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Cannabis und Antibiotika – Feinde oder Freunde?

10 Min. Lesezeit
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Auf den ersten Blick könnte fast nichts so gegensätzlich sein wie Cannabis und Antibiotika. Das eine, Antibiotika, ist eine etablierte Medizin und das Andere, Cannabis, ist eine Droge, die im Extremfall dazu führt, dass man Dinge sieht, die so in der Realität nicht vorhanden sind.

Wenn du regelmäßig unsere Artikel liest, weißt du aber, dass die Cannabis Wirkung für viel mehr Sorgen kann als Lachkrämpfe oder einen Horrortrip. Und tatsächlich haben Antibiotika und Cannabis viel mehr gemeinsam als man denken würde.

In diesem Artikel werden wir diese Gemeinsamkeiten beleuchten und uns dazu noch mit den Wechselwirkungen zwischen Cannabinoiden wie CBD und THC und Antibiotika beschäftigen.

Das Wichtigste in Kürze
  • Cannabis und Antibiotika wirken beide antibakteriell
  • Es ist keine gute Idee zu Kiffen, wenn du Antibiotika zu dir nimmst
Inhaltsverzeichnis
Cannabis und Antibiotika

Cannabis und Antibiotika – zwei Welten?

Cannabis und Antibiotika scheinen zwei total verschiedene Welten zu sein. Jedoch gibt es einige Gemeinsamkeiten zwischen Antibiotika und Gras.
Beide haben Einflüsse auf Leberenzyme, was beim Stoffwechsel eine große Rolle spielt. Wir kommen im übernächsten Paragraph näher darauf zu sprechen.
Und sowohl Cannabis als auch Antibiotika wirken antibakteriell.

Antibiotika und Kiffen ist vermutlich keine gute Idee

Einige Medikamente vertragen sich mit Cannabis und dem Kiffen nicht gut. Einige Autoren gehen davon aus, dass Antibiotika zu diesen Medikamenten zählen und Cannabis die Antibiotika-bedingten Nebenwirkungen sogar verstärken könnte. Leider wurden die Auswirkungen der Kombination von Cannabis und Antibiotika wissenschaftlich nicht ausreichend untersucht, um sich ein abschließendes Urteil zu bilden.

Zur Sicherheit sollten Kiffer die Einnahme von Antibiotika und Kiffen nicht kombinieren, insbesondere dann, wenn verschreibungspflichtige Antibiotika aufgrund einer Infektion des Hals-Nasen-Rachen-Bereichs oder der Lunge eingenommen werden.

Wechselwirkung zwischen CBD oder THC und Antibiotika

Jeder weiß, dass es am besten ist, während einer Antibiotikabehandlung auf Alkohol zu verzichten. Aber was ist mit Cannabis? Gibt es hier einen Unterschied zwischen Cannabis und Alkohol? Cannabis hat zweifellos einen allgemein sichereren Ruf als Alkohol, aber die Inhaltsstoffe der Pflanze können mit einer Vielzahl unterschiedlicher Medikamente interagieren.

THC und CBD sind zwei Cannabinoide, die das Endocannabinoid System im gesamten Körper beeinflussen und zu komplizierten und umfangreichen biochemischen Kettenreaktionen führen können.

Cannabis, die Leber und der Stoffwechsel

Du verdaust und verstoffwechseslt alles, was du isst, einschließlich Cannabis. Die Leber ist ein entscheidender Bestandteil dieses Verfahrens, da sie ein Entgiftungsorgan und das Zentrum des Stoffwechsels ist. Insbesondere die Enzymfamilie Cytochrom P450 ist für die Verstoffwechselung einer Reihe von Cannabinoiden verantwortlich.

Darüber hinaus sind Mitglieder dieser Enzymfamilie für die Verstoffwechslung von rund 90 % aller Medikamente verantwortlich.[1]

Cannabinoide wie THC und CBD blockieren jedoch den Cytochrom-P450-Arzneimittelstoffwechsel aufgrund ihrer Wechselwirkungen mit diesen Enzymen.[2] Dies kann zu folgenschweren Wechselwirkungen führen.

Da CBD ein starker Inhibitor des Cytochrom-P450-Enzyms ist, kann es die Art und Weise verändern, wie bestimmte Antibiotika verstoffwechselt werden, wodurch Patienten einem Risiko für schwere Nebenwirkungen ausgesetzt werden.[2]

Antibiotika und Cannabis wirken antibakteriell

Dass Antibiotika gegen Bakterien helfen, ist weitläufig bekannt. Doch leider werden Antibiotika viel zu schnell verschrieben und auch sehr oft gegen Krankheiten, deren Ursprünge nicht bakterieller Herkunft sind.

Doch dass Cannabinoide gegen einige Bakterien ebenso wirksam sind, wissen die Wenigsten. Dabei haben genau diese Cannabinoide ein sehr großes Potential bei der Bekämpfung von multiresistenten Keimen.

Wirken Cannabis und Antibiotikum zusammen stärker?

Obwohl unseres Wissens nach keine Wechselwirkungen zwischen Antibiotika und Cannabis bekannt sind, ist zu bedenken, dass sich, aufgrund der bereits erwähnten Stoffwechselprozesse in der Leber, Cannabis und Antibiotika in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken oder auch abschwächen können und sich hieraus mögliche Gefahren ergeben.

Interessanterweise nähern sich einige Forscher dem Thema Antibiotika und Cannabis noch auf andere Weise und versuchen herauszufinden, ob es sich bei den mit Cannabis in Verbindung stehenden Chemikalien um Antibiotika an sich handelt.

In der Mikrobiologie experimentieren Wissenschaftler zur Zeit mit Substanzen wie THC und CBD, da sich antibiotikaresistente Bakterienstämme weiterentwickeln und herkömmlichen medikamentösen Behandlungen widerstehen.

