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Cannabis auf Rezept – wie wird man Cannabis-Patient?

8 Min. Lesezeit
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Seit 2017 können Patienten Cannabis auf Rezept verordnet bekommen. Da die Cannabis Wirkung jedoch auch bei der Verwendung von medizinischem Cannabis starke Nebenwirkungen haben kann, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, um THC auf Rezept zu bekommen.

In diesem Artikel erfährst du mehr zu diesen Voraussetzungen, wer Cannabis Patient werden kann, wer Cannabis auf Rezept verschreiben darf und andere wichtige Dinge rund um das Cannabis-Rezept.

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Cannabis Patient werden

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Das Wichtigste in Kürze
  • Bei bestimmten Krankheiten können Patienten von ihrem Arzt Cannabis auf Rezept verschrieben bekommen
  • Ein Cannabis-Rezept ist kein Freifahrtschein zum Kiffen
  • Krankenkassen lehnen über 30% der Anträge ab und verweigern die Kostenübernahme
Inhaltsverzeichnis
Cannabis auf Rezept

Was ist ein Cannabis-Rezept?

Ein Cannabis-Rezept ist ein von einem Arzt ausgefülltes Rezept für Patienten, die sich medizinisches Cannabis verschreiben lassen möchten. Denn in Deutschland können Patienten seit dem 10.03.2017 medizinisches Cannabis und THC auf BtM-Rezept auch ohne Sondergenehmigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erhalten.

Was steht auf einem Cannabis Rezept?

Damit das Rezept gültig ist und von der Apotheke akzeptiert wird, müssen beim Ausfüllen des Rezepts einige Richtlinien eingehalten werden, die sich aber von Zeit zu Zeit ändern können. So ist beispielsweise seit dem 01. Juli 2021 je Blütensorten jeweils ein BTM-Rezept notwendig.

Auf einem Cannabis-Rezept sind unter anderem folgende Angaben erforderlich:

  • das Ausstellungsdatum, denn das Rezept muss innerhalb von sieben Tagen nach der Ausstellung in der Apotheke vorgelegt werden
  • die genaue Arzneimittelbezeichnung, gegebenenfalls zusätzlich noch die Bezeichnung und Gewichtsmenge des enthaltenen Betäubungsmittels je Packungseinheit und die Darreichungsform
  • der Name der Blütensorte; die Cannabissorte muss genau genannt werden
  • die exakte Dosis des verordneten Medikaments in Gramm, Milliliter oder Stückzahl
  • eine Gebrauchsanweisung/Dosierungsangabe mit genauer Einzel- und Tagesgabe
  • der Arztstempel

THC auf Rezept ist nicht Kiffen auf Rezept

Wer glaubt, dass er sich vom Arzt Cannabis verschreiben lassen kann, um Kiffen zu können, der irrt sich. Denn bevor Ärzte getrocknete Cannabisblüten verschreiben, müssen sie prüfen, ob nicht auch geeignete cannabishaltige Fertigarzneimittel verfügbar sind. Zudem müssen sie die Verordnung von Cannabisblüten begründen und falls es billigere Behandlungsmethoden gibt, bekommen diese Vorrang.

Wer kann sich Cannabis verschreiben lassen?

Nach § 31 Abs. 6 SGB V haben Patienten mit einer schwerwiegenden Erkrankung Anspruch auf eine Versorgung mit medizinischem Cannabis. Dabei ist im Gesetz jedoch nicht definiert, wer genau berechtigt ist, Cannabismedizin verordnet zu bekommen. Es müssen aber dennoch einige Voraussetzungen erfüllt werden, um Cannabis auf Rezept bekommen zu können. Der Patient muss chronisch krank sein und es darf keine geeignetere Medizin für die Krankheit vorhanden sein.

