Der Unterschied zwischen Hanf (Cannabis) und Marihuana
Hanf und Marihuana sind ein und dieselbe Pflanzenart: Cannabis sativa. Der Unterschied liegt in ihren spezifischen Wachstumsmerkmalen.
Hanf ist jede Cannabis Sativa – Sorte, die weniger als 0,2 % THC enthält – die wichtigste psychoaktive Verbindung der Pflanze. Diese Sorte wird für die Herstellung und Produktion von Textilien, Biodiesel und Nahrungsergänzungsmitteln, wie zum Beispiel CBD Produkte, verwendet.
Marihuana ist jede Cannabis Sativa – Sorte, die mehr als 0,2% THC enthält, bezogen auf das Trockengewicht. Darüber hinaus kann Marihuana auch von der artverwandten Sorte: Cannabis Indica, gewonnen werden. Diese Sorten werden hauptsächlich wegen ihrer psychoaktiven Eigenschaften gezüchtet.[1]
Merkmale | Hanf | Marihuana |
---|---|---|
Botanischer Name | Cannabis sativa | Cannabis sativa oder Cannabis indica |
Wachstumsmerkmale | Eine hohe, langstielige Pflanze, die einem kleinen Baum ähnelt | Kann groß und langstielig oder klein und buschig sein |
CBD (Cannabidiol) Gehalt | Im Allgemeinen sehr hoch (>10% des Trockengewichts) | Kann sehr hoch oder sehr niedrig sein: (>20% oder <1% des Trockengewichtes) |
THC Gehalt | Weniger als 0,2 % des Trockengewichtes | Im Allgemeinen wesentlich höher als 0,2 % des Trockengewichts (10 % bis 25 %) |
Verwendung | Textilien, Papier, Biodiesel, Hanfsamen und Nahrungsergänzungsmittel (z.B. CBD) | Freizeitdrogen, Kräutermedizin, Nahrungsergänzungsmittel, Medizinalhanf |
Psychoaktive Wirkung | Keine Psychoaktivität | Gesamte Bandbreite von geringer bis hoher Psychoaktivität |
Legalität | Legal in den gesamten Vereinigten Staaten und im größten Teil der Welt | Illegal in den meisten Teilen der Welt (ausgenommen bei medizinischen Programmen) |
3 Arten der Cannabis-Familie
Hanf und Marihuana, sowie alle weiteren Cannabispflanzen werden der Cannabis-Familie Cannabacea zugeordnet.
- Cannabis Sativa: Cannabis Sativa ist die am häufigsten vorkommende Cannabisart. Von dieser Pflanzenart gibt es sehr viele verschiedene Sorten, manche mit einem höheren THC-Gehalt und andere wiederum mit einem niedrigen THC-Gehalt. Die Cannabis Sativa wächst am höchsten und kommt hauptsächlich in Südostasien vor, wo eine höhere Luftfeuchtigkeit vorherrscht und die Vegetationszeit länger ist. Die natürlichen Rahmenbedingungen fördern ebenso die längere Blütezeit.
- Cannabis Indica: Diese Cannabisart wächst in nördlicheren Teilen der Weltkugel. Cannabis Indica entwickelt eine höhere Kältetoleranz und hat dadurch eine verkürzte Blütezeit, um sich den verkürzten Vegetationsperioden anzupassen. Die Zucht dieser Art ist besonders beliebt, um einen hohen psychoaktiven Anteil (THC) in der Pflanze zu produzieren. Diese Art ist ideal für Menschen, die eine Pflanze im „Homegrowing“, also zu Hause mit spezieller Beleuchtung und einem „Growzelt“ anbauen wollen, da sie nicht so hoch wird.
- Cannabis Ruderalis: Die Cannabis Ruderalis ist die unbekannteste Cannabisart. Sie ist die kleinste und unergiebigste unter den Cannabisarten. Die Besonderheit der Ruderalis liegt darin, dass Sie unabhängig von der Tageslänge und Helligkeit Blüten produziert. Beide, die Cannabis Sativa und Cannabis Indica sind dahingegen sehr stark von Licht und der Tageslänge abhängig. Werden die Tage kürzer, so beginnt die Blüte.[2]
Was ist der Unterschied zwischen Cannabissorte und Cannabisart?
