Kann man den THC Abbau beschleunigen?
Wer schon einmal seinen THC-Wert berechnen wollte, wird festgestellt haben, wie kompliziert bis unmöglich die Berechnung ist. Die Geschwindigkeit des THC-Abbaus hängt von so vielen unterschiedlichen Faktoren ab, dass eine allgemeingültige Antwort darauf, wie lange der THC Abbau dauert, nicht möglich ist. Auch folgende Frage ist schwer zu beantworten: Wann darf ich nach einem Joint wieder Auto fahren?
Um nur ein Beispiel zu nennen: Jemand, der Cannabis und Antibiotika oder andere Medikamente zeitgleich konsumiert, wird vermutlich längere Abbauzeiten haben, da Cannabinoide und eine Vielzahl von Medikamente die gleichen Leberenzyme benötigen, um abgebaut zu werden.
Wenn man also glaubt, man müsse nur an einer Stellschraube drehen, um THC schneller abzubauen, wird man vermutlich wenig erreichen. Wenn man jedoch auf unterschiedlichen Wegen versucht, den Abbau von THC zu beschleunigen, wird man vielleicht sogar erfolgreich sein. Eine Garantie dafür gibt es jedoch nicht. Bevor wir uns Maßnahmen anschauen, die einen positiven Einfluss auf die Geschwindigkeit des Abbaus von THC haben könnten, folgen zunächst einige Faktoren, die einen Einfluss auf die längere Nachweisbarkeit haben:
Einflussfaktoren auf die Nachweisbarkeit von THC
Nachfolgend eine nicht-vollständige Auflistung möglicher Einflussfaktoren auf die THC-Nachweisbarkeit:
- Konsumhäufigkeit: Je öfter du Cannabis zu dir nimmst, desto länger bleibt es in deinem System nachweisbar.
- THC-Gehalt: Besonders THC-haltige Pordukte, wie beispielsweise ein Haschischöl, verlängern die Nachweisbarkeit (THC Gehalt messen).
- Menge: Auch ein starker Haschkeks oder ein Jibbit mit besonders viel Ott oder Hasch verlängern die Nachweisbarkeit.
- Körpermasse und Fettgehalt: Da THC in Fettzellen eingelagert wird, können Ernährung und Fitnesszustand ebenfalls einen Einfluss haben.
- Metabolismus: Die Abbaugeschwindigkeit von THC variiert je nach individuellem Stoffwechsel eines Menschen.
THC Abbau beschleunigen durch Ernährungsumstellung
Wie kann man nun den THC Abbau beschleunigen? Vielfach werden pflanzliche Produkte wie Löwenzahnwurzel, Mariendistel oder Brennnessel für einen erfolgreichen THC Detox angepriesen, weil sie die Leberfunktion unterstützen und auf diese Weise den Abbau von THC fördern sollen. Da THC über die Leber zu THC-COOH abgebaut wird, klingt diese Herangehensweise äußerst logisch.
Demnach gehören zum klassischen THC Detox eine Abstinenz, sowie eine Ernährungsumstellung oder zumindest die Supplementierung mit ausgewählten Nahrungsergänzungsmitteln, Obst, Gemüse, Kräutern und Tees.
Zu den Nahrungsmitteln, denen ein positiver Einfluss auf die Leberfunktion nachgesagt werden, zählen laut dem Magazin GEO.de[1]:
- Knoblauch – steigert die Leberaktivität und beschleunigt die Ausscheidung von Toxinen
- Artischocken – reich an Bitterstoffen, die bei der Leberreinigung helfen sollen
- Brokkoli, Rettich, Radieschen – stärken die Funktion der Leber
- Bittere Salate und Löwenzahn – fördern den Fettstoffwechsel
- Ingwer – wärmt den Körper, stärkt die Abwehrkräfte und entlastet die Leber
- Grüner Tee – soll entgiftend und entfettend wirken
- Mariendistel – enthält Silymarin, das zur Stärkung und Erneuerung der Leberzellen beitragen soll
THC schneller abbauen, indem man die Aktivität der Leber steigert, ist also eine mögliche Herangehensweise, auch wenn es hierzu keine wissenschaftlichen Belege oder Studien gibt. Auch eine ausgewogene Ernährung, die reich an Ballaststoffen ist, könnte einen Vorteil bringen, wenn man einen Drogentest bestehen möchte, wie du im Kapitel über den THC COOH Abbau erfahren wirst.
