Was ist ein CBD Trägeröl?
Wie der Name schon sagt, „trägt“ ein Trägeröl das CBD (Cannabidiol) und andere Phytochemikalien. Es handelt sich um eine einfache Formel: das Trägeröl dient als Lösungsmittel, um die Wirkstoffe der Hanfpflanze aus dem Hanfextrakt herauszulösen, damit sie anschließend leichter verwertbar sind. Dieses Konzept ist nicht nur bei CBD-Produkten üblich, sondern zum Beispiel auch bei der Herstellung von Kool-Aid (amerikanisches Getränkepulverkonzentrat), wo das aromatisierte Getränkepulver in Wasser aufgelöst wird, oder bei der Herstellung von Seifenwasser zum Waschen des Geschirrs. Der einzige Unterschied besteht hier darin, dass bei CBD Öl ein Fett als Lösungsmittel anstelle von Wasser verwendet wird. Das liegt daran, dass Cannabinoide fett- und nicht wasserlöslich sind.
Welche Vorteile hat die Verbindung von Trägerölen und CBD?
Es gibt drei Hauptgründe für die Verwendung von Trägerölen. Lassen Sie uns auf jeden Einzelnen näher eingehen.
1. Trägeröle verbessern die CBD-Absorption
Einer der Hauptgründe, warum CBD Öl Hersteller Hanfextrakte, wie CBD, in einem Trägeröl verdünnen, ist die Verbesserung der Absorption im Darm, da CBD wie gesagt eine fettlösliche Substanz ist.[1]
Der Körper verfügt über zwei unterschiedliche Wege zur Aufnahme von Substanzen und Wirkstoffen: einen wasserlöslichen und einen fettlöslichen Weg. Die Absorption von Stoffen erfolgt jeweils in den „Arbeitseinheiten“ des Darmtraktes, genau genommen den Mikrovilli.
Wasserlösliche Verbindungen, wie zum Beispiel die meisten Aminosäuren, Zucker und Mineralien, gelangen direkt über die Darmschleimhaut in das wasserbasierte Blut. Von hier aus werden sie durch den Körper weitertransportiert und wasserlösliche Substanzen gelangen in das Blut.
Fettlösliche Substanzen, wie CBD, können dagegen nicht direkt über den Darm in die Blutbahn gelangen. Sie müssen zuerst in winzige Tröpfchen, „Mizellen“ genannt, verpackt werden. Diese Mizellen gelangen dann in das Fettlymphgewebe – ein Netzwerk aus fettbasierten Verbindungen und Immunzellen. Über diese Lymphwege wandern sie anschließend den Körper hinauf und gelangen schließlich direkt über das Herz in die Blutbahn. Über die Lymphwege verteilet sich das CBD (und andere Cannabinoide) im gesamten Lymphsystem.
Für die Aufnahme von Fetten im Körper, sind eine Reihe von Enzymen im Verdauungstrakt erforderlich, welche die Fettmoleküle durch Aufspaltung und Umwandlung in Mizellen für die Absorption vorbereiten. Wenn wir Fette verzehren, senden Geschmacksrezeptoren in unserem Mund Signale an den Verdauungstrakt, um diese notwendigen Enzyme vorzubereiten.
Wird CBD zusammen mit anderen Fetten eingenommen, wird auch hier dem Körper signalisiert, sich auf die Fettaufnahme vorzubereiten. Dies bewirkt automatisch eine verbesserte Aufnahme von CBD in den Körper.
2. Trägeröle erleichtern die Dosierung
Der Unterschied zwischen 5 mg und 50 mg reinem CBD-Isolat ist schwer zu erfassen: 50 mg dieses hochgradig raffinierten CBD-Extrakts sind etwa so groß wie ein Streichholzkopf.
Um eine präzise CBD Öl Dosierung und CBD Anwendung, wie zum Beispiel 7,5 mg zu erhalten, wäre eine Präzisionswaage erforderlich, da derartige Abmessungen mit bloßem Auge nicht exakt durchgeführt werden können. Eine solche Anschaffung technischer Gerätschaften wäre jedoch für die meisten CBD-Konsumenten einfach unrealistisch, kompliziert und zu teuer.
Die Lösung für eine korrekte Zufuhr von CBD besteht also darin, die CBD-Kristalle in einem Trägeröl zu verdünnen – z.B. 100 mg, 300 mg, 600 mg oder 1000 mg CBD pro Flasche – wie auf den meisten CBD Ölen angegeben.
Diese CBD Öl-Lösung ist anschließend einfacher und genauer einzunehmen, als die Reinsubstanz. Die gleiche 50 mg-Dosis kann nun durch Zählen der CBD Öl Tropfen oder durch Messen der Flüssigkeit in einem Messlöffel bestimmt werden.
