Geschichte und Mythologie des Bhang
Cannabis essen spielt geschichtlich schon sehr lange eine wichtige Rolle und reicht mehrere tausend Jahre in die Vergangenheit. Garcia de Orta, ein aus Goa stammender portugiesisch-jüdischer Arzt, war der erste Europäer, der indische Heilkräuter in ihrem natürlichen Lebensraum katalogisierte. Er schrieb 1563 in seinem Buch Colóquios dos simples e drogas da India (Sammlung von Medikamenten und Drogen aus Indien) ausführlich über eine Konsumform namens Bhang und seine Freizeitnutzung durch Bahadur Shah von Gujarat.
Der Bhang ist die erste bekannte cannabishaltige Essware, deren Entstehung sich auf die Zeit um 1.000 v. Chr. zurückdatieren lässt und einen essentiellen Teil der Hindu-Kultur darstellt. Er wird aus getrockneten Blättern und kleinen Blütenständen der weiblichen Hanfpflanze zubereitet, hat meist jedoch einen nur vergleichsweise geringen psychoaktiven Wirkstoffanteil von unter 5%. Bhang wird für verschiedene Getränkezubereitungen und Gerichte, wie dem Bhang Thandai, Bhang Lassi und auch dem Bhang Chutney verwendet.
Im Norden Indiens zählt Bhang zu den bevorzugten Arten des Cannabiskonsums und ist in einigen Bundesstaaten (besonders Uttar Pradesh und Rajasthan) legal erhältlich. Traditionell findet er vor allem bei hinduistischen Ritualen Anwendung und wird insbesondere auf den Frühlingsfesten Holi und Maha Shivaratri getrunken. Die heiligen Männer Indiens, die Sadhus, nutzen Bhang für Yogische Praktiken und tiefe Meditation, um in Kontakt mit den Göttern zu kommen.
Der Gott des Bhang
Eine der wichtigsten Gottheiten im Hinduismus ist Shiva, was soviel wie “Glückverheißender” bedeutet. Shiva wird oft mit Meditation, Askese und spiritueller Erleuchtung in Verbindung gebracht und gilt den Hindus als die Manifestation des Höchsten. Er steht ebenso für Schöpfung und Neubeginn, wie auch für Erhaltung und Zerstörung.
Ein recht widersprüchlicher Gott, der sowohl für das asketische Verharren in tiefster Meditation steht, als auch für den ekstatischen kosmischen Tanz, der das Universum vernichtet und gleichzeitig neu erschafft. Vor allem im Süden Indiens wird Shiva oft als Nataraja (König des Tanzes) dargestellt.
Der Legende nach soll es auch Shiva gewesen sein, der einst vom Hindukusch stieg und den Menschen Bhang brachte. Außerdem munkelt man, er habe sich des Öfteren an dem Gebräu gütig getan, um seine Kräfte zu stärken.
Charas, Chillum und ein Chai
Eine andere traditionelle Form der Cannabis Zubereitung ist Charas, was “Hasch” bedeutet, aber im Gegensatz zum Hasch nicht aus getrocknetem Pflanzenmaterial hergestellt wird, sondern ebenso wie der Bhang aus dem Harz der lebenden Cannabispflanze. Die Blüten der Cannabispflanze werden nach der Ernte traditionell von Hand gerieben, bis sich das Harz sammelt. Als die hochwertigste Sorte gilt jene aus dem Bundesstaat Himachal Pradesh, der im Norden Indiens liegt. Vielerorts ist sie frei erhältlich, was Indien zu einem begehrten Ziel für Rucksacktouristen gemacht hat.
Geraucht wird Charas vorzugsweise durch ein Chillum und es gehört zum Ritual, beim Absetzen ein vollmundiges “Bom Shiva” auszustoßen. Selbstverständlich sollte der indische Abend stets mit Chai und seiner feinen Zimtnote abgerundet werden, aber ein entspannender Cannabis Tee tut es natürlich auch.
Rezept für Bhang Thandai
Kommen wir nun also zur Zubereitung des legendären Bhang Thandai, der zu verschiedenen Anlässen getrunken wird, um sich zu entspannen und den Appetit anzuregen. Besonders Homegrowern bietet die Herstellung dieses Getränks erhebliche Vorteile, da sich der Verschnitt optimal dafür eignet.
Falls du nicht genug frische Cannabisblätter und Pflanzenmaterial zur Verfügung hast, findest du bei uns natürlich jede Menge Alternativen, zum Edibles selber machen, die mit sehr viel weniger Grünzeug auskommen. Beispielsweise empfehlen wir unser klassisches Hasch Brownies Rezept, oder Cannabis Schokolade. Du kannst es auch mit THC Gummibärchen versuchen oder dein American Breakfast in THC Sirup ertränken. Mit Cannabis Milch oder unserem Cannabis Butter Rezept sorgst du immer für ein rauschhaftes Dinner.