THC schneller abbauen: Sport, Schwitzen und reichlich trinken
Sport soll ebenfalls ein probates Mittel sein, um THC schneller wieder aus dem Körper auszuscheiden. Dabei muss zwischen moderater und intensiver Sporteinheit unterschieden werden. Wer sich sportlich betätigt – und hier reicht vermutlich auch schon ein zügiger Spaziergang aus – regt den Stoffwechsel an und damit wohl auch die Aktivität der Leber. Wer intensiv trainiert, baut sogar Fett ab und das darin gespeicherte THC und dessen Metaboliten werden wieder freigesetzt. Auf diese Weise wird man vielleicht langfristig gesehen das gespeicherte THC schneller wieder los, kurzfristig könnten sich die gemessenen Werte an THC und THC-COOH im Blut und Urin aber erhöhen und das Bestehen eines Drogentests wird weniger wahrscheinlich.
Ein ähnliches Dilemma gilt für den häufig empfohlenen Saunagang: Über den Schweiß mögen auch Schadstoffe und Abbauprodukte den Körper verlassen, wer sich dadurch aber dehydriert, hemmt die Ausscheidung über die Nieren. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist also eine wichtige Voraussetzung dafür, dass THC und dessen Abbauprodukte über die Nieren ausgeschieden werden können.
Von dem Tipp, Essig zu trinken, wie es die WELT-Redaktion[2] vorschlägt, halten wir jedoch nichts. Dagegen wird der im gleichen Beitrag erwähnte Cranberrysaft zumindest nicht schaden und der grüne Tee könnte womöglich wirklich helfen.
Kann ich auch den THC COOH Abbau beeinflussen?
Den THC COOH Abbau kannst du nicht beschleunigen. THC-COOH ist bereits das Abbauprodukt von THC und du kannst lediglich die Ausscheidung fördern. Hierbei könnte – Achtung, eine nicht bewiesene Vermutung! – eine ballaststoffreiche Ernährung helfen, denn THC-COOH wird sowohl über den Urin als auch über den Stuhl ausgeschieden. Eine ballaststoffreiche Ernährung fördert die Verdauung und wer unter ernährungsbedingter Verstopfung leidet, könnte mit einer Ernährungsumstellung womöglich auch die Ausscheidung von THC-COOH verbessern.
THC schnell aus Urin bekommen
THC und THC-COOH werden aber nicht nur über den Stuhl, sondern auch über den Urin ausgeschieden. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, reichlich zu trinken, ohne es zu übertreiben. Etwa 2-3 Liter Wasser am Tag sollten genügen. Für Sportler, Menschen mit Nierenerkrankungen oder anderen Vorerkrankungen gelten abweichende Empfehlungen.
Wovon wir dringend abraten, ist die Verwendung von Diuretika. Auch dann, wenn du THC schnell abbauen möchtest. Diese riskante und ineffektive Methode kann zur Dehydratation führen, was schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Zudem besteht die Möglichkeit, dass der stark verdünnte Urin zu einem ungültigen Testergebnis führt und du den Test wiederholen musst.
Welche Mittel gehören zum THC Detox?
Wie bereits mehrfach erwähnt, ist uns keine gesicherte Methode bekannt, die den THC-Abbau nachweislich beschleunigt. Dennoch wollen wir dir im Folgenden einige Stoffe und Nahrungsergänzungsmittel vorstellen, die häufig im Rahmen von THC Detox und THC Abstinenz verwendet werden:
- Aktivkohle: Aktivkohle wird aus natürlichen Quellen wie Holz oder Kokosnussschalen gewonnen und hat die Fähigkeit, Giftstoffe an sich zu binden und diese aus dem Körper auszuscheiden. Die Erwartung bei Menschen, die einen THC Detox machen, ist, dass auf diese Weise auch THC gebunden und schneller aus dem Körper ausgeschieden wird.
- Bentonit-Ton: Dieser mineralreiche Ton wird oft zur Körperentgiftung eingesetzt, da er Toxine binden kann. In Kombination mit Wasser eingenommen, soll er THC binden und dessen Ausscheidung erleichtern – so die Hoffnung einiger Anwender von Bentonit-Ton.
- Löwenzahn: Bekannt für seine entgiftende und harntreibende Wirkung[3], soll Löwenzahn die Nierenfunktion und die Eliminierung von Stoffen wie THC unterstützen. Ob Löwenzahn jedoch den Ausscheidungsprozess von THC und THC-COOH beschleunigt, bleibt fraglich.
- Mariendistel: Mariendistel enthält Silymarin, ein Stoff, der die Leber schützen und in ihrer Tätigkeit unterstützen soll. Da die Leber essentiell für die Entgiftung ist, ist die Erwartung beim THC Detox, dass die Leber durch die Einnahme von Mariendistel auch THC schneller abbauen kann.
- Vitamin B-Komplex: Laut einigen Anbietern von Nahrungsergänzungsmitteln für den THC Detox, können B-Vitamine die Ausscheidung von THC beschleunigen, da sie Teil vieler Stoffwechselprozesse sind und in der Lage sind, Giftstoffe aus dem Körper zu befördern. Wir konnten jedoch keine Belege dafür finden, dass ein Vitamin B-Komplex dazu führt, dass THC schneller abgebaut wird.
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