LSD Langzeitfolgen: Wie gefährlich sind sie wirklich?

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Psychosen, Hängenbleiben und Co: Mögliche LSD-Langzeitfolgen lösen in vielen Menschen, die das Halluzinogen prinzipiell gerne einmal ausprobieren würden, verständlicherweise Angst und Abwehrreflexe aus.

Doch ist die Furcht vor LSD wirklich gerechtfertigt? Sind Sprünge aus geschlossenen Fenstern im 30. Stock bei LSD-Konsumenten an der Tagesordnung? Und mit welchen Langzeitfolgen ist zu rechnen? In diesem Artikel sind wir dem Ganzen auf den Grund gegangen und haben Überraschendes festgestellt!

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Das Wichtigste in Kürze
  • Für viele Menschen sind die möglichen Langzeitfolgen von LSD ein Grund, das Halluzinogen nicht einzunehmen.
  • Obwohl LSD nicht süchtig macht, können durch den Konsum prinzipiell Langzeitschäden wie Psychosen, Flashbacks oder Schizophrenie ausgelöst werden.
  • Dennoch weisen Menschen, die Psychedelika anwenden, im Vergleich zur Gesamtbevölkerung kein erhöhtes Risiko für Schizophrenie und Co. auf.
  • Langzeitfolgen durch LSD können zudem tatsächlich auch positiver Natur sein.
Inhaltsverzeichnis
LSD Langzeitfolgen

Wie wirkt LSD im Gehirn?

Während LSD in den 1960er Jahren als die Droge für “Peace, Love and Harmony” galt, waren es später High-Performer wie Steve Jobs, die LSD wieder in den Fokus rückten, indem sie die Vorzüge des Halluzinogens betonten. So bezeichnete der verstorbene Apple-Boss seinen LSD Konsum zu Lebzeiten als „eines der zwei oder drei wichtigsten Dinge, die ich in meinem Leben getan habe.“[1]

In diesem Zuge fühlten sich auch viele Silicon Valley Employees und Bio-Hacker dazu berufen, es ihrem großen Vorbild nachzutun und mit LSD zu experimentieren. Da man jedoch nicht jeden Tag dauer-high sein wollte, wurde das LSD Microdosing erfunden, um Kreativität und Fokus zu steigern, ohne während der Arbeit von Halluzinationen à la Bugs Bunny heimgesucht zu werden.

Doch wie wirkt LSD eigentlich im Gehirn? Als Erstes solltest du wissen, dass LSD eine große Ähnlichkeit mit einem wichtigen Botenstoff im menschlichen Gehirn, dem Serotonin hat. Daher aktiviert LSD unterschiedliche Rezeptoren, die sonst auf Serotonin reagieren würden, und löst so einen regelrechten Serotonin-Rausch aus. Übrigens dockt LSD auch an Dopamin-Rezeptoren an, was jedoch laut Forschern keinen großen Einfluss auf die Wirkung des Halluzinogens hat.[2]

Unter dem Einfluss von LSD verbinden sich zudem bestimmte Areale im Gehirn miteinander, die ansonsten wenig miteinander zu tun haben. Auf einem LSD Trip kommt es so zu starken Bewusstseinsveränderungen: Das Gefühl für Raum und Zeit verändert sich, es kommt zu optischen und auditiven Halluzinationen und zudem können auch ein Gefühl von Einssein mit der Welt sowie Euphorie auftreten.[3]

Kurz gesagt: Die in den 1930er Jahren von Chemiker Albert Hofmann entdeckte Droge bringt das Gehirn in einen für viele als angenehm bezeichneten Chaos-Modus – wenn man nicht von einem Bad-Trip überrascht wird. Wobei wir auch schon beim nächsten Thema wären.

Welche Nebenwirkungen sind bei LSD zu erwarten?

Wie dir wahrscheinlich schon bekannt ist, ist auch in der Welt von LSD nicht immer eitel Sonnenschein: Denn das Psychedelikum bringt ebenso wie andere Substanzen der Kategorie (beispielsweise Kratom, Ayahuasca, Meskalin, Psilocybin, DMT oder Iboga) auch ein Nebenwirkungspotenzial mit.

