Cannabis-Ärzte: Kliniken und Ärzte, die Cannabis verschreiben
Bei den Begriffen Cannabis-Arzt und Cannabis-Ärzte handelt es sich um umgangssprachliche Bezeichnungen für Mediziner, die sich auf die Verwendung von medizinischen Cannabis und Cannabinoiden als Therapiemethode spezialisiert haben. Häufig handelt es sich dabei um telemedizinische Angebote, die sich an unterschiedliche Patientengruppen richten. So haben potenzielle Cannabispatienten und Patientinnen die Möglichkeit, privatärztlich eine Cannabis-Behandlung anzufragen. Viele dieser telemedizinischen Einrichtungen haben Standorte in größeren Städten und so gibt es beispielsweise den Cannabis Arzt Hamburg, den Cannabis Arzt Stuttgart und den Cannabis Arzt München.
Eine Institution, die sich in diesem Bereich einen Namen gemacht hat, ist Algea Care. Die Plattform ist bekannt für ihre umfassende Betreuung von Patienten, die sich für eine Behandlung mit medizinischem Cannabis interessieren. Sie bietet eine gründliche medizinische Bewertung und individuell angepasste Behandlungspläne, um den spezifischen Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden. Zu den weiteren bekannten Anbietern zählen nowomed, Kanna Medics und 5swan. Eine Übersicht der bekanntesten Anbieter finden Sie hier: Telemedizin Anbieter.
Damit tragen Algea Care, nowomed und Co., sowie die wachsende Zahl an Cannabis-Ärzten dazu bei, das Stigma zu beseitigen, das immer noch mit Cannabis und seinen medizinischen Anwendungen verbunden ist. Zudem wird der Zugang zu dieser wichtigen Therapieoption für Patienten erleichtert, beispielsweise bei einem Cannabis Arzt in Nürnberg oder einem Cannabis Arzt in Köln.
Laut Statista waren es im Jahr 2022 in Deutschland bereits 170.000 Patienten und Patientinnen, die Cannabis auf Rezept erhalten haben.[1]
Wer erhält Cannabis auf Rezept?
Die größte Patientengruppe, die eine Cannabistherapie erhalten hat, sind Schmerzpatienten, denn der Einsatz von Cannabis gegen Schmerzen scheint sehr vielversprechend zu sein. Aber nicht nur Menschen mit Schmerzen können Cannabis-Patienten werden und auf eine Genehmigung hoffen: Im verlinkten Beitrag finden Sie spannende Statistiken und Begleiterhebungen zum Einsatz von Cannabis in der Medizin und eine Auflistung weiterer Krankheiten, bei denen Cannabis verschrieben wurde. Informationen über gängige Cannabismedikamente findest Sie ebenfalls hier: Cannabismedizin.
Wie erhält man ein Cannabis-Rezept und wird Cannabis-Patient?
Wer sich Cannabis verschreiben lassen möchte, hat es nicht immer leicht einen gewillten Arzt zu finden. Obwohl es sich bei Cannabis um eine bereits seit Jahrhunderten bekannte Heilpflanze handelt, heftet ihr das Stigma der berauschenden Droge an. Hinzu kommt ein bürokratischer Aufwand für die Verordnung, der selbst aufgeschlossene Ärzte und Ärztinnen häufig abschreckt, ein Betäubungsmittel zu verschreiben.
Daher suchen immer mehr Patienten gezielt nach einem Cannabis Arzt (einen auf medizinische Cannabis spezialisierten Arzt). Doch auch Cannabis-Ärzte dürfen nicht nach belieben medizinische Cannabisblüten, Nabilon, Dronabinol und andere Arzneimittel mit THC verschreiben.
Voraussetzung für eine Therapie sind in der Regel eine schwerwiegende Erkrankung, bei der:
- alle Behandlungsoptionen, die als Standardtherapie gelten, ausgeschöpft sind
- die Standardtherapie nicht (mehr) ausreichend wirksam ist
- die Standardtherapie nicht (mehr) vertragen wird
Auch wenn die Standardtherapie zwar möglich wäre, die Ärzte aber nachvollziehbar begründen können, weshalb die Cannabistherapie zu bevorzugen ist, ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse möglich.
Zudem muss die Aussicht auf eine positive Einwirkung auf den Krankheitsverlauf oder die schwerwiegenden Symptome bestehen.
Hier erfahren Sie mehr über Cannabis-behandelbare Erkrankungen und den Voraussetzungen um Cannabis auf Rezept zu erhalten.