3. Trägeröle und ihre Vorteile
Kokosnussöl ist allgemein für seine antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften bekann. Olivenöl Phenole tragen zum Schutz der Blutfette vor oxidativem Stress bei. Andere Trägeröle bieten antioxidative Vorteile, liefern dem Körper eine geringe Menge an Energie oder stellen nützliche Omega-3- und 6-Fettsäuren zur Verfügung.
Natürlich würden die meisten dieser Vorteile relativ große Mengen des Trägeröls erfordern: wirksame Mengen dieser Fette beginnen normalerweise bei der 10 ml-Marke und darüber, wohingegen bei die Menge bei der CBD Öl Einnahme in der Regel nur bei 1 – 10 ml liegt, abhängig von der Stärke des Öls.
Was ist ein gängiges CBD Trägeröl?
Verschiedene CBD Marken verwenden unterschiedliche Trägeröle, und einige kombinieren sogar mehrere Trägeröle in einem Produkt, um eine einzigartige Mischung zu erhalten.
Das bei weitem am häufigsten verwendete Trägeröl zur Herstellung von CBD Hanföl ist MCT-Öl (Mittelkettiges Triglyceridöl), aber es gibt wie gesagt viele weitere mögliche CBD-Trägeröle.
Lassen Sie uns deswegen die fünf gängigsten Trägeröle, die von Herstellern verwendet werden, betrachten und deren jeweilige positive und negative Eigenschaften näher erläutern.
1. Mittelkettiges Triglycerid (MCT-) Öl
Fettmoleküle, die in der Natur produziert werden, sind normalerweise in Dreiergruppen angeordnet: „Triglyceride“ genannt.
Ein Triglycerid besteht im Wesentlichen aus einer Kombination von drei Fettsäuren unterschiedlicher Länge (kurz-, mittel- und langkettig) und einem zuckerhaltigen Glycerid-Rückgrat, das alles zusammenhält. Auf diese Weise kommen Fette sowohl in Pflanzen als auch bei Tieren vor.
Die Länge der Fettsäureketten wird durch die Anzahl der Kohlenstoff-Atome, aus denen sie bestehen, bestimmt:
– kurzkettige Fettsäuren: 2-5 Kohlenstoff-Atome
– mittelkettige-Fettsäuren: 6-12 Kohlenstoff-Atome
– langkettige Fettsäuren: 13 oder mehr Kohlenstoff-Atome
MCT-Öl wird aus Kokos- oder Palmölen gewonnen, welche von Natur aus reich an Triglyceriden aus mittelkettigen Fettsäuren wie Capronsäure (C6), Caprylsäure (C8), Caprinsäure (C10) und Laurinsäure (C12) sind.
Mittelkettige Fettsäuren gelten als hervorragende CBD-Trägeröle, da sie aufgrund ihrer kürzeren Struktur im Verdauungstrakt sofort aufgenommen werden können und nicht erst in kleinere Teile zerlegt werden müssen – was eine wesentlich langsamere Absorptionsrate zur Folge hätte.
Kurzkettige Fettsäuren sind nicht erwünscht, da diese als Hauptnahrungsquelle für die im Darm lebenden Bakterien dienen – was bedeutet, dass sie von unseren Bakterien schneller verzehrt werden, als der Körper sie aufnehmen kann.[2]
MCT-Öle sind also ideal für den Einsatz als CBD Öl ausgestattet und außerdem, aufgrund des großen Angebotes an Kokos-, Soja- und Palmölen auf dem Markt, besonders preiswert.
Vor- und Nachteile von MCT-Öl
Vorteile | Nachteile |
---|---|
eine günstige Trägeröl-Quelle | es fehlen weitere Phytochemikalien und Antioxidantien, die bei anderen Trägerölen vorhanden sind |
besitzt eine hohe Lösungswirkung, sodass hochwirksame CBD Öle schnell und effizient vom Verdauungstrakt aufgenommen werden können | verfügt über wenig bis gar keinen Geschmack |
ist oftmals hochgradig verarbeitet |
2. Hanfsamenöl
Nicht zu verwechseln mit dem Unterschied zwischen Cannabisöl, Hanföl und CBD Öl, das aus den CBD Blüten gewonnen und zur Herstellung von Vollspektrum CBD Öl und CBD-Isolat verwendet wird. Hanfsamenöl wird aus den Samen der Hanfpflanze gewonnen. In diesen Ölen sind praktisch keine Cannabinoide oder Terpene enthalten.
