla) weit verbreitet. Um die Knospenproduktion zu erhöhen und die ungewollte Samenbildung zu verhindern werden männliche Cannabispflanzen frühzeitig aussortiert.
Nur in seltenen Fällen erhalten weibliche Hanfpflanzen Pollen von männlichen Pflanzen, um Samen zu produzieren, beispielsweise, um die Genetik beider Pflanzen an die nächste Generation weiterzugeben. Auf diese Art entstehen immer neue Cannabissorten. So ist zum Beispiel das beliebte Super Lemon Haze eine Kreuzung aus Lemon Skunk und Super Silver Haze.
Die männliche Hanfpflanze

Ist dein Cannabis männlich, dann wirst du vermutlich nicht sehr viel damit anfangen können. Die männliche Gras-Pflanze findet zwar industrielle Verwendung (beispielsweise zur Produktion von Textilien aus Hanffasern), doch Blüten produziert sie nicht. Ganz im Gegenteil: Ist eine Hanfpflanze männlich, wird die Pflanze irgendwann Pollen produzieren und deine weiblichen Cannabispflanzen bestäuben. Das wird ihr Blütenwachtum hindern und sie wird Samen produzieren, die geraucht oder verdampft sehr unangenehm schmecken.
Zwar enthält auch eine männliche Cannabisfplanze THC und andere Cannabinoide, jedoch in so geringen Mengen, dass sie aufwändig extrahiert werden müssten, damit du einen Nutzen davon hättest.
Wie man die Cannabispflanze vermehrt
In der Praxis werden zwei Arten der Vermehrung angewendet. Die Vermehrung mittels Stecklingen (Klone) oder mit Samen:
Klone
Klonen klingt erst einmal sehr wissenschaftlich und kompliziert, dabei ist damit lediglich die Vermehrung mit Hilfe von Stecklingen gemeint. Den Steckling nimmst du von deiner bevorzugten Pflanze und steckst ihn anschließend in ein geeignetes Nährmedium.
Der größte Vorteil dieser Methode ist, dass du die gleiche Genetik erhältst wie bei der Mutterpflanze. Allerdings gehört schon etwas Erfahrung dazu, den richtigen Zeitpunkt für die Entnahme des Stecklings zu bestimmen und diesen dann auch zum Wurzeln zu bringen. Im Zweifelsfall solltest du Wurzelhormone verwenden, um das Wurzeln zu fördern.
Samen
Über die Samen gibt es wohl nicht viel zu sagen. Einerseits könnte man sie einfach in die Erde werfen und aus dem ein oder anderen Samen würde vermutlich eine prachtvolle Hanfpflanze erwachsen.
Andererseits keimen Samen nicht immer und der Cannabisanbau ist eine echte Kunst, vor allem wenn man hohe Erträge erzielen möchte. Der Vorteil von Samen ist, dass sie leicht verschickt werden können und mit keinen Krankheiten oder Parasiten befallen sind. Zudem gibt es inzwischen feminisierte Samen, die zu einem hohen Prozentsatz garantieren, dass aus den Samen weibliche Hanfpflanzen werden.
Samen oder Stecklinge – was ist besser?
Viele Grower bevorzugen den Anbau mit Stecklingen, weil damit zuverlässigere Ergebnisse erzielt werden können als mit Samen. Im Endeffekt bleibt es jedoch dir überlassen, wofür du dich entscheidest und mit etwas Mühe und Geduld kannst du aus beidem tolle Ergebnisse erzielen. Falls du jedoch einen Sea of Green anbauen möchtest, sind Stecklinge definitiv zu bevorzugen.
Übrigens: Laut den Plänen der Bundesregierung soll es möglich werden über sogenannte Cannabis Social Clubs sowohl Samen als auch Stecklinge zu beziehen.
Die größte Hanfpflanze der Welt
Mit Weltrekorden ist das so ein Ding, vor allem in einer Branche, die noch immer in vielen Ländern illegal ist. Wir können dir daher keine Garantie für die Richtigkeit unserer Angaben geben, sind bei unserer Suche nach der größten Cannabispflanze der Welt dennoch relativ häufig auf Green Crack gestoßen. Diese Sativa-dominierte Weed Sorte soll bei guten Bedingungen outdoor bis zu 4 Meter hoch werden. Bei dieser Höhe brauchst du eine lange Leiter für die Ernte. Bevor deine Cannabispflanzen beim Hanf anbauen im Zimmer, oder Homegrow genannt, zu groß für deine Growbox werden, solltest du deinen Cannabis beschneiden oder dir ein größeres Growzelt Set und eine stärkere Grow Lampe zulegen. Erfahrene Grower können auch ihre eigene Growbox selber bauen.
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