Das richtige Düngeschema ist das A und O für ein gesundes Wachstum
Genauso wie der Mensch benötigen auch Pflanzen Nahrung, um zu wachsen und zu gedeihen. Mit der gezielten Verabreichung entsprechender Nährstoffe kannst du sogar deinen Ernteertrag deutlich erhöhen. So benötigt eine Cannabispflanze in erster Linie Stickstoff, Phosphor und Kalium, aber auch Kalzium, Magnesium und Schwefel.
Sogenannte Mikronährstoffe wie Eisen, Kupfer und Zink runden den Ernährungsplan der Hanfpflanze perfekt ab. Es ist wichtig auf den optimalen pH-Wert und EC-Wert, also den Salzgehalt, des Bodens zu achten, um eine Überdüngung zu vermeiden, da die Pflanzen sonst erhebliche Schäden erleiden können. Informiere dich schon im Vorab genau über die spezifischen Nährstoffbedürfnisse deiner Cannabissorte, sowie Dosierung und den richtigen Zeitpunkt, wann du deinen Cannabis düngen solltest.
Zudem ist es ratsam, vorzugsweise organische Präparate zu verwenden, da sich diese Nährstoffe langsamer freisetzen, und es so eher selten zu einer Überdüngung kommt. Diese bieten sich auch für das Outdoor Cannabis bzw. Guerilla Growing an.
Cannabis Keimlinge und Setzlinge benötigen zunächst noch keinen Dünger und sollten nur mit Wasser gegossen werden. Haben sich dann die ersten 2-3 Sätze der Cannabisblätter gebildet, kannst du mit einem Düngeschema beginnen. Beachte dabei, dass je nach Cannabissorte und Anbaumethode verschiedene Nährstoffzusammensetzungen zu unterschiedlichen Zeiten empfohlen werden.
In der Regel findest du entsprechende Hinweise bei dem Händler der Cannabissamen. Zudem variieren die Art des Düngers und die davon benötigte Menge, in der Wachstums- und Blütephase. Verwende vorzugsweise spezielle Cannabis Dünger oder vorgedüngte Cannabis Erde.
Informationen zur korrekten Anwendung stehen in der Produktbeschreibung oder du kannst dich direkt beim Hersteller erkundigen. Um einen leckeren Geschmack deiner Blüten zu gewährleisten, solltest du unbedingt in den letzten ein bis zwei Wochen vor der Ernte mit dem Düngen aufhören. Kurz vor der Ernte solltest du die Erde bzw. deinen Cannabis spülen, damit eventuell verbleibende Reste chemischer Präparate ausgeschwemmt werden.
Hanf Überdüngung erkennen: Typische Anzeichen
Beim Anbau von Cannabis ist es prinzipiell wichtig, die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren, um Schädlingsbefall, eine unausgewogene Nährstoffzufuhr oder andere Probleme rechtzeitig zu erkennen. Je früher du handelst, desto besser! Zudem ist es während der Wachstumsphase wesentlich einfacher, eine Überdüngung auszugleichen als in der Blütephase, da in diesem Stadium die Buds verrotten können und somit un(b)rauchbar werden.
Hast du es mit den Nährstoffen doch einmal zu gut gemeint, gibt es glücklicherweise einige Anzeichen, sodass du schnell die entsprechenden Gegenmaßnahmen einleiten kannst.
Die Symptome treten zwischen 24 Stunden bis zu zwei Wochen nach der Überdüngung auf, je nachdem wie schwerwiegend diese ist. Typische Anzeichen dafür sind:
- seltsame Verfärbungen
- braune Flecken
- ungewohntes Glänzen der Blätter
- dunkle Verbrennungen an den Blattspitzen
- gekräuselte Blätter
- verlangsamtes Wachstum
- verminderte Ernte
- chemischer Geschmack der Blüten
- trockenes, krustiges Substrat
Bedenke dass diese Symptome auch durch andere Stressfaktoren verursacht werden können, die du ausschließen solltest, bevor du mit den Gegenmaßnahmen beginnst.
Nährstoffbrand durch einen Überschuss an Kalium
Wie oben bereits erwähnt, sind Kalium und Phosphor wichtigste Makronährstoffe, die vor allem die Blütenbildung fördern. Doch wie so oft im Leben ist weniger mehr. Ein zu hoher Kaliumspiegel führt dazu, dass die Wurzeln andere essenzielle Nährstoffe wie Eisen, Zink, Kalzium und Magnesium nicht mehr aufnehmen können. Diesen kannst du an einer ungewöhnlich dunklen Färbung der Blätter feststellen, ein Nährstoffmangel hingegen äußert sich durch Vergilbung.
Nährstoffbrand durch einen Überschuss an Phosphor
Phosphor stärkt die Stämme, verbessert die Widerstandsfähigkeit und unterstützt das Wurzelwachstum der Pflanze, wodurch die Aufnahmefähigkeit von Wasser und Nährstoffen verbessert wird. Ein Überschuss an Phosphor lagert sich gemeinsam mit zu viel Wasser in den Blüten ein und hat einen unangenehmen, sauren Geschmack zur Folge. Außerdem erweicht das Zellgewebe und macht die Pflanze somit anfälliger für Cannabis-Schimmel.
