Cannabis als Rauschmittel: Wie wirkt es im Organismus?
Die Wirkung von Cannabis als Rauschmittel ist recht individuell und kommt nicht nur auf die verwendete Cannabissorte, sondern auch auf die eigene Konstitution an. Generell kann man jedoch sagen, dass es sich bei Weed um eine psychoaktive Droge handelt, die die Wahrnehmung sowie das Gefühl von Raum und Zeit verändern kann. In vielen Fällen kommt es dabei zu Euphorie, einem Gefühl der Leichtigkeit und Entspannung, obwohl physiologisch gesehen der Herzschlag erhöht ist.[3]
Temporär ist dabei auch das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt, was vom Auftreten häufiger Gedankensprünge – und manchmal auch gesteigerter Kreativität – begleitet wird. Gerade künstlerisch angehauchte Menschen werden dies zu schätzen wissen! In vielen Fällen bemerken Konsumenten zudem Heißhunger, auch “Munchies” genannt, der die meisten Menschen jedoch nicht stört, sondern im Klischeefall einfach mit Unmengen an Fast Food, Cola und Eistee gestillt wird.
Ausgelöst werden die unterschiedlichen Empfindungen in erster Linie durch das Cannabinoid THC (Tetrahydrocannabinol), das sich an bestimmte Rezeptoren im menschlichen Körper (CB1 und CB2) bindet und so einen Einfluss auf die Botenstoffe GABA, Dopamin und Glutamat hat. Während die Endocannabinoide, die der Körper selbst bildet, schnell wieder abgebaut werden, sorgt THC für eine längere Aktivierung im Gehirn und Nervensystem, was zu den bereits genannten Erscheinungen führt.
Wie schnell tritt ein Cannabisrausch ein?
Wie schnell ein Cannabisrausch auftritt, ist in erster Linie von der Konsumform abhängig: Wer Cannabis raucht, wird die Wirkung in nur wenigen Minuten bemerken. Konsumenten, die ihr Gras lieber oral, beispielsweise über Edibles wie Space Cookies oder Hasch Brownies zu sich nehmen, müssen etwas länger warten, bis die Wirkung einsetzt, da die Droge erst einmal den Verdauungstrakt passieren muss, bevor sie die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. Dafür hält der Rausch im Regelfall deutlich länger an.
Wichtiger HinweisGerade Menschen, die noch nicht viel Erfahrung mit Weed haben, konsumieren häufig zu viele Edibles auf einmal, da die Wirkung verzögert einsetzt und sie daher zu schnell davon ausgehen, dass “nachgelegt” werden müsse. Empfehlenswert ist dies jedoch keinesfalls, da es dann in vielen Fällen zu „weniger schönen” Trips kommen kann. Und wer möchte das schon riskieren? Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag über die Haschkekse Wirkung.
Wie lange dauert ein Cannabisrausch?
Wer schon einmal verschiedene Konsumformen von Cannabis ausprobiert hat, weiß, dass die Art des Konsums auch die Länge des Rausches beeinflusst: Während die Wirkung eines Joints häufig nach knapp 2 bis 3 Stunden vorbei ist, kann der Rausch durch oral aufgenommenes Cannabis zwischen 3 und 10 Stunden andauern, weswegen wir empfehlen, sich bei Cookies und Co. ein wenig zurückzuhalten.
Cannabis als Rauschmittel: Welche Gefahren drohen?
Neben den vielen als subjektiv angenehm empfundenen Wirkungen, die Cannabis als Rauschmittel haben kann, wären wir nicht authentisch, wenn wir nicht auch die möglichen Gefahren durch die beliebten Blüten und Harze der Cannabispflanze thematisieren würden. Zum einen wären da einfach schlechte Trips, die Angst, Panik und Paranoia auslösen und sich mehr als unangenehm anfühlen. “Horror-Trips” dieser Art haben häufig mit der aufgenommenen Cannabismenge, dem THC-Gehalt der gewählten Sorte, sowie auch “Set und Setting” und der eigenen Tagesform zu tun.
