THC in Alkohol lösen – Was ist eine Cannabis-Tinktur?
Eine Tinktur ist im einfachsten Sinne ein Cannabisextrakt, bei dem eine Flüssigkeit mit Cannabis infundiert wird, die zum sublingualen Konsum bestimmt ist und nicht zum Cannabis rauchen oder Cannabis verdampfen.
Die Cannabispflanze wird in Alkohol eingeweicht bzw. eingelegt und nach tagelangem Ziehen wird die Pflanzenmasse abgeseiht. Die Cannabinoide, Terpene und andere Verbindungen haben sich mit dem Alkohol vermischt und können nun vorsichtig dosiert konsumiert werden.
Man kann THC aber nicht nur in Alkohol lösen, sondern auch in Glyzerin oder Öl, jedoch spricht man dann klassischerweise nicht mehr von der Cannabistinktur.
Cannabis Tinktur herstellen
Tinkturen sind eines der einfachsten Cannabisprodukte, die man zu Hause herstellen kann. Sie erfordern kaum Ausrüstung und kein hohes Maß an Pflanzenkenntnis, aber sie erfordern Geduld.
Das Verhältnis von Basisflüssigkeit zu Cannabisblüten bestimmt die Konzentration der Tinktur. Du könntest für den Anfang etwa 30 Gramm Cannabis in rund 750 Milliliter Basisflüssigkeit einweichen, um die fertige Tinktur auf 30 Milliliter Flaschen aufzuteilen. Für eine stärkere Tinktur wäre es angebracht, entweder weniger Basisflüssigkeit zu verwenden oder mehr Cannabis einzusetzen.
Zutaten für die Cannabis Tinktur
- 3 – 15 Gramm Cannabisblüten
- 100-350 ml lebensmitteltaugliches Ethanol
- Einmachgläser aus Glas
- Kaffeefilter oder ein Geschirrtuch
- Eine 30 ml Glasflasche mit Tropfverschluss
Tinktur selber machen in 5 Schritten
Schritt 1
Decarboxyliere dein Cannabis. Da bei der Herstellung der Tinktur keine Hitze im Spiel ist, müssen deine Knospen zunächst aktiviert werden, falls du eine berauschende Wirkung des THC wünschst. Zur Cannabis Decarboxylierung benötigst du Backofen, Backblech, Backpapier und Blüten.
Dein Cannabis sollte gemahlen und/oder zerkleinert sein, um eine maximale Oberfläche zu erhalten. Stelle den Ofen auf 105-115ºC ein (eine zu hohe Temperatur verbrennt die Cannabinoide) und lege die Cannabisblüten auf das Backpapier und dann das Backblech. Lasse sie 30 Minuten bis maximal eine Stunde lang backen – je länger, desto mehr gute Inhaltsstoffe werden verbrannt.
Du kannst die Decarboxylierung auch überspringen, wenn du nicht-berauschenden Vorteile von THCA und CBDa, den Vorstufen von THC und CBD, nutzen möchtest.
Schritt 2
Gieße den Alkohol (am besten eignet sich Äthylalkohol aus der Apotheke) und deine Cannabisblüten in dem von dir gewünschten Verhältnis in ein Einmachglas. Es muss jedoch genug vom Alkohol vorhanden sein, damit das Cannabis vollständig untergetaucht ist. Rühre den Inhalt gut um.
Schritt 3
Lagere deine Tinkturmischung mindestens vier Wochen lang an einem kühlen, trockenen Ort und schüttel und/oder rühre sie einmal am Tag. Dieses Umrühren trägt dazu bei, dass der Alkohol besser in die Blüte einziehen kann.
Schritt 4
Mit der Zeit lösen sich die Cannabinoide und die Terpene der Pflanze in den Alkohol. Eine längere Ziehzeit ergibt eine stärkere Tinktur.
Schritt 5
Siebe die Mischung durch einen Kaffeefilter oder ein Seihtuch, um alle Pflanzenbestandteile zu entfernen. Übrig bleibt eine dunkle Flüssigkeit, deine fertige Cannabis Tinktur
Besser Glyzerin oder Alkohol für Tinkturen?
Man kann auf verschiedene Arten ein Cannabis Extrakt herstellen. Am bekanntesten sind sicherlich CBD Öl und THC-Öl, die man beispielsweise in Form einer Cannabis Butter auch selbst herstellen kann, denn mittels Öl oder Butter lässt sich THC extrahieren.
Allerdings kann es einige Vorteile haben, wenn man Cannabis in Alkohol löst. Alkohol durchtrennt die Fette und die pflanzlichen Stoffe der Cannabispflanze, so dass sich die Terpene und Cannabinoide darin auflösen. Alkohol soll auch dazu beitragen, dass die Inhaltsstoffe der Tinktur im Vergleich zu Glycerin oder einem Öl besser in den Blutkreislauf gelangen. Jedoch birgt Alkohol viele Risiken und die Gefahren des Alkoholkonsum dürfen nicht unterschätz werden und kommen zu den allgemeinen Cannabis Nebenwirkungen noch oben drauf.
Tinkturen auf Glycerinbasis sind weniger stark, da Glycerin – ein Zuckeralkohol, der oft aus Pflanzenölen wie Kokosnuss oder Sojabohnen gewonnen wird – die Cannabinoide nicht so gut bindet wie Alkohol. Dafür hat Glycerin den Vorteil, dass es einen süßeren Geschmack als Alkohol hat und den Mund weniger reizt.
Tinkturen auf Ölbasis sind ideal, wenn man niedrigere Dosierungen bevorzugt, da sie die Cannabisbestandteile schlechter binden. Der Vorteil ist, dass du die Tinktur, wenn sie dir nicht zusagt, auch topisch, beispielsweise als Hautöl, verwenden kannst.
THC-Öl herstellen mit Alkohol – geht das?
Verwendest du Alkohol, um THC oder andere Cannabinoide zu extrahieren, spricht man beim fertigen Produkt von einer Tinktur. Selbstverständlich lässt sich die Tinktur anschließend in Speisen, Getränke und Trägeröle geben. Falls du jedoch ein THC-Öl bevorzugst, kannst du Cannabinoide direkt in ein Trägeröl extrahieren. Eine interessante Alternative zur Tinktur ist der THC Sirup.
Quelle: https://www.leafly.com/news/cannabis-101/cannabis-tinctures-101-what-are-they-how-to-make-them-and-how-to
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