Cannabisblätter – ein wichtiger Teil der Cannabispflanze
Auch wenn viele Grower beim Cannabisanbau aus durchaus verständlichen Gründen in erster Linie auf die Cannabisblüten achten, stellen gerade Hanfblätter einen extrem wichtigen Teil der Pflanze dar. Denn wie bei vielen anderen Gewächsen sorgen die Blätter dafür, dass die Pflanze überhaupt lebensfähig bleibt. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist, dass der grüne Farbstoff in den Blättern, das Chlorophyll, wertvolles Sonnenlicht aufnimmt und via Photosynthese in lebenspendende Energie verwandelt.
Des Weiteren sind die Blattunterseiten von mikroskopisch kleinen Spaltöffnungen (sogenannten “Stomata”) durchzogen, die sich fast schon türähnlich öffnen und schließen. Diese Öffnungen spielen eine entscheidende Rolle, da durch sie Kohlenstoffmonoxid in die Blätter gelangt, das dann – in Sauerstoff und Wasser – gespalten, an die Umwelt abgegeben wird. Zusätzlich sind die Blätter in der Lage, Nährstoffe direkt aufzunehmen und die Pflanze somit sogar auf eine weitere Weise zu ernähren. Diesen Vorgang nennt man auch “Blattdüngung” oder “Blattfütterung”.
Unterschiedliche Arten von Cannabisblättern
Dass die Form der Hanfblätter einen ersten Hinweis auf die Sorte des Cannabis (indica, sativa oder ruderalis) bietet, sollte den meisten Growern bekannt sein.
Hier ein kurzer Reminder:
- Ruderalis: recht dünn, mit 3 – 5 schmalen “Fingern”, eher hellgrün
- Indica: breite Blätter mit 7 – 9 ausgeprägten Fingern, intensiver Grünton
- Sativa: lange, schmalgliedrige Blätter, die bis zu 13 Finger entwickeln können und ein helleres Grün zeigen
Doch das ist noch nicht alles: Denn bei jeder Pflanze sollte man noch zwischen sogenannten “Zuckerblättern” und “Fächerblättern” unterscheiden können. Zuckerblätter befinden sich in den Blüten selbst und wachsen direkt aus ihnen heraus. Der Grund für den ungewöhnlichen Namen liegt darin, dass Zuckerblätter eine weiße “Glasur” aufweisen, die aus Trichomen besteht. Der Zweck dieser Blattvariante ist es, die Blüten zusammenzuhalten.
Interessant ist dabei, dass Zuckerblätter zwar viele Cannabinoide enthalten, beim Rauchen aber eine bittere Note aufweisen, weswegen die meisten Grower sie entfernen, wenn sie den Cannabis schneiden. Dennoch kann man mit den “ungeliebten” Pflanzenteilen aromatisches Hash und tolle Cannabis Butter herstellen, also lieber nicht vorschnell handeln!
Eine andere Blattvariante, auf die du achten solltest, sind die Fächerblätter, wobei der Name fast schon selbsterklärend ist: Bei Fächerblättern handelt es sich um die größten Blätter der Cannabispflanze, die als Sonnensegel fungieren und die Photosynthese so besonders stark vorantreiben. Im Gegensatz zu Zuckerblättern ist in Fächerblättern nur sehr wenig THC und CBD enthalten: Generell treten Cannabinoide bei dieser Blattart nur in Spuren auf.
Cannabisblätter als Indikator
Egal ob du Hanf im Zimmer anbauen möchtest oder Cannabis Outdoor bevorzugst: Fast immer kannst du Cannabisblätter als Indikator für den Gesundheitszustand deiner Pflanze sehen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du die Zeichen, die sie dir über die Blätter sendet, verstehst.
Hanfblätter, die sich gelb färben, sollten dich auf jeden Fall alarmieren, da dies in den meisten Fällen bedeutet, dass es deiner Cannabispflanze gerade gar nicht gut geht. Die Gründe hierfür reichen von Nährstoffmangel, Überdüngung, Überwässerung bis hin zu Cannabis Schädlingen und Krankheiten. Die einzige Zeit, in der dich gelbe Blätter nicht erschrecken sollten, ist die Spätblüte: In der Cannabis Blütephase ist die Gelbfärbung durchaus normal.
Was kann man mit Cannabisblättern machen?
Wie anfangs bereits erwähnt, gibt es so einige Dinge, die du mit Cannabisblättern anstellen kannst. So kannst du aus den Zuckerblättern beispielsweise selbst Cannabisbutter oder Hasch herstellen, da die Blätter sehr reich an Cannabinoiden sind. Die Cannabutter kannst du wie jede andere Butter ganz normal zum Kochen und Backen verwenden und beispielsweise leckere Hash Brownies oder andere Edibles backen.
Auch kannst du aus den Blättern einen nährstoffreichen Saft herstellen, der den morgendlichen Smoothie ersetzt: Generell kann man also sagen, dass Cannabisblätter schon ziemlich gesund sind, da sie nicht nur Carotinoide, sondern auch Mineralstoffe, wie beispielsweise Calcium, Magnesium und Eisen enthalten. Einige Studien weisen sogar darauf hin, dass die Terpene im Cannabis entzündungshemmend sein könnten.[1] Zudem soll auch CBD laut einigen Forschungsberichten antientzündliche Wirkungen aufweisen.[2]
Falls der Saft nicht ganz dein Geschmack sein sollte, kannst du dir selbstverständlich auch einen leckeren Cannabis-Tee kochen: Damit sich die fettlöslichen Cannabinoide lösen, empfiehlt es sich, ein wenig Milch ins Teewasser zu geben. Eine weitere Variante, Hanfblätter zu konsumieren, ist, die Blätter zu trocknen, zu mahlen und diese beispielsweise wie italienische Küchenkräuter zu verwenden. Erfahrungsberichten zufolge soll dies sehr lecker sein! Wichtig: High werden kannst du von Cannabisblättern nur, wenn das in ihnen befindliche THCa mittels Decarboxylierung in THC umgewandelt wird.
Wer Cannabisblätter rauchen möchte, kann dies natürlich auch tun: Beachten solltest du jedoch, dass Zuckerblätter hierbei ein sehr herbes Aroma entfalten, das nicht Jedermanns Sache ist und Fächerblätter nur sehr wenig THC und CBD aufweisen. Ob sich das Ganze also lohnt, musst du selbst entscheiden.
Cannabisblätter lesen lernen: Das A und O für erfolgreiche Grower!
Cannabisblätter sind alles andere als “Deko-Blattwerk” sondern stellen die Lebensgrundlage für die gesamte Pflanze dar. Des Weiteren funktionieren die Blätter auch als Indikator für die Gesundheit des Gewächses und können sogar verzehrt und geraucht werden. Wer erfolgreich Cannabis anbauen möchte, sollte somit unbedingt lernen, die Blätter seiner Cannabispflanze richtig zu lesen. Wir wünschen viel Erfolg!
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