Warum entstehen Cannabis-Zwitter eigentlich
Als Erstes wollen wir dich ein wenig beruhigen: Zwittrige Cannabispflanzen kommen gar nicht so oft vor, wie man vielleicht annehmen könnte. Schließlich treten Hermaphroditen fast nur dann auf, wenn die Wachstumsumgebung nicht gut genug ist. Beim Hermaphroditismus handelt es sich nämlich um einen Überlebensmechanismus der Pflanze, der die Chance auf Fortpflanzung (selbst in feindlicher Umgebung) steigern soll.
Neben dieser “Anpassung” gibt es noch einen weiteren Grund für die Entstehung von Cannabis-Zwittern: Den Einsatz von zwittrigen Pollen bei der Bestäubung von weiblichen Hanfpflanzen.
Zu den typischen Ursachen zählen jedoch in erster Linie:
- Extreme Hitze.
- Überreife Pflanzen: Wartest du mit der Cannabis ernten zu lange, können sich Cannabiszwitter entwickeln.
- Schädlinge: Sind Schädlinge vorhanden, vermutet die Hanfpflanze in einer feindlichen Umgebung zu leben und kann zum Selbstschutz zum Zwitter werden.
- Hanf Überdüngung oder zu wenig Cannabis Dünger: Beide Faktoren stressen die Pflanze und können zur Ausprägung eines Hermaphroditismus führen.
- Zu viel oder nicht ausreichende Cannabis Beleuchtung: Bekommen Cannabispflanzen zu viel oder zu wenig Licht, kann dies ebenfalls zu großem Stress und somit zwittrigen Pflanzen führen.
Wie du siehst, lässt sich Hermaphroditismus in den meisten Fällen vermeiden, wenn Hanfpflanzen in einer Umgebung aufwachsen, die ihr Überleben nicht auf die Probe stellt, sondern optimal auf sie ausgerichtet ist. Bedenke auch, dass die Genetik des Saatguts zu einem höheren Vorkommen von zwittrigen Pflanzen führen kann.
Welche unterschiedlichen Arten von Cannabiszwittern gibt es?
Was viele Züchter nicht wissen: Zwitter ist nicht gleich Zwitter. Im Detail gibt es zwei unterschiedliche Arten und zwar echte Zwitter und sogenannte gemischtgeschlechtliche Pflanzen. Während echte Hermaphroditen sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane besitzen, weisen intersexuelle Pflanzen Staubgefäße aus ansonsten weiblichen Blüten auf. Dies macht die Identifikation dieser “unechten” Zwitter um einiges schwieriger, jedoch nicht unmöglich.
Woran kann man einen Hanfzwitter erkennen?
Wer Weibliche Hanfpflanzen ernten möchte, sollte wissen, wie man sowohl männliche Cannabispflanzen als auch Cannabis-Zwitter identifiziert, um diese so früh wie möglich zu entfernen. Du kannst Hanfzwitter an folgenden Merkmalen erkennen:
- Hermaphroditische Hanfpflanzen sind häufig kleiner als andere Pflanzen, da sie nicht “artgerecht” wachsen können.
- Hermaphroditen weisen bereits in frühen Wachstumsphase Pollensäcke und gleichzeitig weibliche Knospen auf.
- Zwittrige Cannabispflanzen bilden sogar intersexuelle Knospen aus, die auf den zweiten Blick an kleine Bananen erinnern, weswegen sie auch “Nanner” genannt werden.
- Die Samen hermaphroditischer Pflanzen entwickeln sich außerhalb der Blütenknospe und fallen deswegen recht schnell ins Auge.
Damit es gar nicht erst zu Cannabiszwittern kommen kann, setzen die meisten Anbauer heutzutage feminisierte Samen ein, aus denen zu fast 99 Prozent auch weibliche Pflanzen entstehen. Zum Vergleich: Bei regulären Cannabissamen ist dies nur zu 50 Prozent der Fall.
Was mache ich mit Cannabiszwittern?
Solltest du einen Cannabis-Zwitter im Eigenanbau entdecken, empfehlen wir dir, so schnell wie möglich aktiv zu werden und ihn umgehend zu entfernen. Schließlich kann bereits ein einziger Hermaphrodite ausreichend sein, um deine gesamte Ernte zu bestäuben und damit zu ruinieren. Die gute Nachricht ist jedoch, dass du deinen Ertrag retten kannst, wenn du in der Blütephase Zwitter entdeckst, die lediglich einige wenige männliche Blüten entwickelt haben.
Interessanterweise kannst du auch den Cannabis-Zwitter selbst retten, wobei du erst einmal dafür sorgen musst, dass deine restlichen Pflanzen geschützt sind, indem du den Hermaphroditen entfernst:
- Finde dann einen passenden Platz für ihn, selbstverständlich weitab von den Anderen.
- Schaue dir die Entwicklung der Geschlechtsorgane der Pflanzen genau an und entferne alle männlichen Komponente vorsichtig mit einer sterilen Pinzette.
- Wiederhole dies täglich, bis keine männlichen Merkmale mehr vorhanden sind.
Sollte dies alles gut klappen, kannst du sogar noch von Cannabis-Zwittern die begehrten Cannabisblüten erhalten.
Fazit
Cannabis-Zwitter können für alle, die THC-reichen Hanf guter Qualität anbauen wollen, genauso wie männliche Hanfpflanzen ein großes Ärgernis sein: Schließlich kann bereits ein Zwitter ausreichen, um die gesamte Ernte zu gefährden. Umso wichtiger ist es daher, Hermaphroditen so früh wie möglich zu erkennen oder diese am besten gar nicht erst entstehen zu lassen, indem man feminisierte Cannabissamen einsetzt und für eine optimale Wachstumsumgebung sorgt, in der die Pflanzen so stressfrei wie möglich gedeihen können.
Kommentare