Was ist Haschisch?
Haschisch gibt es in vielen Formen und Farben von Dunkelgrün über leichtes Braun bis hin zu Rot, sowohl als klebrige Masse als auch als luftiger Pollenblock. Es ist eine Art Cannabisextrakt und als solcher hat es eine deutlich höhere Konzentration an THC, CBD, weiteren Cannabinoiden und Terpenen.
Haschisch wird nicht direkt von der Cannabispflanze produziert, sondern entsteht erst nach einem (recht einfachen) Herstellungsprozess. Welche Form und Farbe das Endprodukt annimmt, wird durch die Fertigungsmethode bestimmt.
Wie wird traditionelles Hasch hergestellt?
Bereits seit Jahrtausenden wird vor allem in Nordafrika, Zentralasien (Khorasan) und auf dem indischen Subkontinent Hasch hergestellt. Diese drei Regionen zeichnen sich durch ausgeprägte Unterschiede in den Herstellungsmethoden aus. Trotzdem folgen sie zwei Grundprinzipien:
Mit Druck und Hitze:
Besonders bekannte Haschsorten, die mit Druck und Hitze produziert werden, sind:
- Indisches Chara
- Schwarzer Afghane (Black Afghan)
Indisches Charas (oder Fingerhasch) wird hergestellt, indem die frischen Blüten mit leichtem Druck zwischen den Händen gerieben werden. Dabei sondern die Harzdrüsen der Pflanzen eine klebrige Masse ab, die an den Händen zurückbleibt. Diese wird dann zu Bällen oder Würsten gerollt.
Der “Schwarze Afghane” wird hergestellt, indem vom Pflanzenmaterial Kief (Trichome) extrahiert wird, indem es über ein feines Sieb gerieben oder in einer Drehtrommel platziert wird. Der dabei entstehende feine “Sand” (Trichome, die von den Knospen abfallen) wird dann leicht erhitzt und zu Platten gepresst.
Nur mit Druck:
Bekannt für gepresstes Haschisch (Haschthaler) ist vor allem Marokkanisches Hasch, obwohl auch hier häufig Hitze zum Einsatz kommt.
Die Extraktion funktioniert dabei ähnlich wie bei der traditionellen afghanischen Methode: Frisches Pflanzenmaterial wird auf ein Sieb geschlagen oder darüber gerieben. Häufig wird das dabei entstehende Kief dann nur gepresst. So wird Pollenhasch – manchmal auch als Dry Sift bezeichnet – hergestellt.
Allerdings können die Trichome auch zuerst erhitzt werden, wobei nach dem Pressen dann das bekannte dunkelbraune, klebrige Hasch entsteht.
Zuhause selbst Hasch herstellen: Extraktionsmethoden
Wer Zuhause Hasch herstellen will, ist mit dem Wissen um die traditionellen Methoden und Grundprinzipien der Fertigung von Haschisch bereits gut beraten. Doch es gibt auch einige moderne Methoden, die auf eine effektivere Extraktion abzielen. Denn wer nicht über mehrere Quadratkilometer große Felder mit Cannabispflanzen und Eimer voller Blüten verfügt, kann eben nur eine bestimmte Menge Pflanzenmaterial für die Herstellung von Hasch nutzen.
Trockensieben
Traditionell werden frische Cannabisblüten auf große Siebe geschlagen oder über diese gerieben. Manchmal kommen auch Drehtrommeln zum Einsatz. Alle diese Formen sind heute noch genauso praktikabel. Inzwischen gibt es auch Shaker, bei denen das Kief ebenfalls durch trockensieben extrahiert wird. Nur musst du die Blüten nicht einzeln über ein Sieb reiben, sondern schüttelst die Apparatur, sodass sich das Kief unter dem eingebauten Sieb sammelt.
Eiswasserbad
Sogenanntes Ice-O-Lator-Hasch oder Bubble Hasch zeichnet sich dadurch aus, dass die Trichome mit einem Lösungsmittel (Wasser) von der Pflanze getrennt werden. Dazu brauchst du Eiswasser, Eiswürfel oder Trockeneis sowie luft- und wasserdichte Beutel (Bubble-Bags). Wie du mit Wasser und Eis Hasch herstellst, erfährst du in unserem Artikel zu Bubble Hasch.
Fingerhasch (Charas)
In den Siebziger Jahren war Chara (auch Charra oder Charas) die nachgefragteste Sorte Hasch. Das sogenannte “Fingerhasch” kommt traditionell vom indischen Subkontinent (wird daher auch “indisches Hasch” genannt) und wird nur mit den Händen hergestellt. Zur Extraktion der wertvollen Cannabinoide und Terpene braucht es nur die Hände, ein wenig Druck und Körperwärme. Nach der Extraktion ist das Hasch eigentlich schon fertig. Sobald es von den Fingern und Handflächen abgekratzt wurde, kann es geraucht werden.