Obwohl die Hanfsamen normalerweise keine Cannabinoide enthalten, legen Untersuchungen nahe, dass Hanfsamenöl Spuren von Cannabinoiden aufweisen kann, wenn die Samen mit dem Harzöl – das von den Hanfblüten abgesondert wird – in Kontakt kommen. Da wir die Cannabinoide aber ohnehin der CBD-Mischung hinzufügen, um Hanföl herzustellen, ist dieser Einwand zu vernachlässigen.
Zahlreiche Experten argumentieren, dass die Herstellung von CBD Ölen aus Hanfsamenöl die Wirkung auf den Organismus durch den Entourage Effekt noch verstärken kann, da in den Samen zusätzlich noch weitere vom Hanf produzierte Phytochemikalien enthalten sind, die ansonsten nicht im, aus Blättern und Blüten hergestellten, Extrakt vorkommen.
Hanfsamenöl ist sehr beliebt, da es reich an Omega-3-Fettsäuren ist. Das Öl verfügt sogar über das als ideal angesehene 4:1-Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren.
Sie finden dieses Öl in der Regel in hochwertigeren CBD Ölen, die sich als Vollspektrumöl vermarkten, mit dem Ziel, den Synergie-Effekt wo immer möglich zu nutzen.
Vor- und Nachteile von Hanfsamenöl
Vorteile | Nachteile |
---|---|
ideales 4:1 Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 Fettsäuren | möglicherweise ein etwas verzögerter Wirkungseintritt, da die Lösungswirkung etwas geringer ist als bei MCT-Ölen |
bietet eine reichhaltige Quelle von weiteren Hanf-Phytochemikalien, die nicht in den Blüten und Blättern vorkommen | teurer als MCT-Öl |
verleiht dem Öl einen einzigartigen Kräutergeschmack |
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3. Traubenkernöl
Wie der Name schon sagt, wird Traubenkernöl aus den Kernen der Weintraube gewonnen. Dieses Öl verfügt über einen leicht fruchtigen Geschmack und einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren. Es ist bekannt für seine antioxidativen Eigenschaften, die ihm bei der Verwendung als CBD Trägeröl einige zusätzliche Vorteile verschafft.
Traubenkernöl enthält Verbindungen wie Tocopherol, Linolensäure, Resveratrol, Quercetin, Procyanidine, Carotinoide und Phytosterine, sowie verschiedene kurz-, mittel- und langkettige Triglyceride. Die am häufigsten vorkommende Fettsäure ist die Ölsäure, die aus etwa 18 Kohlenstoff-Atomen aufgebaut ist und damit zu den langkettigen Fettsäuren zählt.
Traubenkernöl ist weniger verbreitet als Hanfsamenöl oder MCT-Öl, ist aber trotzdem ein hervorragendes Trägeröl. Es hat eine hohe Lösungswirkung, einen subtilen fruchtigen Geschmack und eine relativ hohe Absorptionsrate.
Vor- und Nachteile von Traubenkernöl
Vorteile | Nachteile |
---|---|
eines der günstigeren Trägeröle | geringere Absorptionsrate als bei MCT-Öl |
verfügt zusätzlich über antioxidative Eigenschaften | geringere Lösungswirkung als MCT-Öl |
ist reich an Mineralien und anderen Phytonährstoffen |
4. Olivenöl
Olivenöl wird häufig zum Kochen verwendet, dient aber auch als ausgezeichnetes Trägeröl. Wie einige der anderen Öle dieser Liste ist Olivenöl reich an Phytonährstoffen. Es enthält besonders viel Eisen, Vitamin K, Vitamin E und eine Vielzahl antioxidativer Verbindungen wie Tyrosol und Oleuropein.
Olivenöl besteht überwiegend aus langkettigen Triglyceriden (LCTs), die mehr Zeit zum Abbau im Körper benötigen, aber die Resorptionseffizienz von Hanfextrakten im Verdauungstrakt steigern können.
Die hohe Nährstoffdichte von Olivenöl hat aber auch einen Nachteil, denn eine große Anzahl an verschiedensten Substanzen im Öl bedeutet auch, dass es weniger „Platz“ gibt, um CBD und andere Cannabinoide zu lösen. Deshalb ist es unwahrscheinlich, hochwirksame CBD Öle auf Olivenöl-Basis zu finden. Stattdessen ist dieses Trägeröl vor allem für niedrigpotente Produkte mit im Bereich von 20 mg/ml oder darunter vorgesehen.