Equipment
- Großer Kochtopf mit Deckel
- Rührschüssel aus Kunststoff oder Keramik
- Mörser und Stößel
- Sieb oder Musselin (Käsetuch / Seihtuch)
Zutaten
- 400 ml Wasser
- 800 ml Vollfettmilch
- 250 ml Honig oder 200 g Zucker
- 15–25 g frische Cannabisblätter und -blüten, der weiblichen Hanfpflanze
- Je ¼ TL: Garam Masala, Ingwer, Fenchel, gemahlener Schwarzer Pfeffer
- ½ TL Anis, Kardamompulver
- ½–1 TL Rosenwasser
- Rosenblätter, Minzblätter, gehackte Mandeln zum Garnieren
Falls du Veganer oder laktoseintolerant bist, musst du keine Vollfettmilch verwenden, sondern kannst auch eine Alternative, wie z.B. Mandelmilch, wählen. Der Fettanteil der Milch sollte allerdings möglichst hoch sein, damit sich das THC optimal entfalten kann. Die Menge der verwendeten Cannabisblüten kannst du beliebig anpassen, aber versuch das Gebräu nicht so stark zu machen, dass selbst Shiva Angst um seine körperliche, wie auch mentale Gesundheit hätte.
Zubereitung
- Zuerst hackst du das Pflanzenmaterial klein und bringst das Wasser zum kochen
- Den Topf vom Herd nehmen, das gehackte Pflanzenmaterial hinzugeben und die Mischung bei geschlossenem Deckel 10 Minuten einweichen lassen
- Danach das Ganze gut abseihen, bis sich die Cannabismasse relativ trocken anfühlt. Du kannst dafür ein Sieb nutzen, aber das beste Ergebnis lässt sich durch ein Seihtuch erzielen. Das Wasser und Pflanzenmaterial stellst du zur Seite
- Dann erhitzt du die Milch auf dem Herd, gibst das Cannabis in einen Mörser, gießt mehrere Teelöffel heiße Milch hinzu und zermahlst es mit einem Stößel zu Paste. Während des Mahlens gibst du weiterhin Teelöffelweise Milch hinzu, bis du etwa die Hälfte verbraucht hast
- Währenddessen seihst du alles verbliebene Pflanzenmaterial aus der Milch und vermischt sie mit dem beiseite gestellten Wasser aus Punkt 3. Da das Wasser hauptsächlich Chlorophyll und Terpene enthält, kann man auch frisches Wasser nehmen, falls einem der herbe Geschmack nicht zusagt
- Gib die restliche Milch und die anderen Zutaten hinzu und verrühre diese gut
- Stell die fertige Mischung für 30 Minuten in den Kühlschrank und rühre sie vor dem Servieren nochmal gut durch. Auf Wunsch kannst du dem Bhang Thandai noch ein Topping deiner Wahl wie z.B. gehackte Pistazien oder Mandeln hinzufügen
Allen Freunden des Marihuanas steht nun ein köstliches Getränk zur Verfügung. Um das Bhang Erlebnis belebender und erfrischender zu machen, kannst du auch Obst wie z.B. Mango in das Getränk mischen. Allerdings eignet sich Bhang nicht zur längeren Aufbewahrung, sondern muss frisch konsumiert werden. Ob gekühlt oder nicht, sollte die Aufbewahrungszeit einen Tag nicht überschreiten.
Wie bei allen Edibles gilt:
- Auf die Dosierung und Verzehrmenge achtgeben, da zu viel schnell unangenehm werden kann
- Geduld mitbringen, denn die Wirkung lässt um einiges länger auf sich warten, als wenn Cannabis beispielsweise geraucht wird
- Im Falle einer Überdosierung Ruhe bewahren. Dieser Zustand klingt für gewöhnlich nach einer Weile von alleine ab
Was über den Bhang zu sagen bleibt
Um den Vibe einer uralten Kultur zu spüren und den Göttern die Hände zu reichen, stellt der Bhang eine wunderbare Ergänzung der Edible Küche dar. Er ist relativ leicht herzustellen und besticht durch einen charakteristisch milden Geschmack und Duft. Natürlich sollte der Genuss mit Bedacht erfolgen, damit du dich nicht fühlst wie Apasmara, dem Dämon der Unwissenheit, auf dessen Rücken Shiva einen wilden Tanz vollführt.
Kommentare