Es herrschen heutzutage große Unklarheiten bezüglich dem Unterschied zwischen Cannabis und Hanf. Dabei gibt es im eigentlichen Sinne gar keinen Unterschied, da das lateinische Wort für Hanf Cannabis ist. Erst im Laufe der Zeit kristallisierten sich wichtige Unterscheidungsmerkmale heraus.
Unklarheiten bestehen besonders deswegen, weil sich die gesetzlichen Bestimmungen bezüglich dieser pflanzlichen Produkte weltweit ständig verändern.
Wie kommt es, dass Hanf legal aber Marihuana in den meisten Teilen der Welt illegal ist? Das ist vor allem unverständlich, wenn man bedenkt, dass sowohl Hanf als auch Marihuana aus botanischer Sicht ein und dieselbe Art sind: Cannabis sativa.
In diesem Artikel werden wir die Cannabispflanze entmystifizieren. Wir erklären, was Hanf und Marihuana gemeinsam haben und was sie voneinander unterscheidet, zum Beispiel in Bezug auf die chemische Zusammensetzung, ihre Verwendung und die gesetzlichen Bestimmungen.
Wofür wird Hanf verwendet?
Cannabis ist insbesondere wegen seiner psychoaktiven Wirkung bekannt – bzw. spezifisch aufgrund des THC-Gehaltes des von den Hanfblüten produzierten Harzes. Allerdings sind THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) und die Pflanzen, die es produzieren, in den meisten Teilen der Welt illegal – seit 80 Jahren.
Die Cannabispflanze hat neben ihrer psychoaktiven Wirkung aber noch viele weitere nützliche Eigenschaften zu bieten. Die faserigen Stängel sind besonders wertvoll für die Herstellung von Textilien und Biodiesel, die Samen stellen eine wichtige Quelle für Nahrungsproteine und Fettsäuren dar, und die Blätter sind reich an wertvollen Verbindungen wie Cannabidiol (CBD) und Cannabichromen (CBC).
Kurz nach dem Verbot von THC und den Pflanzen, die diese Substanz produzieren, fand man heraus, dass einige Cannabisarten keine psychoaktive Wirkung haben. Diese Pflanzen wurden später als “Hanf” klassifiziert – mit dem Hinweis, dass – um als Hanf betrachtet zu werden – die Cannabispflanze weniger als 0,2% THC produzieren muss (bezogen auf das Trockengewicht).
Heute ist Hanf in den Vereinigten Staaten und in den meisten Teilen der Welt völlig legal. Jedes Nahrungsergänzungsmittel, das aus Hanf hergestellt wird, wird vielmehr als Nahrungsergänzungsmittel und nicht als psychoaktive Droge betrachtet. Marihuana dagegen, wird als Freizeitdroge betrachtet, und der Anbau ist stark eingeschränkt.
Die meisten der auf dem Markt befindlichen CBD-Ergänzungsmittel werden daher aus Hanf hergestellt, um in diese Klassifizierung zu passen.
Der Unterschied zwischen Cannabis und Hanf im Überblick
Hanf und Marihuana sind ein und dieselbe Pflanzenart: Cannabis sativa. Der Unterschied liegt in ihren spezifischen Wachstumsmerkmalen.
Hanf ist jede Cannabis Sativa – Sorte, die weniger als 0,2% THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) enthält – die wichtigste psychoaktive Verbindung der Pflanze. Diese Sorte wird für die Herstellung von Textilien, Biodiesel und Nahrungsergänzungsmitteln, wie zum Beispiel CBD, verwendet.
Marihuana ist jede Cannabis Sativa – Sorte, die mehr als 0,2% THC enthält, bezogen auf das Trockengewicht. Darüber hinaus kann Marihuana auch von der artverwandten Sorte: Cannabis indica, gewonnen werden. Diese Sorten werden hauptsächlich wegen ihrer psychoaktiven Eigenschaften verwendet.
Merkmale | Hanf | Marihuana |
---|---|---|
Botanischer Name | Cannabis sativa | Cannabis sativa oder Cannabis indica |
Wachstumsmerkmale | Eine hohe, langstielige Pflanze, die einem kleinen Baum ähnelt | Kann groß und langstielig oder klein und buschig sein |
CBD (Cannabidiol) Gehalt | Im Allgemeinen sehr hoch (>10% des Trockengewichts) | Kann sehr hoch oder sehr niedrig sein: (>20% oder <1% des Trockengewichtes) |
THC Gehalt | Weniger als 0,2 % des Trockengewichtes | Im Allgemeinen wesentlich höher als 0,2 % des Trockengewichts (10 % bis 25 %) |
Verwendung | Textilien, Papier, Biodiesel, Hanfsamen und Nahrungsergänzungsmittel (z.B. CBD) | Freizeitdrogen, Kräutermedizin, Nahrungsergänzungsmittel, Medizinalhanf |
Psychoaktive Wirkung | Keine Psychoaktivität | Gesamte Bandbreite von geringer bis hoher Psychoaktivität |
Legalität | Legal in den gesamten Vereinigten Staaten und im größten Teil der Welt | Illegal in den meisten Teilen der Welt (ausgenommen bei medizinischen Programmen) |
1. Wachstumsmerkmale: Unterschied zwischen Cannabis und Hanf
Hanf und Marihuana können ähnliche Wachstumsmerkmale haben. Sowohl Hanf als auch Marihuana-Sorten der Cannabis Sativa – Pflanze neigen dazu, sehr groß zu werden und dünne Blätter zu haben. Andere Marihuana-Sorten, (die von der Cannabis Indica – Pflanze stammen), neigen dazu, viel kürzer und buschiger zu sein und dickere Blätter zu haben.