Die drei Cannabisarten unterscheiden sich in Genetik und Wachstumsgewohnheiten. Die Komplexität von Cannabis ist sehr hoch und so gibt es unter den Arten viele verschiedenen Variationen die als „Sorte“ bezeichnet werden. Der Unterschied wird insbesondere zwischen den Hanf- und Marihuanasorten deutlich. Obwohl sie der gleichen Gattung angehören, haben sie deutliche unterschiedliche Wachstumseigenschaften. Hanf hat z. B. einen einen viel geringeren THC-Gehalt als Marihuana.
Wie ein Blick auf Leafly zeigt gibt es tausende Marihuanapflanzen, die entweder so in der Natur aufgefunden wurden oder durch spezielle Kreuzung gezüchtet wurden. Jede der Marihuanasorte hat einen eigenen Namen wie z. B.: Granddaddy Purple, White Widow oder Northern Lights. Jede der Sorten (Strains) hat individuelle Eigenschaften, die gezielt gezüchtet werden können. So kann die Blütengröße oder das THC:CBD-Verhältnisse gesteuert werden.
Unterschiedliche Wachstumsmerkmale von Cannabis und Marihuana
Hanf bzw. Cannabis und Marihuana können ähnliche Wachstumsmerkmale haben. Sowohl Hanf als auch Marihuana-Sorten der Cannabis Sativa – Pflanze neigen dazu, sehr groß zu werden und dünne Blätter zu haben. Andere Marihuana-Sorten, (die von der Cannabis Indica – Pflanze stammen), neigen dazu, viel kürzer und buschiger zu sein und dickere Blätter zu haben.
Der Hauptunterschied der Wachstumseigenschaften von Hanf und Marihuana bezieht sich auf das Harz, das von den weiblichen Blütenknospen produziert wird.
Das Harz von Marihuana-Pflanzen neigt dazu, deutlich dicker und klebriger, als das von Hanf zu sein. In diesem Harz ist der Großteil der Substanzen CBD (Cannabidiol), THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) und andere Cannabinoide, sowie Terpene enthalten.
Hanf-Pflanzen hingegen produzieren wesentlich weniger Harz und neigen außerdem dazu, die wertvollen Cannabinoide in ihren dunklen, üppigen Blättern anzureichern.
Chemische Zusammensetzung von Hanf und Marihuana
Die chemische Zusammensetzung von Hanf und Marihuana ist das Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen den beiden Pflanzen.
Wie erwähnt werden Hanfsorten nur dann als solche klassifiziert, wenn sie weniger als 0,2% THC (bezogen auf das Trockengewicht) produzieren. Alles was über dieser Konzentration liegt, wird als Marihuana bezeichnet.
Sonstige Cannabinoide in der Pflanze (über 100 verschiedene Substanzen!) können stark variieren.
Einige Hanfarten verfügen über einen hohen Gehalt an Cannabinoiden, wie CBC (Cannabichromen) oder CBG (Cannabigerol), während andere fast ausschließlich CBD (Cannabidiol) enthalten.
Legalität von Marihuana und Hanf
Hanf und Marihuana werden rechtlich höchst unterschiedlich eingestuft.
Obwohl dieser Unterschied sehr stark variieren kann – je nachdem, in welchem Teil der Welt man sich befindet – ist es im Allgemeinen legal, Hanf zu kultivieren und zu besitzen, während Marihuana illegal ist.
Dies ist natürlich auf die psychoaktive Wirkung von Marihuana bzw. der fehlenden Psychoaktivität von Hanf zurückzuführen. CBD ist in Deutschland legal und THC nicht. CBD und Autofahren nach dem Konsum ist ebenso gestattet.