Wenn du zuhause selbst Cannabis anbaust, dann kannst du auch auf diesem Weg Hasch selbst herstellen oder du verwendest eine etwas abgewandelte Methode: Das Scherenhasch.
Beim Trimmen deiner Pflanzen bleibt an der Schere immer auch etwas Harz zurück, was du zwischen den Fingern pressen und so in Hasch verwandeln kannst. Das getrimmte Pflanzenmaterial kannst du ebenfalls reiben und pressen. Grundsätzlich kannst du jedes Mal, wenn du eine Blüte deiner Cannabispflanze in den Händen hältst, ein klein wenig Fingerhasch herstellen.
Die Fingerhasch-Extraktion optimieren!
Bei einer dritten Methode trägst du beim Reiben der Pflanzen Latexhandschuhe. Die Handschuhe platzierst du dann in der Gefriertruhe. Nach einiger Zeit kannst du die gefrorenen Trichome dann ganz einfach von den Handschuhen abschaben. So extrahierst du noch mehr Trichome und “verunreinigst” das Hasch nicht mit deinen Körperfetten.
Aus Kief oder Resten Hasch herstellen
Nun haben wir bereits in aller Breite die verschiedenen Methoden zur Extraktion von Trichomen besprochen. Die verschiedenen Extraktionsmethoden sind aber vor allem relevant für diejenigen, die selbst Cannabis anbauen oder denen größere Mengen Pflanzenmaterial zur Verfügung stehen. Hasch herstellen kann allerdings jeder, der häufig konsumiert und zum Zerkleinern von Weed einen Grinder verwendet. Wie du aus deinem extrahierten oder gesammelten Kief Hasch herstellst, zeigen wir dir jetzt:
Pollenpresse
Trichome (Pollen oder Kief) sammelst du beim Grinden von Weed immer in geringen Mengen. Zumindest, wenn du einen Grinder mit drei Fächern hast. Es ist also egal, ob du das Kief mit einer der vielen Methoden extrahierst oder es sich mit der Zeit in deinem Grinder sammelt, du kannst Hasch daraus machen.
Mit einer Pollenpresse (oder Haschpresse) kannst du aus deinem Kief ganz einfach (Pollen) Hasch herstellen. Dazu platzierst du dein Kief einfach in dem Gerät und der Druckmechanismus presst die Pollen zu festen Blöcken oder Talern.
Die Unterschiede zwischen Haschpressen, Rosin Pressen und Pollen Pressen
Mit Haschpresse und Pollenpresse ist meistens das Gleiche gemeint. Es gibt allerdings auch einige Haschpressen, die Wärme aufbauen, was sie von Pollenpressen unterscheidet, aber noch nicht zur Rosin Presse macht. Rosin Pressen erzeugen extrem hohe Temperaturen und großen Druck, um Rosin (Kolophonium) herzustellen. Ein weiterer Cannabisextrakt mit noch höheren THC-Werten.
Handrollen
Das Handrollen von Kief ist eine weitere Option. Wenn Hasch nur mit einer Presse hergestellt wird, hat es nicht die dunkelbraune, klebrige Konsistenz, die viele an Hasch so lieben. Erst mit dem Handrollen (oder einer anderen Druck & Hitze-Methode) bekommt das Hasch diese Konsistenz.
Um Hasch mit der Hand zu rollen und nicht zu viele Trichome an deine Finger zu verlieren, wickel das Pollum am besten zuerst in Zellophanfolie ein. Danach knetest du es solange zwischen deinen Fingern, bis es hart geworden ist.
Bonus: Schuhmethode
Ein kleiner Bonus am Ende: “Schuhhasch”. Um Schuhhasch herzustellen, wickelst du wieder deine Trichome in Zellophanfolie und am besten noch in eine andere schützende Schicht (etwa eine Papiertüte) und platzierst das Päckchen unter deiner Ferse im Schuh. Jetzt läufst du ein wenig darauf herum. Der Druck von deinen Schritten auf das Päckchen und deine Körperwärme werden schnell Hasch produzieren.
Fazit
Hasch herstellen folgt immer den gleichen zwei Schritten und basiert auf denselben Prinzipien. Erst extrahieren, dann Druck (& Hitze) nutzen, um Hasch herzustellen. Traditionell wurden Haschsorten nach ihren Herkunftsregionen benannt, heute werden sie meist nach ihren Extraktionsmethoden benannt. Dry Sift Hasch, Bubble Hash oder La Mousse Hash sind nur ein paar Beispiele.
Diese Nomenklatur (wenn man so will) sagt allerdings gar nichts über die Konsistenz des Haschs. Denn diese fällt extrem unterschiedlich aus, je nachdem, ob das Hasch nur mit Druck oder mit Druck und Hitze hergestellt wird. Das typisch dunkelbraune bis schwarze, klebrige Hasch entsteht erst, wenn man beim Pressen der Trichome auch Hitze einsetzt.
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