Was sind Vapes genau?
Bei Vapes (von engl. vaporize = verdampfen) handelt es sich um Einweg-E-Zigaretten, die zumeist in bunten Verpackungen und fruchtigen oder süßen Geschmacksrichtungen wie Wassermelone, Erdbeere oder Vanille daherkommen. Im Gegensatz zu regulären E-Zigaretten kann man viele Vapes nicht wieder aufladen, sondern muss sie nach dem Gebrauch entsprechend entsorgen: Schließlich enthalten sie eine Batterie, die weder austauschbar noch wiederaufladbar ist.
Die Funktionsweise der Vapes ist dabei recht einfach: die aromatisierte Flüssigkeit (Liquid genannt) wird in den Tank gefüllt, erhitzt und verdampft. Durchschnittlich hält ein Vape rund 400 – 600 Züge, bevor er entsorgt wird. Dass dies nicht gerade umweltfreundlich ist, liegt auf der Hand.
Aufgrund der bunten Designs, der süßen Aromen und auch Social Media sind Vapes gerade bei Jugendlichen zum Trend geworden, der jedoch alles andere als gesundheitsfördernd ist: Laut einer Studie der DAK[1] gelten Vapes für junge Menschen in vielen Fällen als Einstiegsdroge in die Nikotinsucht. Aber wie schädlich sind Vapes tatsächlich?
Vapes vs. Vaporizer: Worin liegt der Unterschied?
Bevor wir jedoch beleuchten, wie schädlich Vapes wirklich sind, nehmen wir erst einmal unterschiedliche Typen von “Vaping-Equipment” unter die Lupe: Besonders wichtig sind dabei die Vaporizer. “Vapes und Vaporizer – ist das nicht dasselbe?”, fragst du dich jetzt vielleicht. Die Antwort lautet: Nein, denn tatsächlich handelt es sich hierbei um zwei komplett unterschiedliche Geräte und Funktionsweisen.
Während Vapes, wie bereits erwähnt, mit einem Liquid aufgefüllt werden müssen, das dann durch Erhitzung verdampft wird, werden Vaporizer verwendet, um aus Harzen, Kräutern oder Extrakten bestimmte Elemente – wie beispielsweise Cannabinoide und Terpene aus Cannabis oder anderen Pflanzen – so schonend wie möglich zu lösen.
Der Vorteil von Cannabis Vaporizern liegt unter anderem darin, dass unterschiedliche Cannabisprodukte verdampft werden können. Auch das CBD dampfen ist über einen CBD Vaporizer möglich. Einige Studien zeigen, dass das Vaporizing von THC weniger gesundheitsschädlich als das “herkömmliche” Kiffen sein soll.[2]
Des Weiteren sind bspw. in Kanada oder Teilen der USA THC Vapes und CBD Vapes erhältlich: Genauso wie bei konventionellen Vapes geht es hier darum, ein Liquid (in diesem Fall jedoch mit THC oder CBD angereichert) zu verdampfen. Wovon wir dir jedoch dringend abraten möchten, ist das Vapen von (halb)-synthetischen Cannabinoiden, von denen viele mittlerweile ohnehin wieder illegal sind: Schließlich sind diese nur rudimentär erforscht und stellen eine große Gesundheitsgefahr dar.
Dies gilt beispielsweise auch für HHC Vapes, denn seit dem 27. Juni 2024 unterliegt HHC dem “Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz”. Das Verbot gilt dabei nicht nur für HHC selbst, sondern auch für HHC-Derivate und Cannabinoide wie THCP, Delta-8-THC, Delta-10-THC, THC-O. Besitz und Konsum werden jedoch weiterhin strafrechtlich nicht verfolgt. Als noch legal gilt aktuell das HHC-Metabolit 10-OH-HHC, sodass auch 10-OH-HHC Vapes derzeit noch erhältlich sind. Dies könnte sich jedoch jederzeit ändern: Schließlich ist es vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis die Substanz in das NpSG aufgenommen wird.
Wie schädlich sind Vapes?
Wie schädlich das Dampfen von Vapes tatsächlich ist, bedarf noch weiterer Beobachtungen. Dennoch wird die Verwendung von Vapes in den USA bereits mit diversen Todesfällen[3] in Verbindung gebracht. In vielen dieser Fälle handelte es sich um THC-Vapes. Doch auch Vape-Liquids, die kein THC oder künstliche Cannabinoide enthalten, stehen unter großer Kritik. Wie das Bundesamt für Risikobewertung schreibt, können sogar Passivdampfer[4] gesundheitliche Schäden davontragen, ähnlich wie beim Rauchen von Zigaretten. Zu den möglichen, akuten Nebenwirkungen durch das Dampfen von E-Liquids zählen im Allgemeinen:
- Reizungen im Mund-Rachen-Raum
- Schwindel
- Husten
- Schlaflosigkeit
- Augenreizungen
- Kopfschmerzen
Auch wird der Gasaustausch in der Lunge gestört, was zu Lungenerkrankungen führen kann. Die genaue Risikoeinschätzung gestaltet sich aufgrund der vielen unterschiedlichen Chemikalien und Zusammensetzungen in den Vapes jedoch schwierig. Dennoch gehen viele Forscher davon aus, dass in Zukunft eine Vielzahl chronischer Krankheiten auf die Nutzung von Vapes zurückgeführt werden wird.
Unter anderem ergaben Untersuchungen von Liquids in Irland, dass während des Vapings 127 Stoffe entstehen, die als akut toxisch eingeschätzt werden. Weitere 153 gelten als gesundheitsgefährdend, 225 als reizend.[5] Besonders relevant sind hierbei Chemikalien namens “flüchtige Carbonyle” (VCs), die den Liquids fruchtige und süße Aromen verleihen.
Während Aromen dieser Art in der Lebensmittelindustrie als sicher gelten, verändert sich das Sicherheitsprofil der Substanzen jedoch, wenn diese verdampft werden. Wie schädlich Vapes wirklich sind, wird sich wohl erst in den nächsten Jahren herausstellen – ähnlich, wie dies vor vielen Jahrzehnten bei Tabak und Nikotin der Fall war.
Vapes – durchaus ein Spiel mit dem Feuer
Wie schädlich sind Vapes? Wie gesundheitsgefährdend die bunten Einweg-E-Zigaretten tatsächlich sind, wurde lange Zeit unterschätzt: Schließlich wurden sie zum Teil sogar als weniger gefährliche Alternative zum Rauchen normaler Zigaretten vermarktet und versprachen durch bunte Verpackungsdesigns und süße Aromen einen fast schon harmlosen Rauchspaß ohne Tabak und Nikotin, der einen vermeintlich coolen Lifestyle unterstreichen sollte.
Allerdings zeigen viele Studien, dass das Dampfen von Vapes erhebliche Gesundheitsrisiken mit sich bringt und vor allem in den USA sogar schon diverse Todesfälle verursacht haben. Zudem sind die langfristigen Folgen des Vapens noch nicht abzusehen. Und last, but not least: Vapes können ideale “Einstiegsdroge” für Kinder und Jugendliche darstellen und eine Nikotinabhängigkeit fördern. Ob das Vaping somit ein wesentlich geringeres Risiko für die Gesundheit darstellt, als das Tabakrauchen, ist zumindest zweifelhaft, insbesondere wenn die Vapes und elektronischen Zigaretten Nikotin, Aromastoffe und weitere Zusätze enthalten.
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