Langzeitfolgen Cannabiskonsum Gehirn: unklare Studienlage
Es ist schwierig eindeutige und aussagekräftige Studien über die Langzeitfolgen des Cannabiskonsums auf das Gehirn zu finden. Zum einen gibt es nur wenige Langzeitstudien und zum anderen ist die Studienlage unklar und manchmal sogar widersprüchlich.
In einigen Studien wird davon ausgegangen, dass der Konsum von Cannabis Veränderungen am Gehirn, wie veränderte Konnektivität und verringertes Volumen spezifischer Hirnregionen, verursachen kann.[1] Dadurch könnten eine Vielzahl von Funktionen wie beispielsweise das Gedächtnis und das Lernen beeinflusst werden.
Andere Studien haben keine signifikanten strukturellen Unterschiede oder Hirnschäden zwischen den Gehirnen von Menschen, welche die Droge zu sich nehmen, und denjenigen, die kein Cannabis konsumieren, festgestellt.[2]
Welche Langzeitfolgen hat der Cannabiskonsum?
Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass vor allem der regelmäßige Konsum und der Konsum in hohen Mengen, sowie der Konsum in jungen Jahren schädlich ist. Einige der Folgen von Cannabiskonsum sind die Gefahr, eine Cannabissucht, Lungenkrebs und andere ernstzunehmende Erkrankungen zu entwickeln.
Zu diesen gefährlichen Cannabis Nebenwirkungen gehören psychische Erkrankungen und Wesensveränderung wie eine mögliche Persönlichkeitsveränderung durch Cannabiskonsum und die Cannabis Psychose. Zudem ist nicht ganz klar, ob der Konsum von Cannabis bei ADHS einen positiven oder negativen Einfluss hat.
Einfluss von Cannabis auf Alterungsprozesse im Gehirn
Die unterschiedliche, sogar widersprüchliche Studienlage lässt sich eventuell mit der Menge des konsumierten Cannabis erklären. Es spielt auch eine Rolle, ob regelmäßiger Cannabiskonsum vorhanden ist, oder ob jemand nur ein Gelegenheitskiffer ist. [4]
Auch das Alter des Cannabis-Konsumenten hat womöglich einen großen Einfluss auf die Wirkung der Cannabinoide und darauf, ob diese eher positiv oder negativ zu bewerten ist. So zeigen Studien, dass regelmäßiger Cannabiskonsum im Jugendalter Folgen wie Minderung ihrer geistigen Leistungsfähigkeit mit sich bringen kann. [5] Zu den Folgen von Cannabiskonsum in der Jugend gehören auch das Dünnerwerden der Hirnrinde und schlechte Konzentration. [4]
Andererseits könnte Cannabis womöglich den Alterungsprozesse in ausgereiften Gehirnen umkehren und THC sogar einen schützenden Einfluss auf das Gehirn und das Gedächtnis haben. [3] Die Studie, die zu diesem Ergebnis kam, wurde jedoch an Mäusen durchgeführt. Dennoch sind die Ergebnisse der Studie eine kleine Sensation, widersprechen sich doch der Annahme, dass Kiffen in jedem Fall “dumm” macht.
Fazit
Wir wissen noch zu wenig über die Langzeitfolgen des Cannabiskonsums auf das Gehirn. Zwar wissen wir, dass die Cannabistherapie ein großes Potential hat, vor allem wenn Cannabis gegen Schmerzen eingesetzt wird. Jedoch ist es insbesondere für Jugendliche besser, kein Cannabis zu konsumieren.
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