Was sind psilocybinhaltige Pilze?
Dass psilocybinhaltige Pilze auch als “Zauberpilze” bekannt sind, kommt nicht von ungefähr: Denn wer magische Pilze konsumiert, taucht in eine psychedelische Welt ein, die wenig mit der “normalen” Realität und viel mit Halluzinationen zu tun hat. Doch was sind psilocybinhaltige Pilze überhaupt? Wissenschaftlich gesehen handelt es sich hierbei um psychoaktive Pilze, die die Wirkstoffe Psilocybin und Psilocin enthalten. Die durch den Konsum dieser Pilzart ausgelöste Wirkung erinnert an die Effekte von LSD, wobei Pilztrips in der Regel viel kürzer verlaufen als LSD-Trips.[1]
Wo wachsen Magic Mushrooms?
Wer denkt, dass Magic Mushrooms ausschließlich in Süd- oder Mittelamerika wachsen irrt, denn auch hierzulande gedeihen die robusten Gewächse prächtig: Gerade im Herbst findet man die regional häufigste Variante psilocybinhaltiger Pilze gerne einmal auf Rinder- oder Schafweiden: den spitzkegeligen Kahlkopf (Psilocybe semilanceata). Gelegentlich entdeckt man ihn übrigens auch auf Golfplätzen, in Parks oder anderen Grünanlagen.[2]
Eine weitere Pilzsorte, die in den mitteleuropäischen Breiten wächst, ist der Kubanische Kahlkopf (Psilocybe cubensis). Falls du dich über die vermeintlich “lustigen” Namen der Pilze wundern solltest: Der Begriff Psilocybe stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet übersetzt “nackt” oder “kahl” – also dem Aussehen der Pilzköpfe entsprechend.
Zu bedenken gilt, dass Psilocybin in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) unterliegt und somit der Besitz verboten ist.[3]
Auch die vor allem in Holland so beliebten Zaubertrüffel sind somit nicht legal.
Sind Magic Trüffel und Magic Mushrooms dasselbe?
Viele Fans psychedelischer Substanzen fragen sich, ob sich die beiden Pilzarten in ihrer Wirkung voneinander unterscheiden und welche Variante die “bessere” ist. Die Antwort: Magic Trüffel und Magic Mushrooms sind zwar nicht dasselbe, haben dennoch dieselbe, durch Psilocybin und Psilocin, ausgelöste Wirkung. In erster Linie unterscheiden sich beide Pilzvarianten nur in ihrem äußerlichen Erscheinungsbild voneinander: Auch die Trip-Intensität soll Erfahrungsberichten zufolge gleich sein.
Zauberpilze und die Wissenschaft
Mit dem Thema “Psilocybin-Trips” hat sich die Wissenschaft übrigens bereits in den 1950er Jahren auseinandergesetzt: Der Auslöser hierfür waren sogenannte Veladas (Pilz-Zeremonien) in der mexikanischen Region Oaxaca. Pharmazeutische Labore entdeckten psychoaktive Substanzen in den Zauberpilzen und synthetisierten diese.
Dabei scheinen sich die “Hauptwirkstoffe” der magischen Pilze, bekanntermaßen Psilocybin und Psilocin, in ihrer Stabilität zu unterscheiden: Werden Pilze aus der Gattung der Psilocybe getrocknet, zerfällt das Psilocin, während das Psilocybin intakt bleibt: So zeigten 115 Jahre alte Proben eines Pilzes, dass dieser weiterhin Psilocybin enthielt, während Psilocin nicht mehr nachgewiesen werden konnte.
In den 1970er Jahren kam die Forschung an psychedelischen Substanzen jedoch zum Erliegen,[4] sodass jahrzehntelang keine neuen Erkenntnisse über die Wirkung der Halluzinogene gewonnen werden konnten.
Können Pilze aus der Gattung der Psilocybe bei Depressionen helfen?
