Einstiegsdrogen-Hypothese
Vorab, bei einer Hypothese handelt es sich laut Duden um eine “unbewiesene Annahme”.[1] Deswegen muss mit Hypothesen auch dementsprechend umgegangen werden.
Die Einstiegsdrogen-Hypothese besagt, dass durch den Konsum einer weicheren und weniger gefährlichen Droge die Wahrscheinlichkeit des Konsums härterer und gefährlicherer Drogen viel größer ist. Diese Einstiegsdrogen-Hypothese, auch als Gateway-Hypothese bekannt, geht zudem davon aus, dass durch den Konsum von Drogen das Gehirn geprägt wird. Diese Prägung veranlasse den Konsumenten zu stärkeren Drogen zu greifen.
Ist Cannabis Einstiegsdroge oder nicht?
Anhand dieser Hypothese wird sehr oft behauptet, dass Cannabis als Einstiegsdroge für härtere Drogen wie Heroin oder Kokain dient. Es gibt allerdings keine Beweise für diese Behauptung.
Zudem greifen die meisten Menschen, die Cannabis konsumieren, nicht zu anderen, härteren Substanzen. Außerdem gibt es keine sogenannte Kreuzsensibilisierung, die nur bei Cannabis auftritt. Auch Alkohol und Nikotin bereiten das Gehirn auf eine verstärkte Reaktion auf andere Drogen vor. Typischerweise werden Alkohol und Nikotin, ebenso wie Cannabis, konsumiert, bevor eine Person zu anderen, schädlicheren Substanzen übergeht.
Eine Studie kam zwar zum Ergebnis, dass ein Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und weiterführenden legale Drogen oder sogar illegalen Drogen und Alkohol besteht. Allerdings konnte nicht belegt werden, dass Cannabis Einstiegsdroge ist oder als Zugangssubstanz für den Gebrauch weiterer Substanzen dient.[2]
Neben den biologischen Gegebenheiten sind auch andere Faktoren, wie etwa das soziale Umfeld einer Person, entscheidend für das Risiko einer Person, Drogen zu konsumieren.
Keine Einstiegsdroge aber dennoch gefährlich
Obwohl Cannabis demnach wohl nicht “die” Einstiegsdroge ist, darf es trotzdem nicht unterschätzt werden. Denn Cannabis zu konsumieren bringt einige Risiken mit sich. Die Cannabis Nebenwirkungen reichen von der Cannabis Psychose bis hin zu möglichen Persönlichkeitsveränderung durch Cannabiskonsum.
Auch die Gefahr eine Cannabissucht zu entwickeln ist gegeben.
Und vor allem bei Jugendlichen kann die Cannabis Wirkung zu Langzeitfolgen auf das Gehirn führen.
Fazit
Abschließend ist zu sagen, dass es keine Belege dafür gibt, dass Cannabis Einstiegsdroge ist. Eine alternative Theorie zur Einstiegsdrogen-Hypothese besagt, dass Menschen, die anfälliger für den Drogenkonsum sind, einfach eher mit leicht verfügbaren Substanzen wie Cannabis, Tabak oder Alkohol beginnen.Die sozialen Interaktionen, die in einem solchen Umfeld mit anderen Drogenkonsumenten gemacht werden, erhöhen die Wahrscheinlichkeit, andere Drogen auszuprobieren.
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