So kann es unter Lysergsäurediethylamid (LSD) beispielsweise zu einem sogenannten “Bad Trip” kommen: Dieser äußert sich meistens in starken Angst- und Panikgefühlen, wobei auch motorische Einschränkungen sowie starke Schweißausbrüche möglich sind.

Dabei können nicht nur grundlegende Bewegungen, wie beispielsweise das Gehen oder Stehen, sondern auch Mimik und Gestik schwerfallen. Zudem kann sich die während eines LSD-Trips von vielen gewünschte “Ich-Auflösung” während eines Horror-Trips wie ein furchterregender Sterbeprozess anfühlen, aus dem man einfach nicht mehr herauskommt. Dies kann sich über viele unendlich erscheinende Stunden hinziehen.

Muss man Langzeitfolgen durch den Konsum von LSD befürchten?

Die Symptome eines Bad Trips klingen normalerweise spätestens nach 24 Stunden ab. Dennoch gibt es Menschen, die das Ganze nicht einfach als “schlechte Erfahrung” verbuchen und mit ihrem Alltag weitermachen können, sondern beispielsweise noch Tage oder Wochen später von sogenannten “Flashbacks” heimgesucht werden: Hierbei kommt es scheinbar aus dem Nichts immer wieder zum “Nacherleben” von Szenen und Gefühlen des Bad Trips.

Auch kann es sein, dass sich ein Bad Trip in Stimmungsschwankungen oder gar depressiven Phasen sowie sozialem Rückzug und dem Gefühl großer Einsamkeit niederschlägt.[4] Schließlich kann eine schlechte LSD-Erfahrung beim ein oder anderen zu einer Traumatisierung führen. In diesem Fall ist der Gang zum Psychiater/Psychologen die beste Idee, um Langzeitfolgen zu vermeiden und die Erfahrung professionell einordnen zu lassen.

Allerdings gibt es eine bestimmte LSD-Langzeitfolge, die vielen Psychonauten besonders viel Angst macht: die Psychose. Sicherlich hast auch du schon von Menschen gehört, die im LSD-Rausch aus dem Fenster springen, auf einmal Stimmen hören, wo keine sind oder Dinge sehen, die keiner außer ihnen sieht. Ganz schön furchterregend, nicht wahr? Allerdings zeigen diverse Studien,[5] dass Menschen, die Psychedelika konsumieren, im Vergleich zur übrigen Bevölkerung nicht häufiger an Psychosen leiden als andere.

Dennoch scheint es eine Verbindung zwischen dem Konsum von Halluzinogenen wie LSD und Schizophrenie zu geben: Psychedelika scheinen die Krankheit in jenen auszulösen, die genetisch entsprechend dazu veranlagt sind. Dennoch ist der genaue Zusammenhang nicht vollkommen erforscht. Zu bedenken gilt jedoch, dass die meisten LSD-Konsumenten (unabhängig davon, ob sie einen guten oder schlechten Trip erleben) keine bleibenden Schäden zurückbehalten.

Auch macht LSD, im Gegensatz zu Opiaten wie beispielsweise Heroin, nicht körperlich abhängig. Allerdings kann es dennoch zu einer psychischen Abhängigkeit kommen.

Positive Langzeitfolgen von LSD: Was heißt das?

Obwohl wir gerade im vorangegangenen Absatz gesagt haben, dass LSD-Langzeitfolgen eine Seltenheit sind, müssen wir uns hier doch einmal kurz widersprechen: Denn es gibt sie durchaus und sie betreffen viel mehr Konsumenten als gedacht!

Aber nicht so schnell: Wir sprechen nicht von Flashbacks, Psychosen und Co., sondern den positiven Langzeitfolgen, die ein LSD-Trip mit sich bringen kann. Schließlich zeigen viele Erfahrungsberichte, dass Menschen nach dem Konsum von Psychedelika offener sind, sich mit anderen (und häufig auch der Natur) verbundener fühlen, Probleme aus unterschiedlichen Perspektiven angehen und sich häufig besser in Andere hineinversetzen können. Ob dies ein Grund dafür war, dass die Droge in den USA gerade zu Zeiten des Vietnamkriegs verboten wurde? Wir werden es wohl nie zu 100 Prozent wissen.

