Was sind PGRs?
Pflanzenwachstumsregulatoren, auf Englisch Plant Growth Regulators (PGRs), sind natürliche oder chemisch synthetisierte Pflanzenhormone, die das Wachstum beeinflussen. So weit, so offensichtlich. Verschiedene PGRs haben unterschiedliche Auswirkungen, sie können Pflanzenwachstum, Blütenbildung, Wachstumszyklen, Verästelung und Astbildung anregen oder hemmen.
PGRs kommen häufig im Gartenbau zum Einsatz. Dabei werden sie dazu genutzt, das Wachstum von Rasen einzudämmen. Dadurch muss seltener gemäht werden und das Gras (der Rasen) ist widerstandsfähiger gegen Keime und Cannabis Schädlinge. Aber auch beim Anbau von Früchten und Obst kommen PGRs zum Einsatz und organische PGRs werden sogar von nachhaltigen Landwirten verwendet. Denn einige PGRs haben beim Verzehr keinerlei negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, während andere extrem gefährlich sein können.
Mit der Cannabis Legalisierung und einer weltweit fortschreitenden Kommerzialisierung des Cannabisanbaus kommt auch immer mehr PGR Weed auf den Markt. Für Cannabiskonsumenten stellt sich daher die Frage: Ist PGR Weed gefährlich?
Ist PGR Gras gefährlich?
Ob PGR Weed gefährlich ist, lässt sich nicht mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten. Für Cannabiskonsumenten ist vor allem wichtig, dass sie mit PGR Dünger behandeltes Cannabis am besten nicht kaufen sollten!
Wenn du selber Cannabis anbauen willst und dich fragst, ob und wenn ja, welche PGR-Dünger du dabei verwenden kannst, ist das eine andere Frage.
Natürliche PGRs stellen für die Gesundheit keine Gefahr dar, während synthetisch hergestellte PGRs häufig extrem gefährlich sind.
Gefährliche, chemische PGRs
- Chlormequatchlorid:Chlormequatchlorid ist ein Pflanzenwachstumsregulator, der vor allem bei der Züchtung von Zierpflanzen eingesetzt wird. Er verkürzt den Blütezeitraum und verhärtet und stabilisiert die Stiele der Pflanzen. Chlormequatchlorid wird als extrem toxisch eingestuft und wird mit verschiedenen chronische Krankheiten in Verbindung gebracht, beispielsweise Wachstumsverzögerungen bei Föten oder Knochenkranheiten. Menschen können Chlormequatchlorid durch die Lunge, die Haut und durch den Magen aufnehmen. Die Verwendung von Chlormequat und Chlormequatchloriden (Salzen) im Ackerbau ist in Deutschland derzeit legal.[1] [2]
- Daminozid (Alar): Der Wirkstoff Daminozid, besonders bekannt unter dem Markennamen “Alar”, ist ein Wachstumsregler, der in den 1960er Jahren im Obstanbau verwendet wurde. Er sorgte dafür, dass Äpfel nicht vom Baum fallen, bevor sie reif sind. In den 1980er Jahren wurde er von der Verwendung im Lebensmittelanbau ausgeschlossen, da sich herausstellte, dass Daminozid möglicherweise krebserregend ist. Heute ist Daminozid in Deutschland nur für das Züchten von Zierpflanzen legal.[2][3]
- Paclobutrazol: Paclobutrazol ist ebenfalls hochgiftig und extrem schädlich für die Umwelt. Die Liste der möglichen gesundheitlichen Schäden ist lang. Es kann ebenfalls durch die Lunge, die Haut und über den Magen aufgenommen werden. Sowohl Lungenfunktionen, Fruchtbarkeit als auch die Entwicklung von Föten können durch Kontakt oder Aufnahme von Paclobutrazol negativ beeinträchtig werden. Als Alleinwirkstoff darf Paclobutrazol in Deutschland nur im Ziergartenbereich angewendet werden. Während es als Fungizid in Verbindung mit anderen Wirkstoffen im Ackerbau verwendet werden darf.[2][4]
Ungefährliche, natürliche PGRs
- Chitosan ist ein natürlicher Stoff, der aus Chitin gewonnen wird, ein Bestandteil von Zellwänden von Pilzen und Panzern von Insekten. Für Menschen kann Chitin verschiedene heilende und schützende Wirkungen entfalten. So ist Chitin ein häufiger Bestandteil von Wundheilmitteln oder Magendarmmitteln. Wenn Chitosan als Wachstumsregulator, Pesti- oder Fungizid eingesetzt wird, unterstützt das die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen. Für Menschen ist eine solche Anwendung bei Pflanzen unbedenklich.[5]
- Triancontanold ist ein gesättigter Primäralkohol, der aus den Resten von Instant-Tee gewonnen wird. Als Wachstumsregulator wird er in trockenen Regionen eingesetzt, um den Pflanzen die Anpassung an die Umgebung zu erleichtern und die Photosynthese sowie die Nährstoffaufnahme zu regulieren und zu unterstützen. Für den menschlichen Verzehr ist Tranchontanold als unbedenklich eingestuft.[6]
Woran kann ich PGR Gras erkennen
Wer nun lieber auf PGR Weed verzichtet, der muss “nur” noch lernen, wie er PGR Gras erkennen kann. Grundsätzlich ist es nicht allzu schwierig, PGR Gras zu erkennen. Manche würden sogar sagen, dass es einfacher ist, als gestrecktes Gras zu erkennen. Wer damit kein großes Problem hat, der sollte recht leicht PGR Gras erkennen können.
