Tabernanthe Iboga - Umfangreicher Ibogain Leitfaden

Marius Lika
Marius Lika
5 Min. Lesezeit

In den letzten Jahren hat die Droge Iboga (auch: Eboga) für viel Gesprächsstoff gesorgt: Unter anderem soll das Halluzinogen als Medikament bei Opioidabhängigkeit helfen und Erfahrungsberichten zufolge letztendlich sogar zur Abstinenz führen. Demnach sollen die durch die Substanz ausgelösten Gefühle und Gedanken mitunter wochenlang nachwirken und somit potenziell lebensverändernd sein. In diesem Artikel erfährst du, was es mit der mysteriösen Pflanze Tabernanthe Iboga auf sich hat.

Das Wichtigste in Kürze
  • In einigen Kreisen wird Iboga als Anti-Droge gesehen, da sie zum Teil erfolgreich bei Drogenentzügen (beispielsweise Heroin) eingesetzt wird.
  • Der in der Iboga-Pflanze aktive Wirkstoff ist Ibogain.
  • Da es noch keine offizielle Iboga Therapie gibt, wird die Droge häufig in sogenannten Retreats konsumiert.
Inhaltsverzeichnis
Iboga Ratgeber

Was ist Tabernanthe Iboga?

Bei der “Iboga Pflanze” (Tabernanthe Iboga) handelt es sich um ein immergrünes Hundsgiftgewächs, das in Zentralafrika heimisch ist.[1] Traditionell wurde die Pflanze Ende des 19. Jahrhunderts in Zentralafrika (in erster Linie in den heutigen Regionen Gabun und Kamerun) vom Stamm der Bwiti genutzt, die die Iboga Pflanze dazu einsetzen, um sich als Teil ihrer neu erworbenen christlichen Praxis mit Jesus zu verbinden: Dies lag daran, dass christliche Missionare es zum Teil erfolgreich geschafft hatten, lokale Stammespraktiken zu eliminieren und zentralafrikanische Stämme zu verwestlichen. Zuerst “entdeckt” wurde die Wirkung der Iboga Pflanze übrigens von Pygmäenstämmen, die das Gewächs zu Heil- und Ritualzwecken nutzen und ihr Wissen über Iboga an die Bantu weitergaben, die dann in Teilen zu den christlich-gesprägten Bwiti in der Region Gabuns wurden.

Was viele nicht wissen: Bei Iboga handelt es sich um einen Strauch. Die Aussaat kann dabei ganzjährig erfolgen. Wenn von der Pflanze als Droge gesprochen wird, ist in den meisten Fällen das Indolalkaloid Ibogain gemeint, das in der Iboga Wurzel (beziehungsweise der Wurzelrinde) zu finden ist.[2] Konsumiert wird die Wurzel typischerweise als Iboga Pulver, das aus der Wurzelrinde gewonnen in Iboga Kapseln gepresst verwendet wird.

Welche Wirkung hat Ibogain?

Viele Menschen interessieren sich verständlicherweise für die Iboga Wirkung: Schließlich soll die Einnahme Erfahrungsberichten zufolge nicht nur für eine intensive psychedelische Erfahrung sorgen, sondern die Konsumenten auch von etwaigen Süchten befreien können. Einigen Studien zufolge[3] soll Ibogain eine psychedelische Wachtraum-Wirkung auslösen, durch die eine tiefe Introspektion möglich sein soll: häufig werden dabei autobiografische Erinnerungen im Gehirn abgerufen, die dem Verstand eine Verarbeitung von Erlebtem ermöglichen sollen.

Welche Dosierung ist für den Iboga-Konsum ideal?

Damit das Alkaloid entsprechend wirken kann, ist die richtige Iboga Dosierung für die Einnahme notwendig: Diese herauszufinden ist jedoch gar nicht so einfach, da die optimale Dosis vom jeweiligen Stoffwechsel, dem Körpergewicht und der allgemeinen Verfassung abhängt. Auf der Suche nach einer “Safe Dose” gibt es einige Studien, die eine generell verträgliche Dosis der Substanz bei maximal 0,87mg/kg Körpergewicht ansetzen.[4] Konsumenten, die sich hingegen für das Thema Iboga Microdosing interessieren, sollten laut anekdotischen Berichten nicht mehr als 0,15 mg pro Kilogramm Körpergewicht verwenden.[5]

Wichtiger HinweisAuch wenn das Psychedelika aus Sicht so einiger Interessenten und Forscher spannende Wirkungen verspricht, handelt es sich hierbei um eine wirkmächtige Droge, die potenziell zu schweren Gesundheitsschäden führen kann. Zudem ist jeder Körper anders. Der sicherste Konsum ist somit kein Konsum: Solltest du dennoch deine eigenen Erfahrungen mit der Substanz machen wollen, empfehlen wir dir dringend einen Tripsitter.

