Was ist eine Cannabisvergiftung?
Unter einer Cannabisvergiftung versteht man die Nebenwirkungen, die durch den in Cannabis vorkommenden Wirkstoff Delta-9-Tetrahydrocannabinol – auch THC genannt – ausgelöst werden.[1]
Zudem werden die unerwünschten Nebenwirkungen, wie Euphorie, Entspannung und andere, die beim Konsum von Marihuana oder Hasch auftreten können, als Cannabisvergiftung bezeichnet.[2]
Werden große Mengen Cannabis konsumiert (beispielsweise beim Hotboxing), kann es zu einer Cannabisvergiftung, der sogenannten Cannabisintoxikation kommen.
Eine akute Cannabisvergiftung kann ungefähr drei bis fünf Stunden andauern.
Eine Studie von Krausz et al. kam zu dem Ergebnis, dass durch das Rauchen von Cannabis kaum toxische Wirkungen erreicht werden können. Allerdings können durch Edibles wie Haschkekse und anderes Cannabisgebäck und Cannabistee derart beträchtliche Mengen aufgenommen werden, dass ein Cannabisvergiftungs-Syndrom entsteht.[3]
Was sind bei einer Cannabisvergiftung Symptome und mögliche Folgen?
Eine Cannabisvergiftung tritt innerhalb weniger Minuten nach dem Rauchen von Cannabis ein – umgangssprachlich auch Kiffen genannt. Es kann jedoch bis zu einigen Stunden dauern, wenn Cannabis oral konsumiert wird. Die Wirkung einer Cannabisvergiftung hält beim Rauchen etwa drei bis vier Stunden an, beim oralen Konsum von Cannabis kann die Vergiftung jedoch länger anhalten.
Eines der Hauptmerkmale oder Symptome einer Cannabisvergiftung besteht darin, dass die Verhaltensänderungen oder psychologische Veränderungen noch während des Cannabiskonsums oder unmittelbar nach dem Cannabiskonsum auftreten.
Eine Cannabisvergiftung beginnt in der Regel mit einer Phase, in der sich der Patient high fühlt, zusammen mit Symptomen wie:
- Euphorie
- Problemen mit dem Kurzzeitgedächtnis
- Unfähigkeit, geistige Aufgaben zu erledigen
- Lethargie
- übermäßiger Schläfrigkeit und
- beeinträchtigtem Urteilsvermögen
In manchen Fällen können starke Angstzustände vorhanden sein und es kommt zu sozialem Rückzug.
Diese Cannabis Nebenwirkungen können ebenfalls auftreten
Zu den schon erwähnten Cannabis Nebenwirkungen können auch noch andere Symptome hinzukommen. Einige dieser anderen Symptome einer Cannabisvergiftung nach einer Überdosis Gras sind:
- Angstzustände
- Denkstörungen
- Verlangsamung von Bewegungen
- Schwindel
- verändertem Zeiterleben
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Wahrnehmungsstörungen und einem veränderten Erleben der eigenen Person
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Faktoren wie erhöhte Herzleistung, erhöhte Katecholamin- und Carboxyhämoglobinspiegel im Blut sowie das Auftreten einer posturalen Hypotonie gehören zu den am häufigsten gemeldeten Faktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Zusammenhang mit einer Cannabisvergiftung.[4]
Bei einer posturalen Hypotonie handelt es sich um eine verzögerte Reaktion des autonomen Nervensystems auf Volumenverschiebungen im Körper beim Aufstehen.
Darüber hinaus müssen mindestens zwei der folgenden Symptome auftreten, die etwa zwei Stunden nach dem Cannabiskonsum eintreten, damit man von einer Cannabisvergiftung sprechen kann:
- Rote Augen
- trockener Mund
- gesteigerter Appetit
- Herzrasen
Kann eine Cannabis Überdosis tödlich sein?