Auf diese Merkmale von PGR Weed solltest du achten:
Extreme Dichte
Marihuana mit PGR Dünger zu behandeln, hemmt das Wachstum der Knospen. Das führt dazu, dass die geernteten Buds extrem dicht beziehungsweise fest sind. PGR Gras hat häufig eine sehr glatte Oberfläche, wiegt ungewöhnlich viel und hat eine sehr harte Konsistenz. Während hochqualitatives Gras meist “fluffig” und leicht zu zerbröseln ist, hat PGR Weed eher eine feste Konsistenz und zerbricht statt zu zerbröseln.
Runde oder steinige Form
Die geringe Ausbildung der Knospen beim Wachstum der Marihuanapflanze führt auch dazu, dass die Buds häufig sehr rund und glatt sind. Unbehandeltes Gras sieht eindeutig nach einer Pflanze aus, also mit kleinen Blättern und vielen verschiedenen Formen an den Buds. PGR Buds dagegen sind rund und glatt, sie erinnern mehr an Steine als an Pflanzen.
Falltests für PGR Weed
PGR Weed kann häufig mithilfe eines “Falltests” überführt werden: Wenn man einen Bud aus geringer Höhe auf eine harte Oberfläche fallen lässt, sollte der Aufschlag nicht dumpf oder laut sein, das Weed sollte auch nicht “springen” nach dem Aufschlag. Schweres und dichtes Weed, wie PGR Cannabisblüten, tut aber genau das.
Geringer bis abwesender Geruch
Während eigentlich jede Weed Sorten von hoher Qualität einen eindeutig identifizierbaren und starken Geruch verströmt, ist PGR Weed das perfekte Weed, um im Kinderzimmer versteckt zu werden. Just kidding! Aber PGR Gras riecht deutlich schwächer als normales, gutes Gras und hat manchmal sogar einen leicht chemischen Geruch. Das liegt daran, dass die PGRs das Wachstum der Terpene hemmen, die den typischen Grasgeruch erzeugen.
Wichtiger Hinweis
Wenn Gras chemisch riecht, solltest du es niemals rauchen. Das kann auch ein Anzeichen für gestrecktes oder synthetisches Gras sein.
Hohe Anzahl von Blütenstempeln
Die kleinen orangenen Härchen, die auf allen Gras Buds zu finden sein sollten, sind Blütenstempel. Auf gutem Gras sind diese Blütenstempel gleichmäßig über den Bud verteilt, in geringer Konzentration zu sehen und häufig als einzelne Härchen erkennbar. Die Blütenstempel auf PGR Cannabisblüten sind dagegen in deutlich höherer Zahl und dichterer Konzentration zu finden. Wegen der hohen Dichte der Buds wirken sie außerdem wie “in den Bud gepresst”.
Fazit: PGR Gras ist nicht gleich PGR Gras
Plant Growth Regulators, kurz PGRs, zu Deutsch Pflanzenwachstumsregulatoren sind verschiedene, meist chemische Mittel, die im Ackerbau oder in Ziergärten angewendet werden, um Pflanzen widerstandsfähiger zu machen oder die natürlichen Wachstumszyklen zu verändern.
Im Cannabisanbau werden PGRs häufig zu anderen Zwecken verwendet, denn mit chemischen PGRs gezüchtetes Gras wiegt deutlich mehr. Für Cannabiskonsumenten kann dieses PGR Gras allerdings sehr gefährlich sein. Unbedenklich ist es dann, wenn beim Anbau von Marihuana natürliche Wachstumsregulatoren zum Einsatz kommen. Das kann unter Umständen eine Ernte deutlich verbessern.
Wer allerdings nicht selbst anbaut und so nicht überprüfen kann, welche PGR Dünger zum Einsatz kommen, sollte sich von solchem PGR Weed fernhalten. Mit Wachstumsregulatoren behandeltes Gras erkennt man an seiner harten Konsistenz, der ungewöhnlich runden Form und der glatten Oberfläche, sowie dem geringen bis teilweise chemischen Geruch und der hohen Anzahl an Blütenstempeln. Im folgenden Beitrag erklären wir dir, wie du eine Hanf Überdüngung erkennen kannst.
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