Sonnensegel beim Hanf entfernen – sinnvoll oder nicht?
Die Frage, ob das Entfernen der Sonnensegel beim Hanf eine gute Idee ist, wird in vielen Cannabisforen heiß diskutiert. Was wir dir auf jeden Fall schon einmal sagen können ist, dass die Antwort darauf stets von der jeweiligen Situation abhängt. Auf den ersten Blick könnte das Entfernen der Sonnensegel beim Cannabis den Vorteil haben, dass weniger Blätter im Weg sind, die das Sonnenlicht blockieren und so die Photosynthese sowie den Ertrag mindern. Auf den zweiten Blick könnte die Maßnahme in einigen Fällen deine Ernte gefährden.
Denn ob das Entfernen der großen Fächerblätter eine gute Idee ist, hängt unter anderem von der jeweiligen Sorte ab. Auch der Zeitpunkt spielt dabei eine große Rolle. Deshalb solltest du die Fächerblätter von Autoflowering-Sorten in der Regel lieber nicht entfernen (sofern diese gesund sind). Auch Sativas reagieren in diesem Fall häufig empfindlich.
Anders sieht dies bei Kush oder indicadominierten Strains aus. In diesem Fall kannst du die Sonnensegel abschneiden, damit es zur gewünschten Ertragssteigerung kommen kann. Damit du jedoch als Züchter beim Homegrow auf der sicheren Seite bist, solltest du bis nach der 4. Woche der Blütephase damit warten, wobei einige Experten auch die letzten 1 bis 2 Wochen der Cannabis Wachstumsphase empfehlen.
Sonnensegel bei Cannabis abschneiden – was du wissen solltest
Es gibt viele Möglichkeiten, Cannabis zu beschneiden. Eine der bekanntesten ist das sogenannte Lollipopping, bei dem die unteren Blätter und Zweige der Pflanze entfernt werden und die Form des Gewächses dann an den namensgebenden Lollipop erinnert. Beim Entfernen der Sonnensegel geht man allerdings anders vor.
Als Hintergrundinformation solltest du wissen, dass die Sonnensegel von Cannabis in der freien Natur zur Mitte der Blütephase in den meisten Fällen nicht mehr intakt sind, da sie ihre Nährstoffreserven aufgebraucht haben.
Beim Indoor-Grow ist das anders, weil die Pflanzen über fortlaufend optimale Wachstumsbedingungen verfügen. In diesem Fall ist es sinnvoll nachzuhelfen und die Blätter abzuschneiden, da diese ja nicht als Nährstoffreserve eingesetzt werden, sondern die Luft- und Lichtzufuhr blockieren.
Durch das Entfernen der Sonnensegel beim Hanf kannst du auf einfache Art die Krone öffnen, um eine bessere Versorgung der Blüten mit Frischluft und Licht zu ermöglichen und die Besiedlung mit Cannabis Schimmel, wie Botrytis bei Cannabis, zu vermeiden. Das Ergebnis? Große, harzige Buds, die sich deswegen so gut entwickeln, weil die Energie und Nährstoffe der Pflanzen in die Knospen investiert werden, anstatt in “unnötig gewordene” Blätter zu fließen.
So entfernst du die Sonnensegel bei deiner Cannabispflanze
Da du jetzt weißt, welche Vorteile das Entfernen der Sonnensegel beim Hanf (unter den richtigen Umständen) haben kann, erfährst du hier nun, wie du vorgehen solltest. An sich ist es ganz einfach:
Schneide die größten Fächerblätter sauber ab und achte darauf, dass du dabei nicht in die Nähe der Buds kommst. Beginne mit den gelblich verfärbten Blättern und arbeite dich dann vor. Je älter die Blätter sind, desto weniger tragen sie zur Photosynthese bei.[1] Als Anfänger reicht es, wenn du 10 bis 15 Prozent der unteren Fächerblätter entfernst.
Damit die Aktion auch ein Erfolg wird, solltest du selbstverständlich ausschließlich sauberes, scharfes Werkzeug benutzen und am besten Handschuhe anziehen. Achte nach der Beschneidung deiner Cannabispflanze zudem darauf, ob sie längerfristige Stresssymptome zeigt. Falls du gesunde, kräftige Pflanzen ausgewählt hast, sollte dies nicht der Fall sein.
Umstellung des LichtzyklusSolltest du die Blätter am Ende der Wachstumsphase entfernen, gönne den Gewächsen einige Tage Ruhe, bevor du den Beleuchtungszyklus auf 12/12 umstellst und sie in die Blüte schickst.
Sonnensegel beim Hanf entfernen – Ja, aber nicht immer
Solltest du also beim Hanf die Sonnensegel abschneiden, ja oder nein? Wir sagen “jein”! Denn die Technik kann zwar zu einem besseren Wachstum der Buds und höheren Erträgen führen, ist allerdings nicht für alle Cannabissorten geeignet. Solltest du jedoch Kush oder indicadominante Strains im Indoor-Grow anbauen, können ein paar Schnitte zum richtigen Zeitpunkt den entscheidenden Unterschied machen.
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