Dauerkiffer Symptome – Woran erkennt man eine Cannabissucht?
Entgegen der Meinung, dass Cannabis gar nicht – oder nur in Kombination mit Tabak – süchtig macht, ist es durchaus möglich, eine Abhängigkeit von Marihuana zu entwickeln. Leute, die jeden Tag kiffen, sind davon besonders betroffen. Jüngste Daten deuten sogar darauf hin, dass 30% derjenigen, die regelmäßig einen Joint rauchen, möglicherweise an Cannabissucht leiden.[1]
Es gibt unterschiedliche Anzeichen, die für eine Abhängigkeit sprechen. Mögliche Dauerkiffer Symptome sind:
- Du hast ein starkes Verlangen
- Du sitzt täglich in der Hotbox
- Du verlierst Interesses an anderen Aktivitäten
- Trotz negativer Folgen hörst du nicht auf zu kiffen
- Du bekommst Entzugserscheinungen wenn du kein Gras oder Hasch auftreiben kannst
- Du hast eine erhöhte Cannabis Toleranz, du brauchst also immer mehr
- Dir fehlt es an Motivation
Cannabisabhängigkeit ist durchaus etwas Ernstes, denn einige der Cannabis Nebenwirkungen sind sehr schwerwiegend. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen beispielsweise die Cannabis Psychose und Persönlichkeitsveränderungen durch Cannabiskonsum, wie das AMS (amotivationales Syndrom).
Ist eine Abhängigkeit von medizinischen Cannabis möglich?
Sucht ist, wenn man körperlich und geistig von einer Substanz abhängig wird. Dein Gehirn und andere Körperteile funktionieren ohne diese Substanz nicht mehr richtig.
Zu den Symptomen einer medizinischen Cannabis-Sucht gehört die Notwendigkeit, mehr davon zu konsumieren, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Ein anderes Anzeichen für eine Abhängigkeit sind Entzugserscheinungen, wenn du mit der Einnahme von medizinischem Cannabis aufhörst.
Nach dieser Definition hat medizinisches Cannabis das Potenzial, süchtig zu machen. Jedoch sind die meisten Menschen in der Lage, medizinisches Cannabis zu konsumieren und dann mit minimalen negativen Auswirkungen aufzuhören, ohne dabei in eine Abhängigkeit zu geraten.
Vergleicht man die geringe Möglichkeit der Entwicklung einer milden Sucht von medizinischem Cannabis mit den teilweise extremen Nebenwirkungen anderer Medikamente, ist dieses Risiko durchaus überschaubar.
Du musst selber abwägen, ob dir das relativ geringe Risiko einer Abhängigkeit es wert ist, Cannabis zur Behandlung deiner Krankheit zu verwenden. In den USA und anderen Ländern kann man medizinisch verschriebenes Cannabis essen. Solche Edibles können ebenfalls abhängig machen, bieten jedoch aufgrund der Art wie sie konsumiert werden, womöglich ein geringes Missbrauchspotential.
Gelegenheits- oder Dauerkiffer: Brauche ich einen Cannabisentzug?
Ob du einen Cannabis-Entzug brauchst, hängt ganz davon ab, ob du nur gelegentlich mal einen Joint rauchst oder ob bei dir schon einige der Dauerkiffer Symptome vorliegen. Wenn es bei dir Anzeichen auf eine Abhängigkeit gibt, solltest du ernsthaft über einen Cannabisentzug nachdenken. Auch als Gelegenheitskiffer kann es sinnvoll sein, deinen Cannabiskonsum herunterzuschrauben, um nicht in die Gefahr zu geraten, abhängig zu werden.
Cannabis Entzug Symptome – diese Entzugserscheinungen sind möglich
Wenn du abrupt mit dem Gras- oder Haschischkonsum aufhörst, können Entzugserscheinungen auftreten. In vielen Fällen sind die Symptome zwar mild, können aber dennoch zu Beschwerden führen. Die Entzugserscheinungen können sowohl körperlich als auch psychisch sein.
Zu den körperlichen Entzugserscheinungen die bei einem THC Entzug auftreten können, zählen:
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit
- Erbrechen
- starkes Schwitzen
- Durchfall
- Kopfschmerzen
- Bauchschmerzen
- Zitteranfälle
- Gewichtsverlust oder -zunahme
Einige der psychischen Entzugserscheinungen sind:
- Schlafstörungen
- seltsame Träume und Albträume
- Unruhe
- Stimmungsschwankungen
- Nervosität
- Angst- und Panikattacken
- Konzentrationsverlust
- Suchtverlangen
- Wut
- Reizbarkeit
- Aggression
- Depressionen
Wenn Langzeitkiffer aufhören: Wie lange dauert ein Cannabis-Entzug?
