Wie kann ich synthetisches Cannabis erkennen
Es gibt drei sichere Wege, wie du synthetisches Cannabis erkennen kannst und einen Unsicheren. Da die Produzenten und Verkäufer von gefährlichem, synthetischen Cannabis ihre Produkte leider nicht eindeutig ausweisen, was angesichts ihrer Illegalität auch sehr schlecht für das Geschäft wäre, müssen Konsumenten wissen, wie sie synthetische Cannabinoide erkennen, bevor sie diese konsumieren. Dazu gibt es vier Optionen:
Synthetische Cannabinoide am Geruch erkennen
Die Berichte gehen hier auseinander, aber es ist gut möglich, dass sich synthetisches Cannabis am Geruch erkennen lässt. Wer schon lange mit dem Kiffen vertraut ist, weiß wahrscheinlich “wie viel es wiegt, wenn es vor dir liegt” und weiß gutes von schlechtem Gras anhand des Geruchs zu unterscheiden. Wer eine so trainierte Nase hat, kann wahrscheinlich auch natürliches von synthetischem Gras unterschieden.
Synthetisches Cannabis riecht nämlich meistens sehr chemisch. Allerdings trifft das auch auf manch schlechtes oder gestrecktes Gras zu. Wenn dein Weed ungewöhnlich chemisch riecht, solltest du auf jeden Fall vor dem Konsum weitere Tests durchführen und dann Safer-Use-Techniken anwenden (auf diese gehen wir später noch ein).
Synthetisches Cannabis am Erscheinungsbild erkennen
Das typische Erscheinungsbild von Weed zeichnet sich durch Buds (Cannabisblüten) in verschiedenen Größen aus, mit winzigen glitzernden Kugeln am Ende der Härchen. Die Buds sind leicht klebrig und manchmal harzig und die kleinen “Kügelchen” bleiben als feiner Staub an den Fingern kleben.
Die wichtigsten Punkte, um mit dem bloßen Auge synthetisches Gras zu erkennen, sind:
- Es ist häufig bereits zerkleinert.
- Die Kräutermischung ist tatsächlich eine Mischung aus verschiedenen Pflanzen. Die Blüten unterschieden sich also voneinander.
- Es sieht aus, brennt ab und hinterlässt Asche, wie gestrecktes (besprühtes) Gras es tun würde.
Gestrecktes, beziehungsweise besprühtes Gras zu erkennen ist eine wichtige Grundfähigkeit für jeden Kiffer. Einige Anhaltspunkte sind:
- Sehr harte, kompakte und glänzende Buds sind ein typischer Anhaltspunkt für Haarspray, können aber auch auf synthetische Cannabinoide hinweisen.
- Schwarze, feste oder klebrige, ölige Asche sind Anhaltspunkte für eine unnatürliche Behandlung des Grases. Natürliches Cannabis erzeugt hellgraue, feine Asche.
- Eine bläuliche oder grünliche Flamme ist ein starker Indikator für chemische Substanzen, die verbrennen.
Das sind die wichtigsten Anhaltspunkte dafür, synthetisches Cannabis am Aussehen zu erkennen.
Wichtiger Hinweis
Synthetisches Cannabis nur am Erscheinungsbild zu erkennen, ist schwierig und vor allem nicht hundertprozentig aussagekräftig. Wenn du dir unsicher bist, solltest du unbedingt weitere Tests durchführen oder auf den Konsum gänzlich verzichten!
Zuhause den THC Gehalt messen
Eine Methode, mit der du dir sicherer sein kannst, dass du wirklich echtes Gras vor dir liegen hast, ist es auf seinen THC Gehalt zu testen. Denn synthetisches Cannabis enthält kein THC – zumindest in den allermeisten Fällen. Den THC Gehalt messen kannst du beispielsweise mit einem Alpha-cat Cannabinoide Analysis Test.
Der Test ermittelt die Werte aller wichtigen Cannabinoide einschließlich THC und CBD, aber auch CBN, THCB und CBG.
Wenn du häufiger Gras testen willst, dann lohnt es sich vielleicht, in ein professionelles THC Messgerät zu investieren.
Cannabis professionell testen lassen
Der einzige hundertprozentig zuverlässige Weg, natürliches Cannabis von synthetischem Cannabis zu unterscheiden, ist einen professionellen Test durchführen zu lassen. In Deutschland sind seit Juni 2023 Drug-Checking-Stationen per Gesetz erlaubt, allerdings bei Weitem noch nicht in allen Bundesländern verfügbar.
Neben den wenigen kostenlosen Drug-Checking-Angeboten gibt es auch einige Labore, die gegen teilweise nicht unbeträchtliche Bezahlung verschiedene Drogen auf ihre Reinheit prüfen.
ine Alternative sind verschiedene Selbsttest-Kits. Diese sind häufig deutlich erschwinglicher, als die Einsendung in ein professionelles Labor, aber nicht immer genauso zuverlässig, da Benutzerfehler hier nicht ausgeschlossen werden können.
Derzeit (Stand: Dezember 2023) sind kostenlose Drug-Checking-Stationen in Berlin an drei Standorten öffentlich zugänglich.[1] In Thüringen bietet die Suchthilfe Thüringen gemeinsam mit Miraculix Labs kostenlose Tests auf Festivals und Veranstaltungen an.[2] Baden-Württemberg und Hessen planen außerdem, ähnliche Projekte zu ermöglichen.[3]
Synthetisches Gras an der Wirkung erkennen
Synthetisches Cannabis unterscheidet sich stark von natürlichem Gras. Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass sowohl synthetische Cannabinoide als auch natürliche Cannabinoide wie THC an die gleichen Rezeptoren binden – vor allem die CB1-Rezeptoren. Mehr zum Endocannabinoid-System des Körpers findest du im verlinkten Artikel.
