Wie wird der berauschende Wirkstoff von Haschisch im Körper abgebaut?
Was in der Führerscheinprüfung mit “berauschendem Wirktstoff” umschrieben wird, ist das psychoaktive Cannabinoid THC. Dieses wird in der Leber abgebaut. Die sogenannten Metaboliten (Abbauprodukte) gelangen über das Blut und die Nieren in den Urin, mit dem sie dann aus dem Körper ausgeschieden werden.
Aufgrund dieses komplexen Stoffwechselprozesses sind THC und dessen Abbauprodukte in verschiedenen Körperflüssigkeiten nachweisbar. Zur Bewertung der Fahrtauglichkeit wird in der Regel der THC-Wert des Blutes kontrolliert. Der wird jedoch im Nanogramm-Bereich ermittelt und nicht wie beim Alkohol in Promille.
Damit ist auch die Antwort 2 falsch. Obwohl selbst nach dem Konsum einer kleinen Menge Hasch oder Ott die THC-Konzentration kurzfristig auf 100 Nanogramm pro Milliliter Blutserum ansteigen kann, bewegen wir uns immer noch in einer völlig anderen Skala, denn 1 Nanogramm entspricht gerade mal 0,0000001 Gramm.
Am leichtesten kannst du dir die Antwort aber merken, wenn du auf das Wort “gleichmäßig” achtest. Denn der Abbau von THC ist alles andere als gleichmäßig. Im Gegensatz zur Abbaukurve von Alkohol, die nahezu linear ist, liegt beim Abbau von THC ein komplizierter zeitlicher Verlauf vor. Wer nach dem Konsum von Cannabis eine verlässliche Antwort darauf sucht, wann man wieder Autofahren darf, wird enttäuscht werden und in den meisten Fällen droht eine MPU wegen Cannabiskonsum. THC Abbaukurve und THC Abbau Rechner dürften bestenfalls grobe Richtwerte liefern, wobei es sehr viele Ausnahmen von der Regel gibt. Welche Faktoren den THC Abbau beschleunigen bzw. einen Einfluss auf die THC Nachweisbarkeit im Blut und Urin haben, erfährst du hier: Wie lange ist THC nachweisbar?
Übrigens werden Edibles anders verstoffwechselt als es beim Kiffen oder Vaping der Fall ist, weshalb sich die Haschkekse Wirkung erheblich von Joint und Co. unterscheidet.
Falls du noch tiefer in das Thema einsteigen möchtest, empfehlen wir dir unseren Leitfaden zu medizinischem Cannabis. Dort erfährst du auch, warum bei Cannabispatienten Führerschein und Fahrerlaubnis trotz Konsum nur selten in Gefahr gerät
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