Lichtbrand: Was passiert, wenn Cannabis zu viel Licht erhält?
Wie bereits erwähnt, kann es gefährlich werden, wenn du deinem Cannabis zu viel Licht zumutest. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass Lichtbrand und Co. in erster Linie im Indoor-Anbau beim Homegrow entsteht und beim Cannabis Outdoor Anbau eher selten passieren. Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich Lichtschäden recht einfach vermeiden lassen, indem man die LED Grow Lampe weit genug von den Pflanzen platziert und zudem generell keine zu intensive Cannabis Beleuchtung verwendet.
Interessanterweise geht es bei Lichtschäden gar nicht unbedingt darum, dass in einem solchen Fall Cannabis zu viel Licht (also zu vielen Photonen) ausgesetzt ist, sondern viel eher darum, dass die übermäßige Beleuchtung einen Mangelzustand in deiner Pflanze auslöst. Denn je mehr unnötiges Licht sie bekommt, desto mehr Nährstoffe, Wasser und Kohlendioxid benötigt sie, um dieses zu verarbeiten. Auch kann es so zu einem Stickstoffmangel kommen. Doch wie kannst du feststellen, dass deine Pflanzen bereits an Lichtbrand leiden? Hier die zwei wichtigsten Symptome:
Ausgeblichene Blätter
Eines der deutlichsten Anzeichen dafür, dass deine Cannabispflanzen von Lichtbrand betroffen sind, sind ausgeblichene Cannabisblätter und Knospen. Ist das Licht zu nahe an der Krone platziert, kann es sogar sein, dass die Blüten in diesem Bereich komplett ausgeblichen oder sogar weiß aussehen.
Und genau das sind keine guten Neuigkeiten für Cannabis-Enthusiasten, da Buds, die “verbrannt” sind, nicht gerade intensiv und aromatisch, sondern eher fade und “heuartig” schmecken. Der Grund hierfür ist, dass zu viel Licht und auch zu hohe Temperaturen die Terpene und Cannabinoide in deinem Gras deutlich reduzieren können.
Gelbe Blätter
Neben der Weißfärbung/Ausbleichung der Kronblätter kann es beim Vorliegen von Lichtbrand jedoch auch sein, dass die Fächerblätter auf einmal gelblich wirken. Dies als Lichtbrand zu identifizieren ist jedoch nicht immer einfach, da vergilbte Blätter ein Symptom diverser Cannabis Mangelerscheinungen ist.
Folgender Tipp kann dir jedoch dabei helfen, einen generellen Nährstoffmangel von einem Nährstoffmangel, der durch Lichtbrand ausgelöst wird, zu unterscheiden: Lichtbrand tritt eher an der Oberseite des Blattes auf. Es kann auch sein, dass die Blätter nach oben zeigen und braune Flecken aufweisen.
Was ist Lichtstress?
Beim Lichtbrand handelt es sich um die stärkste Form des Lichtstresses. Dies bedeutet, dass deine Cannabispflanzen bereits vor der Entstehung von Lichtbrand durch zu viel Licht gefährdet sein können. Beim Lichtstress handelt sich somit um die Vorstufe zu Lichtbrand. Auch hier kann es jedoch bereits sein, dass sich die Blätter leicht gelblich verfärben oder im Kronenbereich blasser werden.
Vielleicht stellst du auch fest, dass das Wachstum deiner Pflanzen langsamer vonstatten geht, als normal wäre – was übrigens bereits auch ein Symptom von Lichtbrand sein kann. Positiv anzumerken ist an dieser Stelle jedoch, dass Lichtstress recht einfach reversibel ist, sofern er früh genug erkannt wird.
Wie gefährlich zu viel Licht für Cannabis ist, kommt auch auf die jeweilige Cannabis Wachstumsphase an: Gerade Cannabis Keimlinge und junge Pflanzen sind beispielsweise besonders stark von Lichtbrand bedroht, da sie sehr empfindlich sind und schnell “verbrennen” können.
Auch im vegetativen Stadium kann Cannabis zu viel Licht nicht wirklich gut verarbeiten und entsprechend Schaden nehmen. Die Phase, in der eine übermäßige Lichteinwirkung jedoch am gefährlichsten ist, ist die Blütephase, da die Buds in dieser Phase ohnehin eine gelbliche Färbung annehmen. Dies führt dazu, dass du Lichtstress oder gar Lichtbrand nicht erkennst oder das Problem erst feststellst, wenn es zu spät ist.
