Was ist H4CBD?
Um die Frage der Legalität besser bewerten zu können, muss man zunächst verstehen: Was ist H4CBD?
H4CBD – manchmal H4-CBD geschrieben – wird häufig auch hydriertes CBD genannt. Diese Bezeichnung ist nicht ganz glücklich gewählt, da es auch noch andere Varianten von hydriertem CBD gibt, abgesehen von H4CBD. Andererseits verrät uns diese Bezeichnung schon einiges über H4-CBD.
Die Hydrierung ist ein chemischer Prozess, der beispielsweise bei der Herstellung von Margarine, aber auch bei der HHC Herstellung angewendet wird (H4CBD vs. HHC ). Vereinfacht ausgedrückt, werden einem Ausgangsstoff zusätzliche Wasserstoffatome angehängt. Im Falle von H4CBD ist der Ausgangsstoff das Cannabinoid CBD. Man kann daher auch sagen, dass H4CBD synthetisch ist. Mit (ehemaligen) “Legal Highs” wie Spice, hat es aber wenig zu tun, da mit CBD ein natürlicher Ausgangsstoff lediglich “modifiziert” wird.
Was uns das über die Frage einer möglichen Legalität verrät, schauen wir uns jetzt genauer an.
Ist H4CBD legal oder zählt es zu den “neuen psychoaktiven Stoffen”?
Um diese sogenannten “Legal Highs” aus dem Verkehr zu ziehen, wurde ein Gesetz erlassen mit dem Namen “Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz” (NpSG). Der Vorteil dieses Gesetzes: Im Gegensatz zum Betäubungsmittelgesetz (BtMG) können im NpSG ganze Stoffgruppen verboten werden, da Hersteller von “Legal Highs” das BtMG immer wieder durch kleine Veränderungen der chemischen Struktur ihrer “Kräutermischungen” umgangen.
Zu diesen verbotenen Stoffgruppen zählen viele sogenannte Cannabinoidmimetika – also synthetische Stoffe, die die Wirkung natürlicher Cannabinoide wie THC und CBD nachahmen.
Warum ist H4CBD legal?
Mit H4CBD scheint Herstellern und Verkäufern von Cannabisprodukten ein rechtlicher Spagat gelungen zu sein. Denn H4CBD kommt natürlicherweise wohl nicht im Cannabis vor und könnte daher als Cannabinoidmimetika bezeichnet werden. Es ist aber von der chemischen Struktur näher an CBD als an den im NpSG aufgeführten synthetische Cannabinoide.
Da H4CBD auch im BtMG nicht erwähnt wird, scheint es vorerst so, als sei H4CBD legal. Warum diese umständliche und vorsichtige Formulierung? Weil es in Deutschland und Europa noch diverse weitere Verordnungen, Gesetze und Richtlinien gibt, die auf die rechtliche Bewertung eine Stoffes Einfluss nehmen können. Als Beispiel sei hier die Novel Food Verordnung erwähnt.
So ein Spagat ist daher immer auch ein Drahtseilakt, wie auch das kürzliche Verbot von HHC in Österreich verdeutlicht. Dort wurde HHC als “neue psychoaktive Substanz” eingestuft und in der dazugehörigen Presseerklärung heißt es, dass Handel und Herstellung von HHC damit verboten sind.
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