FIM – ein Fehler, der zum Erfolg führte
Fimming ist eine Trainingstechnik für deine Cannabispflanze, bei der die Cola (die Spitze) etwa um 70% – 80% abgeschnitten wird. Angeblich haben Züchter diese Methode zufällig entdeckt, als sie ihren Pflanzen ein sogenanntes Topping verpassen wollten, bei dem der Haupttrieb komplett entfernt wurde.
Diesen hatten sie jedoch verfehlt, sodass noch ein kleiner Teil der Spitze bestehen blieb. Schenkt man der Erzählung Glauben, erklärt dies die Herkunft des Begriffs Fimming, was eigentlich das Akronym von FIM ist, und für ‚Fuck, I missed it‘ steht. So viel dazu.
Jedenfalls stellten die Grower fest, dass sich das Fimming positiv auf die Pflanze auswirkt und sogar mit dem Topping und anderen Techniken kombiniert werden kann. Zudem wird das Höhenwachstum eingeschränkt, was vor allem beim Homegrow und niedrigen Anbauflächen von Vorteil sein kann.
Was passiert mit der Pflanze beim Fimming?
Beim natürlichen Gedeihen von Cannabispflanzen werden seitliche Triebe durch das Wachstum des Hauptstammes unterdrückt, wofür das Wachstumshormon Auxin verantwortlich ist. Durch das Beschneiden der Krone lässt sich Auxin manipulieren und es entstehen zwei bis vier Haupttriebe (Colas).
Da nun weniger Energie für die Expansion in die Höhe benötigt wird, entfalten sich untere Zweige besser und bilden größere, festere Cannabisblüten. Zudem gelangt mehr Licht in den unteren Bereich der Pflanze, sodass mehr Blätter gebildet werden und sie sich kompakter in die Horizontale ausbreitet.
Wie und wann du deine Pflanze fimmen solltest
Grundsätzlich sollte ein Topping oder Fimming der Pflanze nur im vegetativen Stadium erfolgen, da es sich während der Blütephase negativ auf das Wachstum der Buds auswirken kann.
Bitte beachte, dass Autoflowering-Sorten nicht für diese Technik geeignet sind, da die Pflanze wahrscheinlich verkümmert und sehr wenige Knospen und Blüten bilden wird.
Ein guter Zeitpunkt für den ersten Schnitt ist, wenn die Cannabis Keimlinge sich zu gesunden, etwa 30 cm hohen Jungpflanzen entwickelt haben und bereits 3 – 5 Knoten, also Blattansätze, ausgetreten sind.
Verwende dazu eine scharfe, mit Alkohol desinfizierte Schere. Im Idealfall eine Gartenschere mit gebogener Schneide oder deine sauberen, ebenfalls desinfizierten Finger. Dies verhindert, dass Keime oder Bakterien auf deine grünen Lieblinge übertragen werden. Falls du Cannabis Stecklinge schneiden möchtest, musst du besonders sauber vorgehen.
Nimm zunächst die oberen Blätter der Cannabispflanze in die Hand und schneide dann etwa 70% – 80% des Haupttriebes horizontal ab.
Der beschnittene Cannabis benötigt danach etwa eine Woche, um sich von dem Vorgang zu erholen; in diesen Tagen ersparst du der Pflanze idealerweise zusätzlichen Stress, wie zum Beispiel Umtopfen oder Ähnliches. Nun sollte sie beginnen, buschig in die Vertikale zu wachsen und an der Schnittstelle neue Triebe zu bilden.
Wenn du möchtest, kannst du diese Methode, unter Berücksichtigung der Rekuperationszeit, so oft wiederholen, bis die Knospen anfangen zu sprießen und dein Cannabis in die Blütephase übergeht.
Fazit zum Fimming
FIM ist eine einfache, auch für Anfänger geeignete Methode, um den Ertrag und das Wachstum von Hanfpflanzen zu beeinflussen. Wichtig bei dieser Technik ist, den richtigen Zeitpunkt zu wählen und auf sauberes Werkzeug zu achten, um deiner Pflanze nicht zu schaden. Wie das Topping bietet auch das Fimming eine natürliche Möglichkeit, den Ernteertrag maximal zu erhöhen, ohne dabei auf teure Präparate angewiesen zu sein oder eine Überdüngung zu riskieren.
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