Dennoch gilt zu bedenken, dass es sich bei LSD um eine im BtMG verzeichnete Droge handelt, die eine Vielzahl unterschiedlicher (und individuell unvorhersehbarer) Wirkungen auslösen kann. Der sicherste Konsum ist somit kein Konsum. Solltest du LSD dennoch ausprobieren wollen, sind Set und Setting entscheidend, um die Gefahr eines Bad Trips zu reduzieren: Beginne mit einer kleinen Dosis, habe einen Trip-Sitter dabei und achte auf eine Umgebung, die dir während deiner LSD-Erfahrung gut tut: Aktivitäten wie brachiale Ego-Shooter zu zocken oder sich in einen lauten Club zu begeben erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Horrortrips.

Wer zudem nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommen möchte, kann statt reinem LSD auf sogenannte LSD-Derivate/Prodrugs setzen: Hierbei handelt es sich um sogenannte Forschungschemikalien aus der Pharmakologie, die chemisch leicht verändert werden, und im Körper durch bestimmte Prozesse zu LSD umgewandelt werden. Zu beachten ist hierbei jedoch, dass 1S LSD das aktuell einzig legal verfügbare LSD-Derivat ist, und es wenige Erkenntnisse darüber gibt, ob LSD-Derivate als gefährlicher als reguläres LSD einzustufen sind. Bedenke auch, dass LSD Derivate und Prodrugs jederzeit verboten werden können.

LSD in der Psychotherapie?

Vielleicht hast du es auch schon mitbekommen: Es gibt immer mehr Forscher, die LSD im Rahmen einer Psychotherapie befürworten. In diesem Fall wird der Trip von einem Psychotherapeuten begleitet und soll so Depressionen und Ängste bekämpfen. In der Schweiz ist dies Therapeuten sogar bereits erlaubt.[6] Schließlich zeigen immer mehr Studien, dass Halluzinogene wie LSD tatsächlich das Potenzial haben, ernst zu nehmende und schwer behandelbare psychische Erkrankungen (im Rahmen einer Psychotherapie) zu bekämpfen. Ob Psychedelika jedoch tatsächlich die neuen Antidepressiva sind, bleibt abzuwarten.

LSD-Langzeitfolgen: nicht immer negativ

Wer an die Langzeitfolgen von LSD denkt, denkt in erster Linie an Psychosen, Aufenthalten in der Psychiatrie und das ewig währende Hängenbleiben. Und ja – diese Fälle existieren leider durchaus. Dennoch gibt es sehr viele Menschen, die ganz andere Langzeitfolgen ihres LSD-Konsums erleben: Sie fangen an, offener zu werden, die Dinge anders zu sehen und mehr Kreativität sowie Verständnis für andere zu entwickeln.

Dennoch solltest du keinesfalls LSD nehmen, wenn es in deiner Familiengeschichte Fälle von Schizophrenie oder anderen wahnhaften psychischen Erkrankungen gibt. Solltest du LSD konsumieren, ist ein bewusster Umgang mit der potenten Droge auf jeden Fall das A und O, um ungewollte LSD-Langzeitfolgen zu vermeiden.

Weitere spannende Themen, beispielsweise zur LSD Herstellung und zu der Frage, ob LSD legal ist, findest du in unserem großen Leitfaden zu LSD.

Wir helfen, Klarheit zu schaffen!

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Welche langfristigen Folgen hat LSD?

Es kann zu einer psychischen Abhängigkeit, Flashbacks sowie Psychosen und Schizophrenie kommen.

Was macht LSD mit dem Nervensystem?

LSD dockt an die Serotonin-Rezeptoren im Gehirn an und löst dort einen “Serotonin-Sturm” aus.

Wie lange bleibt LSD im Gehirn?

Die gesamte Wirkung kann bis zu einem Tag andauern.

Quellenverzeichnis

Marius Lika
Marius Lika ist erfahrener Autor mit zahlreichen Veröffentlichungen zum Thema Cannabis. Seine Expertise im Bereich Cannabinoide, Psychedelika und Pflanzenheilkunde stellt er in seinen Artikeln regelmäßig unter Beweis.
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Marius Lika ist erfahrener Autor mit zahlreichen Veröffentlichungen zum Thema Cannabis. Seine Expertise im Bereich Cannabinoide, Psychedelika und Pflanzenheilkunde stellt er in seinen Artikeln regelmäßig unter Beweis.
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