Patienten mit chronischen Schmerzen, neurologischen Erkrankungen wie Epilepsie, Multipler Sklerose oder Tourette und psychiatrischen Erkrankungen wie Depressionen oder posttraumatischen Belastungsstörungen haben die besten Chancen auf ein Cannabis-Rezept. Auch Menschen, die an Rheuma oder anderen chronischen, entzündlichen Erkrankungen wie etwa Morbus Crohn leiden und Krebs- oder HIV-Patienten haben gute Aussichten darauf, Cannabis vom Arzt verordnet zu bekommen. Zudem muss die Aussicht bestehen, dass sich Cannabis positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Cannabis bei ADHS ist in Ausnahmefällen ebenfalls möglich, jedoch umstritten.

Cannabis auf Rezept: Vor- und Nachteile der Cannabistherapie

Die Vorteile der Cannabistherapie sind die möglichen positiven Nutzen bei eher milden und überschaubaren Nebenwirkungen. Cannabispatienten berichten von Linderung ihrer Beschwerden und dass sich ihre Lebensqualität nach der Einnahme von medizinischen Cannabis gesteigert hat.

Die Nachteile der Cannabistherapie sind abgesehen von den Nebenwirkungen, welche aber bei anderen Therapieformen meist in noch größerer Weise vorhanden sind, die Bürokratie und eine gewisse Willkür der Krankenkassen.

Obwohl laut Gesetz Anträge nur in begründeten Ausnahmefällen abgelehnt werden dürfen, wird laut der Anwaltskanzlei Limmer-Reutemann in mehr als 30% der Fälle die Kostenübernahme von den gesetzlichen Krankenkassen verweigert. [1]

Wo kann ich Cannabis auf Rezept bekommen?

Grundsätzlich ist jeder Haus- und Facharzt berechtigt, Cannabis auf Rezept zu verschreiben. Tier- und Zahnärzte hingegen dürfen kein Cannabis verordnen.

Cannabis auf Rezept vom Hausarzt

Die erste Anlaufstelle für Menschen, die Cannabis-Patienten werden möchten, ist der Hausarzt.

Cannabis auf Rezept vom Facharzt

Jedoch können auch Fachärzte Cannabis auf Rezept anordnen. Dies bietet sich vor allem für Patienten an, die sich in fachärztlicher Behandlung befinden.

Cannabis auf Privatrezept

Eine weitere Möglichkeit, wenn man sich THC verschreiben lassen möchte, besteht darin, Cannabis auf Privatrezept zu beziehen, beispielsweise über einen Cannabis Arzt eines telemedizinischen Anbieters. In diesem Fall ist aber die Kostenübernahme, für Therapie und Arzneimittel, durch die gesetzliche Krankenkasse ausgeschlossen.

Wie wahrscheinlich ist es, dass ich Cannabis vom Arzt bekomme?

Da viele Ärzte und Ärztinnen noch Vorurteile gegenüber Cannabis haben, ist es relativ schwierig einen Arzt oder Ärztin zu finden, die Cannabis auf Rezept verordnen. Erschwert wird dies zudem durch die mit dem Cannabis-Rezept verbundene Bürokratie für Ärzte. Denn gemäß § 31 Abs. 6 SGB V müssen Ärzte unter anderem einen Fragebogen zu Cannabinoiden ausfüllen, welcher 10 Fragen enthält, und diesen gemeinsam mit dem Antrag auf Cannabis auf Rezept der Krankenkasse zukommen lassen.

Cannabis auf Privatrezept: Cannabis Patient werden bei Telemedizinern

Eine andere Möglichkeit, um sich mit medizinischem Cannabis behandeln lassen zu können, besteht darin, dass man Cannabis Patient in einer telemedizinischen Einrichtung wird. Diese hat einige Vor- aber auch einige Nachteile.
Laut Bundesgesundheitsministerium “ermöglicht Telemedizin es, unter Einsatz audiovisueller Kommunikationstechnologien trotz räumlicher Trennung z.B. Diagnostik, Konsultation und medizinische Notfalldienste anzubieten.” [2]

Zu den Telemedizin Anbietern, die sich auf die Behandlung mit Cannabis spezialisiert haben, zählen unter anderem Algea Care, Kanna Medics, 5swan, nowomedTelecan, enmedify und CannCura.

