Hanf anbauen auf dem Balkon: Darum macht es Sinn
Hanf auf dem Balkon anbauen war gerade vor der Legalisierung von Cannabis in Deutschland (also vor dem 01.04.2024) eine beliebte Homegrow-Option für viele Weed-Fans. Schließlich boten Balkone Schutz vor den neugierigen Blicken der Nachbarn und somit auch davor aufzufliegen – und dadurch möglicherweise mit dem Rechtsstaat in Konflikt zu geraten. Glücklicherweise ist dies nun bekanntermaßen anders. Was sich jedoch nicht geändert hat ist die Tatsache, dass es weiterhin viele gute Gründe für den “Cannabisanbau auf Balkonien” gibt:
- Der Anbau von Cannabis auf dem Balkon ist ziemlich platzsparend
- Hanfanbauen auf dem Balkon ist auch günstiger als der Indoor-Anbau, da du grundsätzlich weder LED-Lampen, Belüftungssysteme noch Bewässerungsanlagen benötigst; Regenwasser und Sonnenlicht reichen in vielen Fällen aus! Du nutzt somit kostenlose, natürliche Ressourcen
- Eine interessanten Studie zufolge sollen Cannabispflanzen, die unter freiem Himmel angebaut werden, besonders reich an Cannabinoiden und Terpenen sein[1]
Ein weiterer Aspekt, der für das Hanf anbauen auf dem Balkon spricht, ist die Tatsache, dass viele Menschen ohnehin einen Balkon besitzen – während die Anzahl der Gartenbesitzer in den meisten Regionen vergleichsweise überschaubar ist. Ein Balkon ermöglicht dir somit, Cannabis auch ohne eigenen Garten im Freien anzubauen.
Welche Cannabissorten eignen sich für den Balkonanbau?
Auch wenn du generell mit vielen unterschiedlichen Cannabissorten den Balkonanbau versuchen könntest, empfehlen wir dir für den Eigenanbau auf dem Balkon definitiv sogenannte Autoflower Seeds, die aufgrund ihrer Genetik und der enthaltenen Ruderalis von alleine in die Blüte gehen und somit auch als Cannabissamen für Anfänger gelten. Der Autoflowering Anbau ist auch häufig besonders schnell; du kannst dein Weed oftmals bereits nach nur 3 Monaten ernten.
Damit dein Homegrow ein voller Erfolg wird, solltest du dein Cannabis jedoch Indoor vorziehen, beispielsweise auf der Fensterbank. Am besten beginnst du schon im Februar damit, die Cannabis Samen vorkeimen zu lassen. Setze die Jungpflanzen erst dann auf den Balkon, wenn keine Frostgefahr mehr besteht und sich mindestens 4 Blattpaare gebildet haben. Schließlich sollen deine Hanfpflanzen – unabhängig von der Sorte – die besten Startbedingungen bekommen!
Das benötigst du um Cannabis auf dem Balkon anzubauen
Bevor du jedoch mit dem Cannabisanbau auf deinem eigenen Balkon beginnen kannst, solltest du erst einmal wissen, was genau du dazu benötigst. Hier daher eine kleine Übersicht:
- Passende Gefäße für deine Pflänzchen, beispielsweise große Töpfe
- Hochwertige Cannabis Erde, die den richtigen Mix aus Perlit, Wurmhumus und Spurenelementen enthält
- Einen ebenso hochwertigen Cannabis Dünger, der dein Cannabis mit wertvollen Nährstoffen versorgt
- Ausreichenden Schutz vor zu extremen Wetterbedingungen
- Mindestens 5 bis 6 Stunden ununterbrochenes Sonnenlicht pro Tag
- Eine Gießkanne, da du hin und wieder sicherlich mit der Bewässerung nachhelfen musst
- Weiteres Cannabis Anbau Zubehör, wie beispielsweise Schneidwerkzeug, damit du Cannabis beschneiden, Cannabis lollipopping und Cannabis toppen kannst, sowie Topfuntersetzer und Handschuhe, die deine Hände bei der Gartenarbeit schützen
Wie bereits erwähnt, sind in diesem Fall LED-Lampen, Belüftungssysteme oder auch Growboxen nicht notwendig. Dennoch kannst du beispielsweise eine LED Grow Lampe oder eine Growbox einsetzen, falls die Licht- oder Witterungsbedingungen zwischenzeitlich mal schlechter werden und du auf Nummer sicher gehen möchtest.
Outdoor Grow Balkon: Tipps für mehr Ertrag
Damit dein Balkon-Homegrow wirklich gelingt, solltest du darauf achten, dass du deinen Pflanzen die besten Zuchtbedingungen bietest. Da du nun weißt, welche Vorbereitungen du für den “etwas anderen” Outdoor-Anbau (statt Hanfpflanze im Garten oder Cannabis im Gewächshaus) treffen musst, geht es jetzt darum, bei der Umsetzung auf die Feinheiten zu achten:
Richtige Topfgröße
Ein Faktor, den viele Cannabis-Enthusiasten vergessen, ist die richtige Topfgröße. Dabei ist diese sehr wichtig für das ideale Wachstum deiner Pflanze! Während ein zu kleiner Topf das Wurzelwachstum unterdrücken kann, sorgt ein zu großer Topf für Platzprobleme auf deinem Balkon. Eine gute Empfehlung liegt daher irgendwo in der Mitte.