Denn wie die meisten anderen psychoaktiven Drogen auch, kann Genusscannabis deine Grundstimmung verstärken. Im Gegensatz zu Alkohol führt der Konsum von Gras jedoch selten zu aggressiven Ausbrüchen oder körperlichen Konflikten mit anderen.
Was Cannabis als Rauschmittel jedoch mit den meisten anderen illegalen und legalen Drogen gemeinsam hat, ist, dass es durchaus zur Abhängigkeit führen kann: Wer nur noch kifft, um seinem Alltag und seinen Problemen zu entfliehen, ist schnell in einer Cannabis-Sucht gefangen, die zwar – im Gegensatz zu Opiaten wie beispielsweise Heroin – in erster Linie psychischer Natur ist, aber dennoch schwer zu überwinden sein kann.
Zudem kann der regelmäßige Konsum von Cannabis nicht nur, aber gerade bei Jugendlichen, die sich noch in der Entwicklungsphase befinden, zu Störungen in der Gehirnfunktion führen,[4] sodass die Merkfähigkeit und das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt sein können. Auch kann zu intensiver Cannabiskonsum das körpereigene Endocannabinoid-System nachhaltig verändern und negativ beeinflussen. Weitere negative Langzeitfolgen durch den Cannabiskonsum sind möglich.
Zudem sollten Menschen, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, auf den Genuss von Cannabis verzichten, da einige Studien zeigen, dass die Droge, insbesondere wenn sie geraucht wird, zu kardiovaskulären Problemen führen kann.[5]
Kann Cannabiskonsum zur Psychose führen?
Zu guter Letzt noch ein wichtiger Aspekt, den wir ebenfalls beleuchten sollten: Das Risiko, durch den Konsum an einer Cannabis Psychose zu erkranken. Auch wenn die Zusammenhänge noch nicht ganz klar sind, könnte es sein, dass Weed die Gefahr für psychische Erkrankungen wie Schizophrenie (insbesondere bei jungen Männern zwischen 21 und 30 Jahren) erhöht.
Hierzu sind jedoch noch weitere Forschungen notwendig, die sowohl eine bestimmte genetische Prädisposition für Psychosen sowie den immer höher werdenden THC-Gehalt im Cannabis berücksichtigen.[6]
WarnungSolltest du schon einmal eine Psychose gehabt haben oder an Krankheiten wie Schizophrenie leiden, möchten wir dir dringend vom Konsum jeglicher Drogen abraten. Dies gilt auch, wenn es in deiner Familie Fälle von Psychosen gibt oder gab.
Viele medizinische Vorteile durch Cannabis
Cannabis als Rauschmittel ist eine Seite der Medaille, doch wie die meisten mittlerweile wissen, kann das “grüne Gold” auch bei diversen Erkrankungen ziemlich nützlich sein, was unter Umständen hierzulande auch zur Legalisierung von Cannabis beigetragen haben könnte. Zu diesen zählen unter anderem:[7]
- Multiple Sklerose
- Tourette
- Epilepsie
- Schwere Schmerzerkrankungen (beispielsweise Migräne, Fibromyalgie)
- Schmerzen bei Krebs
- Schlafstörungen
- Angststörungen und Posttraumatischer Stressbelastung
- Appetitlosigkeit bei HIV/AIDS und Krebs (Chemotherapie)
Zu bedenken gilt hierbei, dass medizinisches Cannabis ausschließlich auf Rezept erhältlich ist und von einem Arzt verschrieben werden muss.
Cannabis bewusst konsumieren
Die meisten Menschen können Cannabis als Rauschmittel konsumieren und sich an den angenehmen Cannabis Wirkung erfreuen, ohne abhängig zu werden oder andere Erkrankungen zu erleiden. Geplante Cannabis Modellregionen, die die zweite Säule der Legalisierung darstellen, sollen dies im Idealfall untermauern.
Zudem kann die Hanfpflanze eine Vielzahl gesundheitlicher Vorteile bieten, die in Studien immer wieder unter Beweis gestellt und medizinisch genutzt werden. Dennoch gibt es neben den gewünschten Wirkungen auch mögliche unerwünschte Nebenwirkungen, weswegen du deinen Cannabis Konsum so bewusst wie möglich gestalten solltest.
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