Diagnose: Überdüngung – Sei dir sicher
Um 100% sicher zu sein, dass deine Pflanze unter Überdüngung leidet, empfiehlt es sich, den pH-Wert und den EC-Wert des Drains, also des Ablaufwassers, zu überprüfen. Dazu benötigst du ein pH-Messgerät und einen EC-Messer. Der pH-Wert deiner Erde sollte zwischen 6,0 und 7,0 liegen, und bei Hydrokulturen zwischen 5,5 und 6,5. Liegt der Wert außerhalb des optimalen Bereichs, ist eine Überdüngung sehr wahrscheinlich der Auslöser. Du kannst gegebenenfalls pH-plus beziehungsweise pH-minus Präparate in dein Gießwasser geben, um diesen auszugleichen.
Der EC-Wert gibt die Leitfähigkeit und den Salzgehalt des Wassers an. Bei Hanf liegt der optimale Wert für Jungpflanzen zwischen 1,2 – 1,4. Mit zunehmendem Alter erhöht sich der Wert, sollte aber niemals 2,4 überschreiten. Wenn der EC-Wert zu hoch ist, kann die Pflanze Nährstoffe nur schwer aufnehmen, was ebenfalls auf einen Nährstoffbrand schließen lässt.
Wie du deine Hanfpflanzen von einem Nährstoffbrand heilen kannst
Hast du eine oder mehrere der durch Überdüngung ausgelösten Anomalien festgestellt und andere Ursachen ausgeschlossen, solltest du schleunigst mit der Verarztung deiner Cannabispflanzen beginnen.
Zunächst gilt es, die Düngung zu stoppen und verfärbte oder absterbende Blätter zu entfernen. Manchmal ist das schon ausreichend, und die Pflanze erholt sich innerhalb weniger Tage von allein wieder. Ist dies nicht der Fall, empfiehlt es sich, die Erde zu spülen.
Dies tust du, indem du die Pflanzen mit sauberem, pH-neutralem Wasser gießt. Verwende dafür etwa die dreifache Menge wie gewöhnlich, sodass das Wasser unten am Topf herausläuft. Wiederhole den Vorgang zweimal pro Tag und messe regelmäßig den pH-Wert und den EC-Wert des Abflusses. Dadurch wirst du wissen, wann sich die Werte wieder normalisiert haben. Es ist ratsam, nach wenigen Tagen Wurzelstimulatoren einzusetzen, da diese mitunter am meisten gelitten haben und sich zügig wieder erholen sollten.
Um zu gewährleisten, dass dein Cannabis Anbau sich komplett erholt und gesund weiterwachsen kann, solltest du nun den Topf mit frischem Substrat auffüllen oder gegebenenfalls umtopfen. Verwende hierbei unbedingt Pflanzenerde, die nicht vorgedüngt ist! Nach ein paar Tagen kannst du die Nährstoffzufuhr wieder aufnehmen. Verwende ab jetzt jedoch eine etwas geringere Dosis und behalte die Reaktion der Pflanzen im Auge.
Diese Vorgehensweise kann man übrigens auch bei überdüngten Zimmerpflanzen anwenden. Mehr dazu erfährst du hier: Cannabis spülen
Hanfpflanzen richtig umtopfen bei einer Überdüngung
Vorgehensweise
Solltest du es mit dem Düngen völlig verbockt haben, kann es sinnvoll sein, deine Pflanzen umzutopfen. Das Umtopfen bedeutet jedoch zusätzlichen Stress für die Pflanzen. Gehe deswegen so vorsichtig und liebevoll wie möglich mit ihnen um. Es ist wichtig, dass du bei diesem Vorgang mit sauberen Händen arbeitest, da die Wurzeln super empfindlich sind. Idealerweise vermeidest du es ein bis zwei Tage davor zu gießen.
Bereite zunächst die neuen Töpfe vor, indem du sie etwa bis zur Hälfte mit Pflanzenerde befüllst; in die Mitte gräbst du ein kleines Loch. Nehme nun den Topf mit der Pflanze, lege deine Handfläche flach auf die Erde und positioniere den Stamm zwischen deinem Mittel- und Ringfinger. Mit deiner anderen Hand nimmst du den Topf in die Hand, drehst ihn kopfüber und entfernst ihn vorsichtig, sodass der Wurzelballen auf deiner Hand sitzt. Setze den Wurzelballen in das Loch des neuen Topfs und fülle ihn mit frischer Erde auf. Achte darauf, dass der Stamm der Pflanze gerade ausgerichtet ist und nicht kippt; dazu drückst du die Erde leicht an. Ein erstes Cannabis gießen erleichtert ihnen das Ankommen in ihrem neuen Zuhause.
Ist der Anlass für das Umpflanzen nicht eine Überdüngung, kannst du das Gießwasser mit organischen Nährstoffen anreichern. Oft brauchen Pflanzen ein bis zwei Tage, um sich von dem Prozess zu erholen.
Wann du umtopfen solltest
Nicht nur eine Überdüngung kann ein Umtopfen notwendig machen. Auch wenn dein Hanf sich eines normalen, gesunden Wachstums erfreut, solltest du regelmäßig umtopfen. Dies tust du, damit die Wurzeln genügend Platz haben, sich auszubreiten. Wurzeln, die in einem Behälter eingeschlossen sind, neigen dazu, schneller zu wachsen als bei Pflanzen, die direkt in den Erdboden oder ein Beet gesetzt werden. Das erste Mal findet nach den ersten zwei bis sechs Lebenswochen, mit Beendigung der Keimungsphase, statt. Normalerweise sollten Cannabispflanzen etwa 2- bis 3-mal in einen größeren Topf verpflanzt werden. Den richtigen Zeitpunkt erkennst du unter anderem daran, wenn das Wachstum stagniert, Wurzeln an der Drainage austreten oder an der Erde.
Besonders vorischtig musst du übrigens vorgehen, wenn du deine Pflanzen nicht nur düngst, sondern auch PGRs verwendest.
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