Wenn THC geraucht wird, ist es ab zwei Milligramm aktiv. Wenn es oral eingenommen wird, ist es erst ab zwanzig Milligramm aktiv.
Damit eine THC Überdosis bei Ratten tödlich ist, werden 29 mg THC pro Kilogramm Körpergewicht benötigt, wenn es intravenös gespritzt wird. Und es bedarf 666 mg pro Kilogramm Körpergewicht, wenn es oral verabreicht wird.
Auf den Menschen umgerechnet bedeutet dies, dass die tödliche Dosierung für eine 70 Kilogramm schwere Person 8,96 Gramm THC beträgt, wenn dies intravenös gegeben wird. Und sogar 46,62 Gramm THC, wenn es oral eingenommen wird. Diese Werte sind bei einem gewöhnlichen Cannabis-Konsum nicht realistisch. Deshalb ist keine tödliche Dosis für den Menschen bekannt.
Dennoch gibt es Berichte über Todesfälle durch Hirninfarkt nach akutem Cannabiskonsum, insbesondere bei Teenagern[5], sowie über Fälle von Patienten mit schwerwiegenden Folgeerscheinungen infolge dieser Komplikation.[6]
Ebenso gibt es Berichte über Koma bei Kindern, die durch die versehentliche Einnahme von Cannabis verursacht wurden.[7]
Was du bei einer Überdosis THC tun kannst
Akute Phase der THC Überdosis
Die akute Phase einer Cannabisvergiftung verschwindet normalerweise innerhalb von vier bis sechs Stunden.
Die Behandlung einer Cannabisvergiftung erfordert eine Kombination aus medizinischer Versorgung und Konsultationen.[8]
Zu den Hauptaspekten der medizinischen Versorgung gehören die ständige Unterstützung und Aufrechterhaltung einer nicht feindseligen Umgebung, die Reduzierung von Reizen, die Beruhigung des Patienten durch eine bestimmte Pflegekraft und der gut durchdachte Einsatz von Medikamenten oder Praktiken zur Behandlung von Angstzuständen.
Nach der Behandlung der akuten Phase einer Cannabisvergiftung ist es wichtig, dass die Person von einem Psychiater untersucht wird. Angesichts der enormen Auswirkungen einer Cannabisvergiftung auf die Psyche und das soziale Leben eines Menschen sollte die vollständige Abstinenz das Behandlungsziel sein.
Das Einbeziehen von Änderungen des Lebensstils und das Erkennen etwaiger familiärer und persönlicher Probleme kann bei diesem Prozess hilfreich sein. Bei der Behandlung einer Cannabisvergiftung kann der Einsatz einer Einzel- oder Gruppentherapie erforderlich sein.
Weiterführende medizinische Versorgung nach THC Überdosis
Während die meisten Patienten keinen Krankenhausaufenthalt aufgrund einer Cannabisvergiftung benötigen, kann dies in Fällen, in denen andere medizinische oder psychiatrische Probleme vorliegen, erforderlich sein.
In den meisten Fällen ist bei einer gewöhnlichen Cannabisvergiftung keine weiterführende medizinische Versorgung erforderlich. In einigen wenigen Fällen treten schwerwiegende Symptome wie eine Cannabis Psychose und Selbstmordgedanken auf, die einer weiteren Behandlung oder Beratung bedürfen.
Fazit
Die Symptome einer Cannabisvergiftung durch eine Überdosis THC treten meist während des Kiffens oder direkt danach auf und können bis zu 5 Stunden anhalten. In den meisten Fällen gehen diese Symptome von alleine wieder weg und es bedarf keiner weiteren Maßnahmen. Sollten die Symptome sehr stark sein oder nicht von alleine weggehen, empfehlen wir einen Arzt zu Hilfe zu holen. Wer synthetische Cannabinoide erkennen kann, ist zudem klar im Vorteil, denn Synthetische Cannabinoide rufen nochmals deutlich schwerere Nebenwirkungen hervor, als eine reine Überdosis THC.
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