Hier ein kleines Beispiel zur Orientierung: Autoflowering-Seeds werden in einem 12-Liter-Topf maximal 150 cm groß. Solltest du also Pflanzen anbauen wollen, die zwischen 60 und 90 cm groß sind, ist ein Topf, der 8 Liter fassen kann, eine gute Idee. Denke hierbei auch dringend an die Untersetzer, da sie überschüssige Feuchtigkeit auffangen und somit essenziell sind! Zudem ist es ratsam, deinen Cannabis umzutopfen und das mindestens 1-mal. Davon ausgenommen sind Autoflower Sorten, die nicht zwingend umgetopft werden müssen und direkt als Keimling in die Erde gesetzt werden können.
Ausreichend Licht
Wie bereits erwähnt, ist ausreichend Sonnenlicht beim Anbauen von Hanf auf dem Balkon das A und O, damit sich die Buds ideal entwickeln können. Dabei ist ein nach Süden ausgerichteter Balkon die bessere Option, da es für deine Pflanzen auf diese Weise einfacher ist, genügend Sonnenlicht zu erhalten:
Südausrichtung | Nordausrichtung |
---|---|
von Natur aus bessere Sonneneinstrahlung | weniger Sonneneinstrahlung |
Pflanzen können überhitzen | Möglichkeiten zur besseren Lichtverteilung |
sichere Lichtversorgung | weniger Überhitzungsgefahr |
Wie du siehst, haben beide Varianten ihre Vor- und Nachteile, wobei ein Südbalkon generell die bessere Wahl ist. Da jedoch nur die wenigsten gewillt sind, aufgrund ihres Cannabisanbaus umzuziehen, kannst du auch die Lichtverhältnisse auf einem Nordbalkon verbessern, indem du beispielsweise reflektierende Oberflächen verwendest, um das Sonnenlicht besser zu verteilen.
Sollten deine Pflanzen auf deinem Südbalkon jedoch zu viel Licht abbekommen, kannst du entsprechend Sonnensegel platzieren. Unabhängig davon, ob du einen Süd- oder Nordbalkon hast, kannst du deine pflanzlichen Zöglinge bei Bedarf einfach an eine andere Stelle auf dem Balkon setzen, um die bestmöglichen Lichtverhältnisse einzufangen.
Trainingsmethoden
Solltest auch du zu denjenigen gehören, die keinen riesigen Balkon besitzen, solltest du darauf setzen, deine Pflanzen zu trainieren. “Trainieren” bedeutet in diesem Fall schlicht und ergreifend, dass du dein Cannabis beschneiden solltest, um die Größe der Pflanzen im Zaum zu halten – idealerweise in der vegetativen Cannabis Wachstumphase. Damit dein Cannabis “lernt”, kurz und buschig und somit nicht ausschweifend zu wachsen, könntest du die Spitze der Pflanze während der Vegetationsphase abschneiden.
Das Resultat – statt sich ausschließlich in die Höhe zu strecken, wird sie buschiger. Bei Autoflower-Sorten ist das Beschneiden aufgrund der kürzeren Wachstumsphase jedoch nur bedingt zu empfehlen. Für diese Sorten eignet sich das Low Stress Training.
Überwachung
Auch wenn der Hanfanbau auf dem Balkon in der Regel weniger Arbeit macht als ein typischer Indoor-Anbau, solltest du deine Pflanzen regelmäßig überwachen. Ist der Platz auf dem sie stehen zu schattig oder zu sonnig? Ist ihre Wassersättigung zu hoch oder musst du deinen Cannabis gießen? Haben sich gar Cannabis Schädlinge oder Cannabis Schimmel breit gemacht? Begutachte den Zustand deiner Cannabispflanze täglich, um im Zweifelsfall schnell reagieren zu können.
Hanf anbauen auf dem Balkon: Auch nach der Legalisierung eine sinnvolle Option!
Während Hanf anbauen auf dem Balkon vor der Legalisierung oft eine der wenigen Optionen darstellte, um sein eigenes Weed relativ unbehelligt im Freien anbauen zu können, musste man spätestens aufgrund des Geruchs der Pflanzen dennoch befürchten aufzufliegen und potenziell von den Nachbarn verraten zu werden.
Dies gehört glücklicherweise der Vergangenheit an. Dennoch ist der Anbau von Cannabis auf dem Balkon auch jetzt noch eine recht unkomplizierte Möglichkeit, sein eigenes Gras zu ernten. Doch auch wenn die Natur hier vieles regelt, solltest du dich gewissenhaft darum bemühen, deinen Pflanzen gute Start- und Wachstumsbedingungen zu bieten.
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