Was ist Cannabis Windbrand?
Windbrand ist eine Pflanzenkrankheit, die nicht allen Growern bekannt ist. Bevor wir jedoch tiefer auf das Thema eingehen, eines vorab: Wind ist durchaus wichtig für deine Cannabispflanzen, da dieser für einen fortlaufenden Gasaustausch an den Blattstomata sorgt. Frei nach dem Motto: “Was dich nicht umbringt, macht dich stärker” führen etwas stärkere Windbewegungen durch das “Schwingen” der Pflanzen in der Luft zu Mikroverletzungen an Stamm und Stängeln, was jedoch in diesem Fall durchaus positiv zu bewerten ist. Denn auf diese Weise bilden deine Pflanzen neues, stärkeres Gewebe und werden im Idealfall sogar robuster.
Allerdings sollte man auch hier auf die “Dosis” achten: Allzu starker Wind kann im schlimmsten Fall nicht nur dafür sorgen, dass deine Hanfgewächse (gerade beim Outdoor-Anbau) entwurzelt werden und umkippen, sondern auch zu Cannabis Windbrand führen.
Dieser entsteht nämlich, wenn zu intensive Luftströme dafür sorgen, dass die Pflanzen ihre Transpirationsrate erhöhen müssen, was zu großen Wasserverlusten führt.
Zu starker Wind kann die Gesundheit deiner Pflanzen (insbesondere Wachstum und Cannabinoid-Produktion)[1] somit ernsthaft gefährden, weswegen du das Thema keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen solltest.
Wie erkenne ich “verbrannte” Pflanzen?
Zugegebenermaßen ist es nicht immer ganz einfach, Cannabis Windbrand zu erkennen, da die Symptome der Erkrankung auf den ersten Blick auch auf andere Pflanzenkrankheiten wie Nährstoffbrand, Lichtbrand oder auch einen allgemeinen Nährstoffmangel (insbesondere den Stickstoffmangel) hindeuten könnten. Zu den typischen Symptomen von Windbrand bei Cannabis zählen:
- Krallenförmige Blätter
- Kleinere Knospen
- Geringer Ertrag
- Kleineres Wachstum
- Braune, bronzefarbene und/oder braune Verfärbungen auf den Blättern
Um festzustellen, ob deine Pflanzen an Windbrand leiden, oder ob es sich doch um ein anderes Problem – wie beispielsweise eine zu geringe Bewässerung oder einen Stickstoffmangel handelt – solltest du überprüfen, wo genau die Schäden an der Cannabispflanze auftreten.
Beim Indoor-Anbau gilt: Treten die Schäden ausschließlich an den oberen Blättern in der Nähe des Ventilators auf, handelt es sich mit großer Sicherheit um Windbrand. Baust du hingegen im Freien an, sind Flecken und Co. eher an den Blättern zu sehen, die der vorherrschenden Windrichtung zugewandt sind.
Windbrand bei Cannabispflanzen vorbeugen: So funktioniert’s
Wie heißt es so schön? Vorsorge ist besser als Nachsorge! Damit du dich gar nicht erst mit den Problemen, die Cannabis Windbrand auslöst, herumplagen musst, ist es am besten, deine Pflanzen von Anfang an vor der Krankheit zu schützen. Dies kannst du sowohl Indoor, als auch Outdoor tun.
Windbrand beim Indoor-Anbau vorbeugen
Wer sein Cannabis in einem Growroom oder einer Growbox gedeihen lässt, hat viel bessere Möglichkeiten, den Luftstrom zu kontrollieren. Zu beachten gilt allerdings, dass du deinen Ventilator nicht einfach “überallhin” stellen kannst, denn eine zu große Nähe zwischen Pflanze und Ventilator stellt den Hauptgrund für Windbrand dar. Eine bessere Idee ist daher, deinen Ventilator so zu platzieren, dass er sich am gegenüberliegenden Ende des Growrooms oder der Box (mit Blick auf die Wand) befindet. Achte zudem darauf, oszillierende Ventilatoren einzusetzen, um zu verhindern, dass deine Cannabispflanzen 24/7 von kalter Luft umgeben sind.
Windbrand beim Outdoor-Anbau vorbeugen
Auch im Freien kannst du Cannabis Windbrand glücklicherweise verhindern, allerdings ist beim Anbau von Cannabis Outdoor ein wenig mehr Arbeit nötig, da du die natürliche Windintensität schließlich nicht unter Kontrolle hast. Dennoch kannst du folgendes tun:
- Setze gleich beim Anbau deiner Pflanzen auf einen windgeschützten Standort, der jedoch noch ausreichend Licht bietet. Empfehlenswert ist eine südliche Lage
- Gewächshäuser und Tunnel können deine Pflanzen vor starker Windeinwirkung schützen
- Spaliere können zumindest dabei helfen, abgebrochene Stängel zu vermeiden
- Beschneide und Toppe deine Outdoor-Cannabispflanzen regelmäßig, um das Blätterdach etwas abzusenken. Mehr dazu erfährst du in den Beiträgen Cannabis beschneiden und Cannabis toppen
WarnungWas du auf keinen Fall machen solltest, ist deine Pflanzen festzubinden. Schließlich müssen die Gewächse in der Lage sein, einen gewissen Bewegungsspielraum zu nutzen.
Wie du Windbrand bei Cannabis behandelst
Der “Worst Case” ist eingetreten, und deine Cannabispflanzen leiden an Windbrand? Jetzt ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und die richtigen Maßnahmen einzuleiten. Denn generell gilt, dass sich Pflanzen wieder vollständig von Windbrand erholen können.
Solltest du dein Marihuana indoor anbauen, ist der Ventilator der ausschlaggebende Faktor. Platziere ihn weit genug von deinen Pflanzen weg und stelle das Gerät auf eine leichtere Stufe ein, die jedoch noch für eine ausreichende Luftzirkulation sorgt. Anschließend solltest du deinen Cannabis beschneiden und betroffene Blätter entfernen.
Beim Outdoor-Anbau (beispielsweise der Hanfpflanze im Garten) hingegen ist die Behandlung von Windbrand nicht mehr ganz so einfach. Hier empfiehlt es sich jedoch ebenfalls, die Pflanzen zu entlauben und vor allzu starken Windbewegungen zu schützen. Dies kannst du beim Outdoor-Grow oder dem Hanf Anbau auf dem Balkon tun, indem du den Standort deiner Pflanzen änderst und (falls möglich) auf Tunnel oder Gewächshäuser umsattelst.
Tipp für HomegrowerSollte Windbrand in der Cannabis Wachstumphase auftreten, lohnt es sich bei photoperiodischen Hanfpflanzen, die Wachstumsphase um ca. 2 Wochen zu verlängern, da sie sich in diesem Zeitrahmen besser erhohlen können, als während der Blüte
Cannabis Windbrand: Behandlung ist möglich, Vorbeugen besser!
Beim Cannabis Windbrand handelt es sich um eine Pflanzenkrankheit, die durch übermäßige Luftströme ausgelöst wird. Gerade im Indoor-Bereich ist diese schnell behandelbar, indem du den Ventilator in Growbox oder Growroom einfach an eine vorteilhaftere Stelle setzt.
Beim Outdoor-Anbau hingegen musst du dafür sorgen, dass du deine Pflanzen an einen windgeschützten, aber dennoch gut beleuchteten Standort platzierst, was nicht immer ganz einfach ist. Schließlich ist auch die optimale Cannabis Beleuchtung wichtig.
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