Die größten Unterschiede liegen in der chemischen Struktur, der Wirkstärke und den Nebenwirkungen. Die Nebenwirkungen von synthetischen Cannabinoiden sind so stark, dass sie schon mehrfach zum Tod geführt haben und die meisten Nebenwirkungen synthetischer Cannabinoide sind eher untypisch für Cannabis:
Nebenwirkung synthetischer Cannabinoide
- Herzrasen
- Verlangsamte Atmung
- Bluthochdruck
- Übelkeit mit Erbrechen
- Akute Psychosen
- Halluzinationen
- Krampfanfälle
- Aggressives, gewalttätiges und selbstverletzendes Verhalten[4]
Es gibt hunderte synthetische Cannabinoiden, was sie aber alle gemeinsam haben ist, dass sie alle stärker und unvorhersehbarer als THC wirken. Einer der wichtigsten Gründe dafür ist die Abwesenheit eines Decken-Effekts bei vielen synthetischen Cannabinoiden.
Bei Teilagonisten wie THC steigert sich die Wirkung irgendwann kaum noch, egal wie viel du konsumierst. Bei Vollagonisten gibt es eine solche “Wirkungsdeckelung” jedoch nicht.
Auch bei manchen halbsynthetischen Cannabinoiden wie HHCP oder THCP ist es möglich, dass dieser Decken-Effekt fehlt.
Wie genau synthetisches Cannabis wirkt, lässt sich nur schwer sagen, denn es gibt so viele verschiedene Chemikalien, die als “Kräutermischung”, “Spice” oder “K2” verkauft werden. Im Gegensatz zu der Vielfalt von verschiedenen Weed Sorten wirkt in dem jeweiligen Produkt aber immer ein anderes synthetisches Cannabinoid, während bei starken und hochgezüchteten Grassorten immer THC oder ein anderes natürliches Cannabinoid für die Wirkung verantwortlich ist.
Außerdem enthält Cannabis immer auch andere Cannabinoide, abgesehen von THC. Das prominenteste Beispiel ist Cannabidiol (CBD), welches rauschhemmend wirkt. In mit synthetischen Cannabinoiden besprühten Kräutern befindet sich aber meist kein CBD, das deinen Rausch hemmen könnte. Selbst wenn die synthetischen Cannabinoide auf CBD Blüten aufgesprüht werden, ist der Konsum immer noch nicht sicher.[4]
Mehr zur Wirkung und chemischen Zusammensetzung von synthetischen Cannabinoiden und einige der Namen unter dem sie verkauft werden, findest du im verlinkten Artikel.
Safer-Use Techniken
Wenn du die Vermutung hast, du könntest synthetische Cannabinoide gekauft haben, dann solltest du auf den Konsum verzichten oder einige Safer-Use Techniken beim Konsum anwenden. Das gilt auch dann, wenn du dir sicher bist, natürliches Gras zu haben, aber noch nicht besonders erfahren im Konsum bist.
Safer-Use Techniken
- Fange mit kleinen Dosierungen an und verteile das Gras gleichmäßig im Joint.
- Nimm erst einen oder zwei Züge und warte mindestens 15 Minuten bis sich eine Wirkung einstellt.
- Trinke viel Wasser und konsumiere keine anderen Substanzen (kein Alkohol, keine Schmerzmittel, usw.).
- Konsumiere im Beisein einer Vertrauensperson, die nüchtern bleibt.
Wer gut mit der Wirkung von Cannabis vertraut ist, sollte schon nach einigen Zügen merken, ob ein Unterschied zu THC in der Wirkung auftritt. Wer noch nie gekifft hat, sollte am besten nur im Beisein von einem erfahrenen Raucher und einer nüchternen Person kiffen.[5]
Safer-Use-Konzepte sind keine wagen Richtlinien, entwickelt von Menschen, die sich nie persönlich mit Drogenkonsum beschäftigt haben. Es gibt spezielle Konzepte für alle Arten von Drogen und sie wurden immer von erfahrenen Konsumenten entwickelt. Auch wenn sie im Kontext von Gras häufig wenig Aufmerksamkeit bekommen, haben sie im Zusammenhang mit synthetischem Gras durchaus ihre Daseinsberechtigung.
Fazit: Synthetische Cannabinoide zu erkennen, ist nicht immer einfach, aber möglich
Synthetische Cannabinoide auf den ersten Blick zu erkennen ist fast unmöglich, zumal es unzählige davon gibt, wie du hier sehen kannst: Synthetische Cannabinoide Liste. Du kannst anhand einiger Merkmale erste Vermutungen anstellen, aber ein eindeutiges Resultat bringt dir nur ein professioneller Test. In Berlin kannst du diese kostenlos in drei Drug-Checking-Stationen durchführen lassen. Wenn du nicht in Berlin wohnst, dann könntest du dir ein THC-Test-Kit zulegen, auch wenn das Ergebnis nicht so zuverlässig sein wird. Es gibt aber auch solche Tests, die darauf spezialisiert sind, synthetische Cannabinoide zu erkennen.
Die Wirkung von synthetischen Cannabinoiden unterscheidet sich stark von THC. Um beim Konsum auf Nummer sicher zu gehen, solltest du unbedingt Safer-Use Techniken anwenden.
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