Was ist Hitzestress?
Lichtstress und seine extremste Form, der Lichtbrand, sind nicht die einzigen Faktoren, die deine Cannabisernte gefährden, denn auch Hitzestress kann deine Pflanzen ganz schön unter Druck setzen. Hitzestress entsteht dann, wenn die Umgebungstemperatur, in der sich deine Pflanzen befinden, längerfristig zu hoch ist.
Häufig kann es jedoch auch sein, dass eine unglückliche Kombination aus zu intensiver Beleuchtung und einer schlechten Wärmeableitung/Belüftung zu Hitzestress führt.
Zu den Symptomen, die deine Pflanzen in einer solchen Situation zeigen, zählen in erster Linie vertrocknete Blattränder, sowie welke und eingerollte Blätter. Glücklicherweise kannst du Hitzestress schnell einen Riegel vorschieben, indem du die Umgebungstemperatur nicht über 25 Grad Celsius ansteigen lässt, für eine gute Belüftung sorgst und deinen Pflanzen auch genügend Wasser gibst.
Eine Growbox und das dazu passende Grow Abluft Set können dir dabei helfen, diese Parameter zuverlässig unter Kontrolle zu halten. Zudem solltest du darauf achten, deine LED Grow Lampe nicht zu nah an deinem Cannabis zu platzieren.
Was tun bei Lichtstress und Lichtbrand?
Wie bereits erwähnt, solltest du bei Verdacht auf Lichtstress oder gar Lichtbrand dafür sorgen, dass sich deine Cannabispflanzen weit genug von der Lichtquelle befinden und dass diese nicht übermäßig intensiv ist. Doch wie weit sollte deine LED-Lampe von deinen Pflanzen entfernt sein? Hier ein Überblick:
Wattzahl | Abstand Lampe/Pflanzen |
---|---|
150 W | 20 bis 30 cm |
250 W | 25 bis 35 cm |
400 W | 30 bis 48 cm |
600 W | 35 bis 64 cm |
Wer noch mehr auf Nummer sicher gehen möchte, kann auch einen Luxmeter einsetzen. Gemessen wird dabei – wer hätte es gedacht – in Lux (Lumen/m²). Die folgende Tabelle gibt dir eine gute Orientierung über die Lichtbedürfnisse deiner Cannabispflanzen in ihren unterschiedlichen Wachstumsphasen:
Wachstumsphase | empfohlene Lux |
---|---|
Sämlingsphase | 5000–7000 Lux |
Wachstumsphase | 15.000–50.000 Lux |
Blütephase | 45.000–65.000 Lux |
Denke auch daran, den Lichtzyklus (zumindest temporär) anzupassen, indem du die Beleuchtungsdauer um ein paar Stunden verminderst, damit sich deine Cannabispflanzen erholen können. Ebenfalls empfehlenswert ist es, “verbrannte” Blätter zu entfernen, damit sich die Energie des Gewächses auf die Versorgung junger, gesunder Blätter verteilen kann.
Solltest du jedoch bewusst auf eine stärkere Beleuchtung setzen, um die Photosynthese deiner Pflanze und somit auch ihr Wachstum voranzutreiben, musst du ihr zusätzlich auch mehr Wasser und Nährstoffe zur Verfügung stellen.Viele Grower setzen zudem auch auf zusätzliches CO2, da Kohlendioxid (neben Licht) ein extrem wichtiger Faktor bei der Photosynthese ist. Bedenke hierbei jedoch, dass auch in diesem Fall gilt, die Balance zu halten: Zu viel CO2 kann deinen Cannabisgewächsen ebenso schaden, wie zu viel Licht.
Zu viel Licht bei Cannabis: keine Lappalie!
Cannabis zu viel Licht zuzumuten, kann nicht nur zu Lichtstress, sondern auch zu Lichtbrand und Hitzestress führen. Faktoren, die deine Buds nicht nur weniger intensiv schmecken lassen, sondern deinen gesamten Ertrag gefährden können. Schließlich bedeutet mehr Lichteinstrahlung auch einen erhöhten Nährstoffbedarf deiner Pflanzen, der, wenn er nicht gedeckt wird, fatale Folgen haben kann.
Solltest du bewusst auf eine stärkere Beleuchtung setzen, um das Wachstum deiner Stecklinge und Pflanzen zu intensivieren, kann die Zugabe von CO2 (neben einer Erhöhung der Wassermenge sowie weiterer Nährstoffe) in einigen Fällen sinnvoll sein.
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