Der Hauptunterschied der Wachstumseigenschaften von Hanf und Marihuana bezieht sich auf das Harz, das von den weiblichen Blütenknospen produziert wird:
Das Harz von Marihuana-Pflanzen neigt dazu, deutlich dicker und klebriger, als das von Hanf zu sein. In diesem Harz ist der Großteil der Substanzen CBD (Cannabidiol), THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) und andere Cannabinoide enthalten.
Hanf-Pflanzen hingegen produzieren wesentlich weniger Harz und neigen außerdem dazu, die wertvollen Cannabinoide in ihren dunklen, üppigen Blättern anzureichern.
2. Chemische Zusammensetzung: Unterschied zwischen Cannabis und Hanf
Die chemische Zusammensetzung von Hanf und Marihuana ist das Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen den beiden Pflanzen.
Wie erwähnt werden Hanfsorten nur dann als solche klassifiziert, wenn sie weniger als 0,2% THC (bezogen auf das Trockengewicht) produzieren. Alles was über dieser Konzentration liegt, wird als Marihuana bezeichnet.
Sonstige Cannabinoide in der Pflanze (über 100 verschiedene Substanzen!) können stark variieren.
Einige Hanfarten verfügen über einen hohen Gehalt an Cannabinoiden, wie CBC (Cannabichromen) oder CBG (Cannabigerol), während andere fast ausschließlich CBD (Cannabidiol) enthalten.
3. Legalität: Unterschied zwischen Cannabis und Hanf
Hanf und Marihuana werden rechtlich höchst unterschiedlich eingestuft.
Obwohl dieser Unterschied sehr stark variieren kann – je nachdem, in welchem Teil der Welt man sich befindet – ist es im Allgemeinen legal, Hanf zu kultivieren und zu besitzen, während Marihuana illegal ist.
Dies ist natürlich auf die psychoaktive Wirkung von Marihuana bzw. der fehlenden Psychoaktivität von Hanf zurückzuführen.
Bis vor kurzem wurde der Hanfanbau von der US-Bundesregierung stark reguliert: um die Hanf-Pflanze anzubauen, musste ein Landwirt einen Antrag stellen und unterlag auf verschiedensten Ebenen spezifischer Kontrolle, Überwachung und Besteuerung.
Mit der Verabschiedung der neuen Agrargesetzgebung, wurde 2018 der Hanfanbau in den USA flächendeckend liberalisiert. Es ist heute zu 100% legal, als Landwirt Hanf auf dem eigenen Land anzubauen, solange die Pflanze weniger als 0,3% THC im Trockengewicht enthält. In Deutschland darf dieser Wert 0,2% THC nicht überschreiten. Es sind außerdem keine weiteren Anträge oder staatliche Inspektionen mehr erforderlich.
Fazit: Hanf versus Cannabis
Hanf und Marihuana sind sich sehr ähnlich – tatsächlich handelt es sich botanisch gesehen um ein und dieselbe Pflanzenart: Cannabis sativa.
Der Unterschied zwischen den beiden Pflanzen liegt in ihrem chemischen Profil: um als Hanf klassifiziert zu werden, muss die Pflanze weniger als 0,2 % THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol), bezogen auf das Trockengewicht, enthalten, während alles über dieser Konzentration als Marihuana gilt.
Aufgrund des Mangels an THC in nennenswerter Menge, sind Hanfpflanzen in den meisten Teilen der Welt legal. Niemand wird von Hanf high, deshalb haben Regierungsbehörden in den letzten Jahren begonnen, die Beschränkungen für die Hanfpflanze zu lockern. So werden die meisten auf dem Markt erhältlichen CBD-Produkte aus Hanfpflanzen statt aus Marihuana-Pflanzen hergestellt.
Häufig gestellte Fragen
Hanf und Cannabis entstammen derselben Pflanzenart: Cannabis sativa. Der Unterschied liegt in den nachfolgenden spezifischen Wachstumsmerkmalen:
- Hanf: Jede Cannabis Sativa Sorte, die weniger als 0,2% THC enthält. Verwendung findet Hanf in Textilien, Biodiesel und Nahrungsergänzungsmitteln, wie z. B. CBD.
- Cannabis: Jede Cannabis Sativa Sorte, die mehr als 0,2% THC enthält (Trockengewicht). Diese Sorten werden hauptsächlich wegen ihrer psychoaktiven Eigenschaften verwendet.
Neben Terpenen, Flavonoiden und anderen Pflanzenstoffen, konnten bislang über 100 Phytocannabinoide in der Hanfpflanze nachgewiesen werden. Davon sind am besten bekannt die Tetrahydrocannabinole (THCs), Cannabidiole (CBDs), Cannabinole (CBNs) sowie Cannabigerole (CBGs). Der psychoaktive bzw. berauschende Bestandteil von Cannabis ist das Tetrahydrocannabiol (THC), nicht-psychoaktive ist hingegen der Inhaltsstoff Cannabidiol (CBD).
Man muss ganz klar sagen, dass die Lage momentan recht kompliziert ist. Durch viele Regelungen müssen verschiedene CBD-Erzeugnisse unterschiedlich eingeordnet werden.
Am Wichtigsten ist jedoch, dass für Sie als Verbraucher kein Risiko besteht. CBD wird in Deutschland meist als Nahrungsergänzung oder Kosmetik verkauft. Wie sich die rechtliche Lage weiterentwickelt ist momentan schwer abzuschätzen.