Warum es sinnvoll ist, Cannabis zu fermentieren
Zugegeben, nicht jeder Weed-Enthusiast weiß, dass man Cannabis fermentieren kann. Schließlich ist in der Alltagssprache beim Thema Fermentation häufig von Lebensmitteln wie Käse oder Gemüse die Rede. Dennoch hat dieser Arbeitsschritt auch bei Cannabis viele Vorteile, denn die langsame Aushärtung der Buds hat einen positiven Einfluss auf Geschmack und Qualität. Erfahrungsberichten zufolge soll ausgehärtetes Weed beim Rauchen sogar weniger Halskratzen verursachen.
Zu bedenken gilt nämlich, dass regulär verarbeitete Cannabispflanzen schnell austrocknen und sowohl durch den Einfluss von Licht als auch Luftfeuchtigkeit THC und Terpene abbauen. Die Fermentation hingegen sorgt dafür, dass stattdessen das Blattgrün (Chlorophyll) der Pflanze abgebaut wird, sodass die Terpene ihr volles Aromapotenzial entfalten können und der “grasige” Geschmack von Marihuana verloren geht. Beides ist bei der zu heißen und schnellen Trocknung von Cannabis nicht der Fall, was zu Geschmackseinbußen führen kann.
Und last, but not least: Ein weiterer Vorteil von fermentiertem (ausgehärtetem) Cannabis im Eigenanbau ist, dass du es viel länger lagern kannst und dir keine Sorgen um den Abbau von Terpenen oder Schimmelbefall auf deinen Blüten machen musst. Mitunter können ausgehärtete Buds bis zu einem Jahr (oder sogar noch länger) gelagert werden, ohne Wirkung oder Aroma zu verlieren. Achte in diesem Fall jedoch darauf, einen komplett luftdichten Behälter zu verwenden und dein Weed kühl und trocken aufzubewahren, sonst sind Cannabis Schimmel und Co. auch hier nicht weit.
Cannabis Fermentation – wichtige Voraussetzungen
Du hast Lust bekommen, das Beste aus dem Geschmackspotenzial deiner Blüten herauszuholen und dein Cannabis zu fermentieren? Die gute Nachricht ist, dass die Fermentierung auch beim Homegrow sehr gut gelingt. Die erste Voraussetzung hierzu ist, dass dein Weed getrocknet sein sollte. Idealerweise sollte 7 bis 14 Tage lang dein Cannabis trocknen.
Ready to fermentOb deine Buds bereit zur Fermentation sind, kannst du in erster Linie daran erkennen, wenn die Blüten bereits bei leichter Berührung abbrechen (jedoch ohne dabei Fäden zu ziehen)
Ist dein Weed bereit für den Fermentationsprozess, solltest du mit den Vorbereitungen beginnen. Bringe es in einen Aushärtungsraum mit gleichmäßiger Temperatur (am besten 20 bis 25 Grad Celsius) und stabiler Luftfeuchtigkeit. Zudem solltest du deine Knospen vor Licht schützen, da Lichteinfall die Terpene in den Buds abbauen kann.
Im Detail benötigst du für die Fermentation von Cannabis zudem folgendes Equipment:
- Licht- und luftundurchlässige Gläser, beispielsweise Einmachgläser
- 1 Hygrometer pro Glas (um Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu messen)
Übrigens kannst du neben Einmachgläsern auch Behälter aus Keramik, Holz oder Metall verwenden: Wichtig ist nur, dass diese weder Luft noch Licht durchlassen.
Cannabis fermentieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Du hast alles parat? Wunderbar, dann kann es direkt mit der Fermentation deines Cannabis losgehen. Gib die Blüten hierzu erst einmal einfach in das Glas und achte dabei darauf, sie nicht zu stark zu pressen, damit eine gute Luftzirkulation gewährleistet ist und die Luftfeuchtigkeit regelmäßig verteilt wird. Stelle das zu ca. ¾ gefüllte Glas dann an einen lichtgeschützten Ort.
Nach 1 bis 2 Tagen sollten die Buds weicher werden, da sich die Flüssigkeit aus der Mitte der Buds nach außen drückt. Spätestens jetzt solltest du die Luftfeuchtigkeit im Glas im Blick haben. Die Cannabis Luftfeuchtigkeit sollte rund 55 bis 65 Prozent betragen.
Zu trockene Buds
Es kann sein, dass du nach 1 bis 2 Tagen feststellt, dass deine Blüten zu trocken sind und es nicht zur “Rehydrierung” der äußeren Bereiche kommt. Was tun?
In diesem Fall empfiehlt es sich, einen Tonstein (oder eine Tonscherbe) mit ins Glas zu geben, um für eine bessere Befeuchtung zu sorgen. Achte darauf, den Stein vorher jedoch kurz in destilliertes Wasser zu legen, sonst trocknet er deine Buds weiter aus!
Zu feuchte Buds
Sind deine Buds hingegen zu feucht, solltest du den Deckel des Glases lüften, um die unerwünschte Nässe entweichen zu lassen. Dies kann durchaus einen halben bis ganzen Tag dauern.
Blüten “rülpsen” lassen
Nein, wir haben uns nicht verschrieben: Tatsächlich musst du deine Cannabisblüten “rülpsen” lassen, wenn du gute Ergebnisse erzielen möchtest. Im Detail bedeutet dies, dass du dein Glas ein- bis zweimal täglich (für einige Minuten) öffnest, damit überschüssige Feuchtigkeit in die Umgebung abgegeben werden kann und die Blüten frischen Sauerstoff tanken können. Dies gilt allerdings nur für die erste Woche des Aushärtungsprozesses.
Wichtiger HinweisNach der zweiten Woche öffnest du den Behälter täglich nur noch einmal für 5 Minuten, nicht länger!
Denke zudem daran, dass die Buds während der Fermentation auch Schimmel ansetzen können. Solltest du während des “Rülpsens” (burping) deiner Blüten den Geruch von Ammoniak wahrnehmen, handelt es sich um eine akute Schimmelwarnung! Hier solltest du daher schnell eingreifen und den Deckel deines Glases für einen gesamten Tag entfernen. Im besten Fall kannst du die drohende Schimmelattacke auf diese Weise verhindern.
Fermentationsdauer
Wie lange dein Cannabis aushärten sollte, kommt auf deinen persönlichen Geschmack an. Generell lässt sich sagen, dass dein Weed nach 2 bis 4 Wochen fermentiert ist. Einige Cannabis-Enthusiasten gehen jedoch noch weiter und fermentieren ihre Buds für 4 bis 8 Wochen, oder sogar mehrere Monate.
Hier gibt es somit keine bestimmte “ideale Fermentationsperiode”. Weniger als 2 Wochen sollten es dennoch nicht sein, da die Aushärtung der Knospen sonst noch nicht in ausreichendem Maße stattgefunden hat. Zum Thema Cannabis lagern: Das fertig ausgehärtete Weed kannst du entweder in einem Glas oder einem Beutel (luftdichter Gefrierbeutel) aufbewahren.
Cannabis fermentieren: ein natürlicher Aroma-Booster!
Cannabis fermentieren hat viele Vorteile, unter anderem die längere Lagerdauer. Cannabis-Fans härten ihr Weed jedoch in erster Linie aus, weil es auf diese Weise ein viel intensiveres Aroma- und Raucherlebnis bietet. Schließlich haben die Terpene in den Knospen so die Möglichkeit, ihr volles Geschmackspotenzial zu entfalten. Ein weiterer Vorteil der Fermentation von Weed ist, dass die Methode recht einfach vonstatten geht und auch Anfänger vor keine allzu großen Probleme stellen sollte.
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