Ein kurzer Blick auf 11-hydroxy-THC
Bevor wir uns die 10-OH-HHC Wirkung genauer anschauen, lohnt es sich, einen Blick auf 11-hydroxy-THC zu werfen, denn der aktive Metabolit steht zu THC in einem ähnlichen Verhältnis wie 10-OH-HHC zu HHC. Da wenig über 10-OH-HHC bekannt ist, erscheint uns diese Analogie als gute Herangehensweise, um die 10-OH-HHC Wirkung besser zu verstehen:
So entsteht 11-hydroxy-THC
11-hydroxy-THC entsteht im menschlichen Körper als ein aktiver Metabolit von Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), dem Hauptwirkstoff der Cannabispflanze. Nach dem Konsum von THC wird dieses im Verdauungstrakt und in der Leber durch das Enzym Cytochrom P450 (insbesondere CYP2C9) metabolisiert. Während dieses Prozesses wird THC in 11-hydroxy-THC umgewandelt.[1] Dieser Metabolit hat eine stärkere psychoaktive Wirkung als THC selbst, was auf seine höhere Affinität zu den im Gehirn befindlichen Cannabinoid-Rezeptoren zurückzuführen ist.
Unterschiede in der Wirkung zwischen THC und 11-hydroxy-THC
Die Wirkung von 11-hydroxy-THC unterscheidet sich von THC hauptsächlich in ihrer Intensität und Dauer. 11-hydroxy-THC bindet stärker an die CB1-Rezeptoren im Gehirn, was zu einer potenteren und oft auch länger anhaltenden psychoaktiven Wirkung führt. Dies erklärt, warum der Konsum von THC über Edibles (die durch den Verdauungsprozess in 11-hydroxy-THC umgewandelt werden) häufig intensivere und länger anhaltende Effekte hat als das Kiffen oder Vaping.
Parallelen zwischen 10-OH-HHC und 11-hydroxy-THC
Die Vermutung, dass die 10-OH-HHC Wirkung ähnlich wie die von 11-hydroxy-THC ist, basiert auf ihrer strukturellen Ähnlichkeit. 10-OH-HHC, als synthetisches Cannabinoid von Hexahydrocannabinol (HHC), wird, ähnlich wie 11-hydroxy-THC, über chemische Prozesse hergestellt, die seine molekulare Struktur verändern und möglicherweise seine Affinität zu den Cannabinoid-Rezeptoren erhöhen. Durch diese strukturelle Modifikation könnte 10-OH-HHC eine verstärkte psychoaktive Wirkung entfalten, was die psychoaktiven Eigenschaften von 10-OH-HHC vergleichbar mit denen von 11-hydroxy-THC macht.
Die Modifikation auf molekularer Ebene ist übrigens auch der Grund, warum 10-OH-HHC legal ist – oder zumindest nach jetzigem Stand der Dinge legal zu sein scheint.
Die 10-OH-HHC Wirkung und das Endocannabinoid-System
Wie andere Cannabinoide auch, entfaltet 10-OH-HHC seine Wirkung über das Endocannabinoid-System (ECS). Es macht also durchaus Sinn, sich dieses komplexe Netzwerk einmal genauer anzuschauen:
Das ECS ist ein Zellkommunikationssystem, das eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung der Homöostase im menschlichen Körper spielt. Es besteht aus drei Hauptkomponenten: Endocannabinoiden, Rezeptoren und Enzymen.
Was ist das Endocannabinoid-System genau?
Das Endocannabinoid System wurde in den 1990er Jahren entdeckt und ist sowohl bei Menschen als auch bei Tieren vorhanden. Es besteht aus:
- Endocannabinoiden: Dies sind körpereigene Moleküle, die Cannabinoiden aus der Cannabispflanze ähneln. Die beiden wichtigsten Endocannabinoide sind Anandamid (AEA) und 2-Arachidonoylglycerol (2-AG).
- Rezeptoren: Die beiden primären Cannabinoidrezeptoren sind CB1 und CB2. CB1-Rezeptoren befinden sich hauptsächlich im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark), während CB2-Rezeptoren überwiegend im peripheren Nervensystem und in Immunzellen vorkommen.
- Enzyme: Diese sind für die Synthese und den Abbau der Endocannabinoide verantwortlich. Die wichtigsten Enzyme sind FAAH (für den Abbau von Anandamid) und MAGL (für den Abbau von 2-AG)
Funktionen des Endocannabinoid-Systems
Das ECS ist an einer Vielzahl von physiologischen Prozessen beteiligt, darunter:[2]
- Schmerzregulierung: Das ECS spielt eine wichtige Rolle bei der Modulation von Schmerzsignalen. Endocannabinoide wie 2-AG binden an CB1-Rezeptoren im Gehirn und Rückenmark, um Schmerzen zu lindern.
- Stimmung und Emotionen: Anandamid, oft als „Glücksmolekül“ bezeichnet, wirkt auf CB1-Rezeptoren im Gehirn und beeinflusst Gefühle von Glück und Wohlbefinden. Dysfunktionen im ECS wurden mit Depressionen und Angstzuständen in Verbindung gebracht.
- Appetit und Stoffwechsel: CB1-Rezeptoren im Hypothalamus beeinflussen den Hunger und das Sättigungsgefühl. Cannabis-Konsumenten berichten oft von „Heißhungerattacken“, was auf die Aktivierung dieser Rezeptoren zurückzuführen ist.
- Gedächtnis und Lernen: Das ECS ist an der Regulation von Gedächtnisprozessen beteiligt. Anandamid und 2-AG beeinflussen synaptische Plastizität und neuronale Kommunikation, die für Lernen und Gedächtnis essentiell sind.
- Entzündungs- und Immunantwort: CB2-Rezeptoren, die in Immunzellen vorkommen, spielen eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle von Entzündungen und der Immunantwort des Körpers.
Fazit: So wirkt 10-OH-HHC
Über die 10-OH-HHC Wirkung ist bislang wenig bekannt. Dennoch lassen sich aufgrund unseres Wissen über andere Cannabinoide erste Schlüsse ziehen: So gehen wir davon aus, dass 10-OH-HHC psychoaktiv wirkt, ähnlich wie 11-hydroxy-THC und damit stärker als HHC. Auch diverse 10-OH-HHC Erfahrungen deuten in diese Richtung. Dennoch können nur wissenschaftliche Studien wirklich eine verlässliche Antwort auf die Frage geben:
Wie wirkt 10-OH-HHC wirklich?
Da es vermutlich, wenn überhaupt, nur wenige Studien zu 10-OH-HHC geben wird, wird der Konsum von 10-OH-HHC immer ein gewisses Risiko mit sich bringen, insbesondere was mögliche Langzeitfolgen angeht. Aus diesem Grund raten wir zum jetzigen Zeitpunkt vom Konsum von 10-OH-HHC ab. Ebenso sollte man unter keinen Umständen unter dem Einfluss von 10-OH-HHC Autofahren.
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