Dabei wurde herausgefunden, dass Cannabis zusammen mit Polymyxin B, einem Antibiotikum, eine vielversprechende Therapie gegen Polymyxin B-resistente gramnegative Bakterien ist.[3]

Schon eine andere Studie zeigte erstmals, dass CBD die Bakterien abtötet, die für Gonorrhoe, Meningitis und Legionärskrankheit verantwortlich sind.[4]

Da diese Forschung allerdings noch in den Kinderschuhen steckt, ist es verfrüht, daraus feste Ergebnisse abzuleiten. Es steht außer Frage, dass die Einnahme von Cannabis und Antibiotika zusammen mögliche Nutzen hat, jedoch darf man die potentiellen Risiken nicht außer Acht lassen.

Mögliche Nutzen

Antibiotikaresistenzen aufgrund von übermäßigem Gebrauch sind ein großes Problem. Cannabinoide, darunter CBG (Cannabigerol) und CBD, haben starke antimykotische und antibakterielle Eigenschaften, die dazu beitragen könnten, die Abhängigkeit von Antibiotika zu verringern.
Cannabinoide haben schmerzlindernde Wirkungen, die bei der Bekämpfung von Infektionen helfen könnten.

Mögliche Risiken

  • Cannabinoide, wie Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC), haben immunmodulatorische Wirkungen, die sich darauf auswirken, wie der Körper mit Entzündungen umgeht. Obwohl keine Wechselwirkungen zwischen Penicillin-basierten Antibiotika wie Amoxicillin und Cannabis bekannt sind, könnte Cannabis theoretisch die Wirksamkeit einiger Arten antimikrobieller Medikamente beeinträchtigen.
  • Die entzündungshemmende Wirkung von Cannabinoiden ist nicht immer ein Pluspunkt, da sie die entzündungsbekämpfende Wirkung dämpfen könnte. Dies könnte zu einer verminderten Beseitigung bakterieller Infektionen führen.

Gibt es noch weitere antibakterielle Cannabinoide?

THC und CBD sind nicht die einzigen antibakterieller Cannabinoide. Jedoch muss man die einzelnen Cannabinoide isoliert studieren, um deren antimikrobielles Potential vollständig zu verstehen.

Zum Glück wurden solche Studien bereits durchgeführt. In verschiedenen dieser Studien wurde die antimikrobielle Wirkung von CBDA[5], acetylierte Cannabidiolsäure[6], CBG[7], CBGA[7], CBC-C1[8] und anderen Cannabinoiden festgestellt.

Fazit zu Cannabis und Antibiotika

Zwar gehören Antibiotikum und Cannabis in unterschiedliche Welten. Jedoch gibt es einige Überschneidungspunkte, wie die erwähnte antibakterielle Wirkung. Insgesamt gibt es aber noch viel zu wenige Studien, um klare Aussagen treffen zu können.

Festzuhalten bleibt, dass man Cannabinoide nicht zusammen mit Antibiotika einnehmen sollte. Außer, wenn die Einnahme auf ärztlichen Rat hin erfolgt. Ähnlich unklar ist die Situation bei der Frage, ob Cannabis bei ADHS konsumiert werden darf oder nicht.

Wir helfen, Klarheit zu schaffen!

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Wie wirkt Cannabis auf Antibiotika?

Cannabinoide wie CBD oder CBG können womöglich die Wirkung einiger Antibiotika verstärken. Je nach Cannabinoid und Antibiotikum ist jedoch auch die gegenteilige Wirkung möglich.

Wirkt Cannabis antibakteriell?

In Studien konnte die antibakterielle Wirkung einiger Cannabinoide nachgewiesen werden. Eine wirkliche Alternative zu Antibiotika sind Cannabinoide jedoch nicht.

Quellenverzeichnis

  1. Tom Lynch, The Effect of Cytochrome P450 Metabolism on Drug Response, Interactions, and Adverse Effects, Am Fam Physician. 2007;76(3):391-396, https://www.aafp.org/pubs/afp/issues/2007/0801/p391.html
  2. Peter T. Doohan et al., Cannabinoid Interactions with Cytochrome P450 Drug Metabolism: a Full-Spectrum Characterization, PMID: 34181150 DOI: 10.1208/s12248-021-00616-7, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34181150/
  3. Nathália Abichabki et al., Potential cannabidiol (CBD) repurposing as antibacterial and promising therapy of CBD plus polymyxin B (PB) against PB-resistant gram-negative bacilli, 2022 Apr 19. doi: 10.1038/s41598-022-10393-8, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9018834/
  4. Blaskovich, M. A. T., et al. (2021) The antimicrobial potential of cannabidiol. Communications Biology. doi.org/10.1038/s42003-020-01530-y, https://www.uq.edu.au/news/article/2021/01/research-establishes-antibiotic-potential-cannabis-molecule
  5. Schultz, O.E.; Haffner, G. Zur Kenntnis eines sedativen und antibakteriellen Wirkstoffes aus deutschem Faserhanf (Cannabis sativa). Z. Naturforschg. 1959, 14b, 98–100
  6. Krejci, Z. Hanf (Cannabis sativa) – Antibiotisches Heilmittelung 3. Mitteilung: Isolierung und Konstitution zweier aus Cannabis sativa gewonnener Säure. Pharmazie 1958, 12, 439–443
  7. Melchoulam, R.; Gaoni, Y. Hashish IV – The isolation and structure of cannabinolic, cannabidiolic and cannabigerolic acid. Tetrahedron 1965, 21, 1223–1229
  8. Turner, C.E.; Elsohly, M.A. Biological Activity of Cannabichromene, its Homologs and Isomers. J. Clin. Pharm. 1981, 21, 283–291.

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