Erkrankungen, bei denen Iboga zum Einsatz kommen könnte

Wie bereits erwähnt, kann Ibogaine nicht nur als halluzinogene “Freizeitdroge”, wie LSD, Meskalin oder Psilocybin, sondern auch zu medizinischen Zwecken eingesetzt werden: Bekannt sind beispielsweise der Opioid-Entzug mit Iboga für Suchtkranke, die Iboga Raucherentwöhnung und auch der Einsatz von Iboga bei Depressionen, Problemen mit Alkohol, Angststörungen und posttraumatischer Stressbelastung.[6]

Eine richtige, medizinische “Iboga Therapie”, beispielsweise beim Arzt oder Psychiater, gibt es hierzulande aktuell nicht – stattdessen jedoch eine Vielzahl sogenannter Iboga Retreats, die von Heilpraktikern oder Therapeuten angeleitet werden. Das Alkaloid ist in Deutschland übrigens legal, sodass du dich weder durch den Besitz noch den Konsum des Psychedelikums strafbar machst.

Ist ein Retreat eine gute Alternative zur Therapie?

Viele anekdotische Berichte (sowie auch einige Studien) zeigen, dass Iboga tatsächlich einen positiven Effekt auf psychische Erkrankungen wie Depressionen, Sucht und PTSD haben kann. Wie bereits erwähnt, behaupten viele Konsumenten, mithilfe von Iboga schwere Lebenserfahrungen verarbeitet zu haben. Da jedoch keine offizielle Behandlung möglich ist, weichen viele Interessenten auf Iboga Retreats aus, um ihre psychischen Wunden zu bearbeiten.

Wie empfehlenswert diese Retreats sind, kommt auf den individuellen Fall und die Expertise der Anleitenden an. Generell empfehlen wir dir, Ibogain nie auf eigene Faust einzunehmen, da Iboga Nebenwirkungen zum Teil sehr schwerwiegend sein können, wie diverse Iboga Erfahrungen zeigen. Ein Iboga Trip sollte somit wohl überlegt – und stets unter kompetenter Aufsicht stattfinden.

Iboga – eine “Anti-Droge”, die nur mit Vorsicht zu genießen ist

Es ist nur allzu verständlich, dass sich so viele Menschen für Iboga (beziehungsweise ihren Hauptwirkstoff Ibogain) interessieren. Schließlich soll es sich laut einigen Forschern um die Anti-Droge handeln, die der Lust auf andere Substanzen den Gar ausmacht und selbst kein Suchtpotenzial liefert. Andere wiederum sehen das Halluzinogen als eine Art Psychotherapie, die ihnen viele Stunden auf der Therapeutencouch erspart. Doch auch wenn das Iboga ein vielseitiges Potenzial hat, sollte man mögliche Nebenwirkungen in Betracht ziehen und Ibogaine, wie bereits angesprochen, keinesfalls in Eigenregie konsumieren.

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FAQ – Häufig gestellte Fragen

Was ist Iboga, was Ibogain?

Bei Iboga (genauer gesagt, dem Strauch Tabernanthe Iboga) handelt es sich um einen Strauch, der das psychedelische Alkaloid Ibogain enthält.

Wie wird Ibogain konsumiert?

Ibogain wird in Pulverform konsumiert, meistens als Kapseln.

Ist Ibogain legal?

Ja, Ibogain ist in Deutschland legal: Es ist aktuell nicht im Betäubungsmittelgesetz verzeichnet, unterliegt bei medikamentöser Nutzung jedoch dem Arzneimittelgesetz.

Quellenverzeichnis

Marius Lika
Marius Lika ist erfahrener Autor mit zahlreichen Veröffentlichungen zum Thema Cannabis. Seine Expertise im Bereich Cannabinoide, Psychedelika und Pflanzenheilkunde stellt er in seinen Artikeln regelmäßig unter Beweis.
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