Bis vor kurzem wurde der Hanfanbau von der US-Bundesregierung stark reguliert: um die Hanf-Pflanze anzubauen, musste ein Landwirt einen Antrag stellen und unterlag auf verschiedensten Ebenen spezifischer Kontrolle, Überwachung und Besteuerung.
Mit der Verabschiedung der neuen Agrargesetzgebung, wurde 2018 der Hanfanbau in den USA flächendeckend liberalisiert. Es ist heute zu 100% legal, als Landwirt Hanf auf dem eigenen Land anzubauen, solange die Pflanze weniger als 0,3 % THC im Trockengewicht enthält. In Deutschland darf dieser Wert 0,2% THC nicht überschreiten. Es sind außerdem keine weiteren Anträge oder staatliche Inspektionen mehr erforderlich.[3]
Wofür wird Hanf/Cannabis verwendet?
Hanf ist insbesondere wegen seiner psychoaktiven Wirkung bekannt – bzw. spezifisch aufgrund des THC-Gehaltes des von den Hanfblüten produzierten Harzes. Allerdings sind THC und die Pflanzen, die es produzieren, in den meisten Teilen der Welt illegal – seit 80 Jahren.
Die Cannabispflanze hat neben ihrer psychoaktiven Wirkung aber noch viele weitere nützliche Eigenschaften zu bieten. Die faserigen Stängel sind besonders wertvoll für die Herstellung von Textilien und Biodiesel, die Samen stellen eine wichtige Quelle für Nahrungsproteine und Fettsäuren dar, und die Blätter sind reich an wertvollen Verbindungen wie Cannabidiol (CBD) und Cannabichromen (CBC).
Kurz nach dem Verbot von THC und den Pflanzen, die diese Substanz produzieren, fand man heraus, dass einige Cannabisarten keine psychoaktive Wirkung haben. Diese Pflanzen wurden später als „Hanf“ klassifiziert – mit dem Hinweis, dass – um als Hanf betrachtet zu werden – die Cannabispflanze weniger als 0,2 % THC produzieren muss (bezogen auf das Trockengewicht).
Heute sind Hanf und Hanfprodukte in den Vereinigten Staaten und in den meisten Teilen der Welt völlig legal. Jedes Nahrungsergänzungsmittel, das aus Hanf hergestellt wird, wird vielmehr als Nahrungsergänzungsmittel und nicht als psychoaktive Droge betrachtet. Marihuana dagegen, wird als Freizeitdroge betrachtet, und der Anbau ist stark eingeschränkt.
Die meisten der auf dem Markt befindlichen Produkte wie CBD Öl und CBD Kapseln verschiedener CBD Marken werden daher aus Hanf hergestellt, um in diese Klassifizierung zu passen. Die CBD Wirkung und CBD Anwendung soll über die Interaktion mit dem Endocannabinoid System das Wohlbefinden steigern können, weshalb Produkte derart aktuell so beliebt sind.
Hanf und Cannabis Unterschied, der keiner ist
Hanf und Cannabis sind dasselbe und Mariuhana ähnelt dem Hanf sehr – tatsächlich handelt es sich botanisch gesehen um ein und dieselbe Pflanzenart: Cannabis sativa.
Der Unterschied zwischen den beiden Pflanzen liegt in ihrem chemischen Profil: um als Hanf klassifiziert zu werden, muss die Pflanze weniger als 0,2 % THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol), bezogen auf das Trockengewicht, enthalten, während alles über dieser Konzentration als Marihuana gilt.
Aufgrund des Mangels an THC in nennenswerter Menge, sind Hanfpflanzen in den meisten Teilen der Welt legal. Niemand wird von Hanf oder CBD high deshalb haben Regierungsbehörden in den letzten Jahren begonnen, die Beschränkungen für die Hanfpflanze zu lockern. So werden die meisten auf dem Markt erhältlichen CBD-Produkte aus Hanfpflanzen statt aus Marihuana-Pflanzen hergestellt.
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Danke für die Aufklärung und die Entwirrung! Das Cannabis dasselbe Wort für Hanf ist war mir neu… Aber jetzt ist alles klar 🙂