Bei Personen, die versuchen ihren Marihuanakonsum deutlich zu reduzieren oder nach starkem, regelmäßigem Konsum ganz damit aufzuhören, können relativ schnell akute Entzugserscheinungen auftreten, die gilt insbesondere, wenn Langzeitkiffer aufhören möchten. Es gibt dabei mehrerer Cannabis Entzug Phasen:
- Die meisten Entzugserscheinungen treten in der Regel innerhalb von 1–2 Tagen auf.
- Innerhalb von 2–6 Tagen erreichen die Symptome ihren Höhepunkt.
- Innerhalb von 3 Wochen klingen die meisten akuten Symptome ab.
Einige Studien deuten allerdings darauf hin, dass einige psychische Entzugserscheinungen bis zu fünf Wochen nach Beendigung des Marihuanakonsums anhalten können.[2] Zudem variiert die Dauer und wahrgenommene Intensität der Cannabis-Entzug-Phasen von Konsument zu Konsument.
Welche Herausforderungen gehen mit einem Cannabis-Entzug einher?
Für viele Betroffene stellt sich die Frage nach einem Cannabis-Entzug gar nicht, da sie nicht Willens sind den Cannabiskonsum aufzugeben oder sich eine mögliche Abhängigkeit nicht eingestehen.
Zu den anderen Herausforderungen, die mit einem Cannabis-Entzug einhergehen, gehören neben den Entzugserscheinungen vor allem die Rückfallgefahr. Denn vielen Konsumenten erscheinen die Entzugserscheinungen schlimmer als die möglichen Cannabis Nebenwirkungen.
Schlafprobleme sind für Menschen in den ersten Tagen der Marihuana-Abstinenz tendenziell am problematischsten. Sie sind auch der Grund dafür, dass viele rückfällig werden. Diese Schlafstörungen, einschließlich Schlaflosigkeit und seltsamen Träumen, können bis zu 45 Tagen nach Beendigung des Marihuanakonsums anhalten.[3] Besonders schwer fällt der Entzug bei Komorbidität, wie beispielsweise im Falle von Cannabis bei ADHS.
Cannabis-Entzug zu Hause oder in der Klinik?
Wenn du deine Sucht bekämpfen möchtest und dich entscheidest, mit dem Kiffen aufzuhören, stellt sich die Frage, ob du dies bei dir zu Hause machen kannst oder ob du doch lieber in die Klinik gehst.
Wenn du professionelle Hilfe beanspruchen möchtest, bietet sich ein ambulanter oder stationärer Cannabisentzug an. Der Vorteil eines Entzugs in der Klinik ist, dass du dabei die geeigneten Medikamente gegen die Entzugssymptome bekommst. Ein anderer Vorteil ist, dass der Cannabisentzug durch die parallel stattfindende therapeutische Begleitung vielversprechend für den langfristigen und dauerhaften Verzicht auf Cannabis ist.
Die Behandlung in der Klinik ist aber kein Muss, um dein typisches Kiffer-Verhalten loszuwerden. Du kannst dies genauso gut bei dir zu Hause tun. Allerdings solltest du dafür sorgen, dass du viel Ruhe hast und nicht gereizt wirst. Zudem solltest du dich gesund ernähren und ausreichend trinken. Sport und leichte körperliche Aktivitäten, wie etwa Gartenarbeit, können dich während deines Cannabisentzugs unterstützen. Um Spannungen abzubauen, kannst du Atem- und Entspannungstechniken anwenden. Ein paar Runden am Boxsack können hier ebenfalls Wunder wirken.
Cannabisentzug bei Jugendlichen
Starker Cannabiskonsum bei Jugendlichen kann negative Folgen auf die Entwicklung des Gehirns und eine funktionelle Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten haben. Zudem
trägt es womöglich zu einem Rückgang des IQs bei.[4] Aus diesen und vielen anderen Gründen sind Jugendliche besonders gefährdet.
Jedoch ist der Entzug für Jugendliche, laut Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, im Allgemeinen leichter als für Erwachsene. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass Erwachsene dazu neigen, häufiger und in größeren Mengen Marihuana zu konsumieren als Jugendliche.
Die Mithilfe der Eltern und anderen Angehörigen ist beim Entzug für Jugendliche äußerst wichtig. Ein fester Halt und familiärer Rückhalt helfen, die Motivation für den Entzug aufrechtzuerhalten. Dies erhöht die Erfolgschancen beim Cannabisentzug. Deswegen werden die Eltern, im Rahmen eines Entzugs in der Klinik, häufig mit einbezogen.
Fazit zum Thema Cannabis-Entzug
Obwohl die Symptome eines Cannabis-Entzugs möglicherweise nicht so schwerwiegend sind wie die einiger anderer Substanzen wie Kokain oder Heroin, ist ein Cannabis-Entzug nicht leicht. Das Rauchen von Cannabis kann zur Sucht führen. Wenn du aufhörst, können Symptome wie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit auftreten.
Diese Symptome sind selten gefährlich und die meisten verschwinden innerhalb von etwa 72 Stunden nach deinem letzten Joint. Wenn du den Entzug alleine nicht schaffst, solltest du dir professionelle Hilfe suchen.
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