Vor- und Nachteile von Olivenöl
Vorteile | Nachteile |
---|---|
reichhaltiges Phytonährstoff-Profil | geringere Lösungswirkunkung als die meisten anderen Trägeröle |
der strenge Geschmack wird teilweise als unangenehm empfunden |
5. Pflanzliches Glycerin
Pflanzliches Glycerin (VG) ist technisch gesehen kein Trägeröl, aber es gibt viele Gemeinsamkeiten. Es stellt – nebenbei bemerkt – einen beliebten Zusatz zu CBD-Tinkturen dar, um deren CBD-Gehalt zu verdünnen und damit die Anwendung zu vereinfachen. Pflanzliches Glycerin wird aus denselben Triglyceriden gewonnen, aus denen auch andere Fettsäuren stammen.
Erinnern Sie sich? Weiter oben haben wir über das MCT-Öl berichtet und über dessen Struktur der Fettmoleküle, die als „Triglyceride“ auftreten – einschließlich des zuckerhaltigen Rückgrats, das alles zusammenhält.
Pflanzliches Glycerin wird hergestellt, indem die Fettsäuremoleküle aus den Triglyceriden entfernt werden: es bleibt reines Glycerol (Glycerin) zurück!
Diese Verbindung ist chemisch gesehen ein Zucker und hat somit auch einen ausgeprägt süßen Geschmack. Sie besitzt eine relativ hohe Lösungswirkung für fettlösliche Verbindungen, wie zum Beispiel CBD – was Anbietern ermöglicht, CBD Öle mittlerer Stärke herzustellen.
Pflanzliches Glycerin (VG) ist auch deswegen ein beliebter Bestandteil von CBD Ölen, weil es einen angenehmeren Geschmack als viele andere Trägeröle aufweist und auch in einem CBD Vaporizer wie dem PhenoPen verwendet werden kann.
Tatsächlich ist pflanzliches Glycerin einer der Hauptbestandteile im sogenannten CBD Liquid, da es die Fähigkeit besitzt, dicke weiße Dampffahnen zu erzeugen, wenn es sanft erhitzt wird.
Vor- und Nachteile von pflanzlichem Glycerin
Vorteile | Nachteile |
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besitzt einen angenehm-süßen Geschmack | verfügt über eine geringere Lösungswirkung als andere Trägeröle (kann nicht so viel CBD pro ml aufnehmen) |
kann auch in einem Verdampfer/E-Zigarette verwendet werden | hat eine klebrige Konsistenz |
stellt eine kostengünstige Trägeröl-Option dar |
6. Kann Algenöl als Trägeröl verwendet werden?
Da Omega 3 Öle wie z.B. Fischöl, Leinöl und Algenöl nach dem Öffnen stetig oxidieren und damit an Frische verlieren, eignen sich diese nicht als Trägeröle für CBD-Produkte. Es empfiehlt sich Trägeröle zu verwenden die nach dem Öffnen länger haltbar bleiben, wie z. B. Hanfsamenöl oder die anderen zuvor genannten.
Welches CBD Trägeröl ist das Beste?
Viele CBD-Hersteller behaupten, dass ihre Trägeröl-Auswahl im Hanfprodukt die beste ist. So geben zahlreiche Marken an, dass MCT-Öl anderen Alternativen überlegen sei, während andere wiederum argumentieren, dass Öle mit hohem LCT-Gehalt (langkettige Fettsäuren), wie z. B. Olivenöl, besser wären.
Unterm Strich gibt es keine ausreichenden Beweise dafür, dass ein bestimmtes Trägeröl einem anderen überlegen ist. So wie es aussieht, ist jedes Trägeröl gut genug, um seine Aufgabe zu erfüllen: CBD zu lösen und für die Absorption im Körper bereitzustellen.
Fazit – CBD Trägeröl Auswahl
Ein CBD Trägeröl spielt eine wichtige Rolle im CBD Öl und bei einigen anderen CBD-Produkten, indem sie die Absorption von CBD (Cannabidiol) unterstützen.
MCT-Öl ist das beliebteste Trägeröl, das in CBD Ölen verwendet wird, da es preiswert ist und angenehme Eigenschaften wie Geschmacklosigkeit und lange Haltbarkeit aufweist.
Sie brauchen sich keine Sorgen über die Wahl eines bestimmten Trägeröls zu machen, da alle die Absorption von CBD wirksam unterstützen. Es gibt also kein „bestes“ Trägeröl.
Wenn es Ihnen jedoch nichts ausmacht, ein wenig mehr zu bezahlen, um wirklich das Beste aus einem CBD Öl herauszuholen – dann kann Hanfsamenöl die ideale Option sein, da dieses noch weitere aktive Inhaltsstoffe enthält, von denen viele als synergetisch mit CBD (Cannabidiol) angesehen werden.
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