Glücklicherweise haben sich die Forschungsbedingungen mittlerweile geändert: Wie auch andere Psychedelika (DMT, LSD, Kratom, Ayahuasca, Iboga, und auch Meskalin) werden nämlich aktuell auch Psilocybe (also psilocybinhaltige Pilze) bezüglich ihrer potenziell positiven Wirkung auf Patienten mit psychischen Erkrankungen untersucht.
In diversen Studien konnte dabei festgestellt werden, dass Psilocybin gerade bei Depressionen hilfreich sein könnte: Die Substanz regt nämlich Rezeptoren im Gehirn dazu an, neue Verknüpfungen zwischen den Nervenzellen aufzubauen,[5] was einen positiven Effekt auf Menschen mit Depressionen haben könnte. Auch wenn erste Forschungsergebnisse sehr vielversprechend klingen, werden noch weitere Studien benötigt, um diese zu untermauern.
Trotzdem gibt es mittlerweile (vornehmlich im Ausland) sogenannte “Psilocybin Retreats”, in denen die Substanz gemeinschaftlich (häufig unter Anleitung eines Heilers, Heilpraktikers oder Schamanen) konsumiert wird. Allerdings sollte man auch hier Vorsicht walten lassen, da nicht alle Retreats als seriös betrachtet werden können und die optimalen Dosierungen von Mensch zu Mensch variieren können.
Tipps zum Anbau von Magic Mushrooms
Einige Konsumenten psilocybinhaltiger Pilze lassen sich jedoch auch vom BtMG nicht abschrecken und nehmen die Sache einfach selbst in die Hand, indem sie eigenständig Magic Mushrooms anbauen. Für solche Zwecke gibt es Anbieter, die Magic Mushrooms Growkits verkaufen, die den Anbau erleichtern: Diese enthalten alle Elemente, die notwendig sind, um die Halluzinogene erfolgreich in den eigenen 4 Wänden zu züchten.
Wer magische Pilze anbauen möchte, sollte vor allem auf das optimale Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnis achten: Schließlich lieben es Magic Mushrooms (so wie alle anderen Pilze auch) feucht und warm. Auch die richtige Beleuchtung ist von extremer Bedeutung für den Growerfolg, denn hier sind Pilze besonders empfindlich: Vermeide Sonnenlicht und setze auch bei künstlicher Beleuchtung auf eine nicht zu hohe Lichtintensität.
Wie funktioniert die Trocknung von Magic Mushrooms
Noch wichtiger als die Trocknung der Zauberpilze selbst ist der richtige Erntezeitpunkt: Die Gewächse sollten genau dann geerntet werden, wenn das kleine Häutchen an der Unterseite des Pilzhuts (Velum) kurz vor dem Einreissen ist und sich langsam dunkel verfärbt. Wartet man zu lange, läuft man Gefahr, dass das Velum einreißt und Sporen freigesetzt werden, was unbedingt vermieden werden sollte.
Nach der Ernte kannst du die Magic Mushrooms trocknen: Idealerweise legst du sie hierfür einfach auf ein Stück Pappe oder ein Handtuch, und lässt sie komplett durchtrocknen, um Schimmel zu vermeiden. Dies sollte ca. 2 bis 5 Tage dauern.
Psilocybinhaltige Pilze: nach langer Zeit wiederentdeckt
Psilocybinhaltige Pilze sind faszinierende Halluzinogene, die bereits seit Jahrtausenden zu Ritual- und Heilzwecken eingesetzt wurden. Obwohl es mindestens 180 unterschiedliche Pilzvarianten gibt, gelingt es der Forschung erst jetzt, die vielseitige Wirkung von Zauberpilzen umfassend zu entschlüsseln. Erste Studien zeigen, dass Psilocybin unter Umständen eine große Hilfe für Menschen mit Depressionen darstellen könnte. Um dies jedoch zu bestätigen, sind noch viele weitere Studien, Untersuchungen und Forschungsreihen nötig.
Da die optimale Dosis schwer zu bestimmen ist, die Wirksamkeit noch nicht abschließend bestätigt wurde und der Wirkstoff Psilocybin, wie viele andere Drogen und Stoffe aus der Klasse der Psychedelika, dem BtMG unterliegt, raten wir vom Konsum magischer Pilze ab.