Was ist HHC-O?
HHC-O wird von manchen Autoren zu den Cannabinoiden gezählt, jedoch kommt es nicht in der Cannabispflanze vor, sondern wird im Labor hergestellt.
Die zur HHCO-Herstellung nötige Reaktion nennt sich Acetylierung und erfolgt – mit HHC als Ausgangsstoff – unter Zuhilfenahme von Essigsäureanhydrid.
Bei HHC-O oder HHC-Acetat handelt es sich also um eine modifizierte Version der bekannten HHC Cannabinoide. HHC Produkte erfreuen sich großer Beliebtheit, sind aufgrund ihrer psychotropen Wirkung aber stark umstritten.
Aus welchem Grund sollte nun jemand HHC in ein Acetat umwandeln?
HHC-O Wirkung – warum überhaupt HHC-Acetat?
Die Acetatgruppe, die beispielsweise in vielen Vapes mit Delta 8 verwendet wird, erleichtert das Überwinden der Blut-Hirn-Schranke und erhöht die Potenz der entsprechenden Produkte und somit auch die HHC Wirkung.
Auch im Falle von HHC-O berichten Konsumenten von einer stärkeren Wirkung und manche Hersteller raten ihren Kunden sogar ganz bewusst zu HHC-O-Produkten im Falle einer vorhandenen Cannabis Toleranz.
Robert Strongin, auf dessen Studie an der Portland State University wir später noch eingehen werden, vergleicht die chemische Reaktion bei der Cannabinoid-Acetat-Herstellung mit der Umwandlung von Morphin in Heroin.[1]
Damit ist natürlich nicht gemeint, dass die HHC-O Wirkung in irgendeiner Form vergleichbar mit Heroin ist, aber dennoch sind Cannabinoid-Acetate deutlich gesundheitsschädlicher als natürliche Cannabisprodukte.
Gesundheitsschädliche Cannabinoid-Acetate
Bereits 2019 fand eine Studie heraus, dass Vitamin-E-Acetat, wie man es in vielen E-Zigaretten findet, potentiell gesundheitsschädlich ist, wenn es erhitzt wird. Denn beim Verdampfen bildet sich toxisches Keten. Keten-Gas wird in den USA mit einer Erkrankung in Zusammenhang gebracht, die den Namen vaping-related illness (EVALI) trägt und verantwortlich ist für fast 3.000 Krankenhausaufenthalten und 68 Todesfälle (Stand Februar 2020).[2],[3]
Das Problem: Vitamin-E-Acetat teilt sich viele chemische Gemeinsamkeiten mit den neuartigen Cannabinoid-Acetaten, wie beispielsweise in Produkten mit Delta 8 THC Acetat.
HHC-O Vape: Darum ist das HHC Acetat so gefährlich
Eine neue Studie der Portland State University, die 2022 in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Chemical Research and Toxicology veröffentlicht wurde, fand nun heraus, dass sich toxisches Keten-Gas auch dann bildet, wenn Cannabinoid-Acetate unter “Vaping-Bedingungen” erhitzt werden und zwar schon bei viel geringeren Temperaturen als zunächst angenommen.[4]
Hinzu kommt, dass sich bereits bei einem Zug (“puff”) am Vape Konzentrationen an Keten bilden, die bekanntermaßen gesundheitsschädlich sind. Da Konsumenten in der Regel mehr als nur einen Zug inhalieren, sind die möglichen Gesundheitsgefahren und -schäden beachtlich.
Kaelas Munger, der an der Studie mitgearbeitet hat, sagt dazu: “The thing we’re most concerned about is prolonged exposure, we don’t know what that is. That’s why papers like ours are needed. Otherwise people would be exposed to this really toxic substance and it’s really impossible to look for the evidence.”
HHCO Produkte: Von HHC-O Blüten bis HHC-O Destillat
Inzwischen gibt es viele Hersteller und Anbieter von HHC-O Produkten und man kann von HHC-O Blüten, über HHC-O Vape, bis hin zu HHC-O Destillat alle möglichen Produkte mit HHC-O kaufen. Besonders perfide: Manche Verkäufer deklarieren es nicht, wenn ihre HHC-Produkte auch HHC-O enthalten. Daher sollte man prinzipiell keine Produkte unseriöser Hersteller kaufen.
Unterschied zwischen HHC und HHC-O Acetat
Die HHC und HHC-O miteinander zu vergleichen ist nicht leicht und dennoch werden wir regelmäßig gefragt: Was ist der Unterschied zwischen HHC und HHC-O?
Zur Wirkung lässt sich sagen, dass HHC-O ca. 1,5-mal so stark wirkt wie HHC. Zumindest findet man entsprechende Angabe bei Herstellern und auch in manchen Erfahrungsberichten. Schließlich liegt der größte Unterschied in der chemischen Struktur der beiden Stoffe, die zwar eine ähnliche Wirkung erzielen, jedoch sehr unterschiedliche Nebenwirkungen verursachen können.
Fazit: Besser keine Produkte mit HHC-O kaufen!
Update Mai 2024: Am 26.04.2024 wurde beschlossen, HHC und THCP in das NpSG aufzunehmen. Daher ist das Cannabinoid in Deutschland nicht mehr legal erhältlich.
Aufgrund der bedenklichen Studienergebnisse sollte man sich besser keine Produkte mit HHC-O kaufen. Insbesondere von HHC-O Produkten die erhitzt werden, wie HHC-O Blüten und HHC-O Vape, gehen aufgrund der Bildung von Keten eine erhöhte Gefahr für die Gesundheit aus.
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