Cannabis als Medizin: Eine kurze Einführung
Die Cannabispflanze ist bereits seit Jahrhunderten bekannt, doch mit der Entdeckung des Endocannabinoid Systems und der Cannabinoid-Rezeptoren im menschlichen Körper hat sich unser Verständnis von Cannabis und seinen medizinischen Anwendungen nochmals massiv erweitert.
Im Mittelpunkt des Interesses vieler Cannabis-Ärzte stehen dabei sogenannten Cannabinoide, wie CBD oder THC. Diese Gruppe chemischer Verbindungen interagiert mit den Cannabinoid-Rezeptoren in unserem Körper und kann eine Vielzahl von physiologischen Prozessen beeinflussen, einschließlich Appetit, Schmerzempfindung, Stimmung und Gedächtnis. Die bekanntesten Vertreter der Cannabinoide sind Cannabidiol und Tetrahydrocannabinol, auch als THC und CBD bekannt.
Neben einer Vielzahl von Cannabinoiden, produziert der Cannabis auch noch weitere Wirkstoffe wie Terpene und Flavonoide, die alle synergistisch zusammenwirken. Dieses Phänomen wird auch als „Entourage Effekt“ bezeichnet und bedeutet, dass die gesamte Hanfpflanze potentiell therapeutische Eigenschaften hat, die über die Wirkung einzelner Bestandteile hinausgehen.
Wie werden medizinische Cannabisprodukte angewendet?
Die Applikationsform – also die Art der Anwendung – hängt von der Produktform ab. THC-Öl, Cannabisöl, Extrakte und THC Spray werden in der Regel oral bzw. sublingual eingenommen. Zu den entsprechenden Medikamenten, Arzneimitteln und Wirkstoffen zählen Nabilon, Dronabinol und Sativex.
Aufgrund des schnelleren Wirkeintritts im Vergleich zu Extrakten und ähnlichen Cannabisarzneimitteln möchten viele Patienten Cannabis verdampfen. Für diese Zwecke werden medizinische Cannabisblüten verschrieben und in Cannabis Apotheken zum Verkauf angeboten. Manche Krankenkassen übernehmen – unter gewissen Voraussetzungen – die Kosten für einen Cannabis Verdampfer zum konsumieren der Blüten. Man sollte sich jedoch zuvor einen entsprechenden Antrag stellen und eine Genehmigung der Krankenkasse einholen.
Mit Sicherheit gibt es auch Patienten die Cannabisblüten in einem Joint rauchen werden, hiervon muss aufgrund gesundheitlicher Nachteile und Risiken jedoch explizit abgeraten werden.
Ihr Cannabis-Arzt oder Ärztin wird Sie sicherlich gerne über die zu Ihrer Behandlung passenden medizinischen Cannabisprodukte und Cannabisarzneimittel informieren. Diese werden in der Regel (im Gegensatz zu frei verkäuflichen Cannabisprodukten) auch THC enthalten.
Mögliche Risiken der Therapie mit medizinischem Cannabis
Eine Therapie mit medizinischen Cannabis konnte die Lebensqualität vieler Patienten und Patientinnen verbessern, dennoch ist die Cannabistherapie nicht für jeden geeignet. So hat auch die Behandlung mit THC Nebenwirkungen, die unterschiedlich stark ausfallen können. So wird beispielsweise die berauschende Wirkung des Tetrahydrocannabinols (THC) von einigen Patienten als sehr unangenehm wahrgenommen. Als häufigste Cannabis Nebenwirkung wird jedoch “Müdigkeit” beschrieben, die als einzige Nebenwirkung “sehr häufig” auftritt (bei mehr als einer Person von 10 Behandelten). Jedoch sind auch Übelkeit und eine Reihe weitere Beschwerden und Nebenwirkungen möglich.[2]
Sind Privatärzte die besseren Cannabis-Ärzte?
Wie bereits erwähnt, kann es schwierig werden, unter Kassenärzten einen Cannabis-Arzt zu finden. Wer bei seinem Hausarzt kein Glück hatte und auch unter niedergelassenen Rheumatologen, Orthopäden, Psychiatern, Neurologen und anderen Fachärzten keinen Cannabis-Arzt finden konnte, dem bleibt noch der Gang zu Privatärzten, um eine Cannabis-Behandlung anzufragen.
In so einem Fall müssen die Leistungen meist selbst getragen werden und häufig handelt es sich bei solchen Cannabis-Ärzten um telemedizinische Angebot, über die man ein Cannabis-Rezept online erhalten kann. Ein Antrag auf Kostenübernahme bei einer gesetzlichen Krankenkasse kann im Falle eines Privatrezeptes nicht gestellt werden.