Mehr Ärzte, die Cannabinoide verschreiben

Der größte Vorteil an telemedizinischen Einrichtungen ist, dass dort Ärzte arbeiten, die sich mit Cannabis auskennen und im Gegensatz zu vielen anderen Ärzten auch Cannabinoide verschreiben. Wer beim Hausarzt kein Cannabis Rezept bekommen hat, kann es beim Privatarzt versuchen.

Cannabis auf Privatrezept ist teuer

Der größte Nachteil bei telemedizinischen Einrichtungen ist, dass Cannabis Patienten ihr Rezept selber bezahlen müssen. Dies kann sehr schnell extrem teuer werden, denn nach Angaben der technischen Krankenkasse kann ein Gramm Cannabisblüten um die 20 Euro kosten.[3]

Aber nicht nur Blüten sondern auch Extrakte und Arzneimittel mit den Wirkstofffen der Cannabispflanze, wie Nabilon und Dronabinol, sind sehr teuer. Somit können Arzneimittel und Cannabisblüten auf Privatrezept Kosten in einer Höhe verursachen, die viele Patienten dauerhaft nicht tragen können. Durchschnittlich liegen die Kosten für Cannabisblüte aus der Apotheke zwischen 8 und 15 Euro. Falls Sie sich für medizinische Cannabisblüten interessieren, folgend Sie dem Link zu unserer Übersicht, der in Deutschland erhältlichen Sorten.

Cannabis-Rezept beantragen

Wer bei einer telemedizinischen Einrichtung Cannabis-Patient werden möchte, kann über folgenden Link ein Cannabis-Rezept beantragen bzw. eine Cannabis-Behandlung anfragen*.

Wie wird man Cannabis-Patient?

In unserem großen Leitfaden über medizinisches Cannabis haben wir alle relevanten Informationen über die Behandlung mit Cannabis zusammengefasst: Dort finden Sie Cannabis-Ärzte, Cannabis-Apotheken, medizinische Cannabisblüten und alle Formulare, die Sie benötigen, um Cannabis auf Rezept bei Ihrer Krankenkasse zu beantragen.

Selbsttherapie mit Cannabis

Da es sich nicht jeder leisten kann, so viel Geld für medizinisches Cannabis auszugeben, spielen einige Patienten mit dem Gedanken, sich selbst mit Cannabis vom Schwarzmarkt zu therapieren.

Davon raten wir dringlichst ab. Man kann sich dadurch nicht nur strafbar machen, sondern auch der Wirkstoffgehalt und die Qualität unterscheiden sich deutlich von medizinischem Cannabis. Zudem geht der Konsum von Cannabis mit einigen Nebenwirkungen einher, wie beispielsweise der Cannabis Psychose und Cannabissucht.

Fazit zum Cannabis Rezept

Obwohl es bereits seit 2017 Cannabis auf Rezept gibt, müssen Patienten weiterhin viele Hürden überwinden, bevor sie ein Cannabis Rezept bekommen und mit medizinischem Cannabis behandelt werden können. Es ist äußerst schwer einen Arzt zu finden, der Cannabis auf Rezept verschreibt. Und selbst wenn man einen Arzt gefunden hat, der Cannabis verordnet, besteht die Möglichkeit, dass die Krankenkassen den Antrag ablehnen. Cannabis auf Privatrezept ist für die meisten Patienten für eine langfristige Therapie zu teuer.

Wir helfen, Klarheit zu schaffen!

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Welche Ärzte verschreiben THC?

Alle Ärzte, außer Zahn- und Tierärzten dürfen THC, sowie Arzneimittel mit den Wirkstoff Dronabinol verschreiben.

Welcher Arzt verschreibt Cannabisblüten?

Dies ist pauschal nicht zu sagen, denn Ärzte müssen prüfen, ob geeignete cannabishaltige Fertigarzneimittel verfügbar sind, bevor sie Cannabisblüten verschreiben.

Wann wird Cannabis verschrieben?

Cannabis wird vor allem bei chronischen Schmerzen und Nervenschmerzen verschrieben.

Wann bekommt man Cannabis verschrieben?

Nur Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen haben unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Cannabis auf Rezept.

Quellenverzeichnis

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