Cannabis-Schimmel: Arten, Vorbeugung & Bekämpfung

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Schimmel an Cannabis ist beim Cannabis Anbau ein meist noch größeres Problem als Schädlinge. Denn gerade Pilzbefall kann sehr hartnäckig und schwer zu entfernen sein, weswegen Grower besondere Maßnahmen zur Vorbeugung treffen und Pflanzen sowie Erde regelmäßig kontrollieren sollten. Schimmelpilze sind wahrhaftige Überlebenskünstler, passen sich an Umwelteinflüsse an und vermehren sich extrem schnell.

Es gibt verschiedene Arten von Schimmel bei Cannabis, die bei unterschiedlichen Bedingungen leider allzu gut gedeihen können. Hat der Befall erst einmal begonnen, versaut es dir im schlimmsten Fall die komplette Ernte und kann bei Menschen zu gesundheitsschädlichen Risiken führen.

In diesem Artikel erklären wir dir, wie du Schimmelarten unterscheidest, was du tun kannst, um ihre Entstehung zu vermeiden und welche Gegenmaßnahmen du einleiten kannst, falls es noch nicht zu spät ist.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Schimmel an Cannabis kann die komplette Hanfpflanze zerstören.
  • Es gibt verschiedene Schimmelarten, die unterschiedlich behandelt werden müssen.
  • Um Schimmel zu vermeiden, gibt es einige effektive Präventionsmaßnahmen.
Inhaltsverzeichnis
Cannabis Schimmel

Eigenschaften und Funktion von Schimmel

Bei Cannabis ist Schimmel keine Seltenheit, unabhängig davon, ob man Cannabis outdoor, indoor oder in Hydrokultur growt. Vom Cannabis Keimling bis zur geernteten und gelagerten Cannabisblüte; wenn die Bedingungen stimmen, kann der Pilz sich deinen Hanf zum Wirt machen und ihn komplett zersetzen. Denn die Aufgabe und Funktion von Schimmelpilzen ist es, organische Stoffe (manche Arten sogar anorganische wie Plastik) biologisch abzubauen, um somit das natürliche Recyclingsystem der Erde aufrechtzuerhalten.

Schimmelpilze sind ein weiterer Beweis für die Wunder, die Mutter Natur vollbringt. Es gibt über 150.000 verschiedene Schimmelarten, von denen einige sogar für die Herstellung wichtiger Medikamente wie Antibiotika verwendet werden. Doch in ihrer natürlichen Form sind sie gefährlich und gesundheitsschädlich für Menschen, Tiere und Pflanzen.

Viele Arten der Schimmelsporen sind in der Erde enthalten und heften sich dort an geeignetes Material wie zum Beispiel Wurzeln, während andere unsichtbar durch die Luft fliegen und auf einen geeigneten Ort zum Wachsen und Wuchern warten. Haben sie einen Partner und einen geeigneten Lebensraum gefunden, beginnen sie kleine Fäden zu bilden, die Hyphen genannt werden. Diese begeben sich auf die Suche nach Nahrung und wachsen mit der Zeit zu einer dichten, faserigen Masse zusammen, bekannt als Myzel.

Schimmelpilze ernähren sich von Abfall, toten Tieren und weiterem organischen Material, verfügen allerdings über kein reguläres Verdauungssystem. Stattdessen bilden sie Enzyme, die sich an der Außenseite des Pilzes zersetzen. Diese wiederum gelangen so in den Boden zurück, wodurch der natürliche Kreislauf der Natur fortgesetzt wird.

Verschiedene Arten von Schimmel auf Cannabis

Schimmel auf Cannabis kann in verschiedenen Formen und an jedem Teil der Pflanze auftreten. Wir werden nun darauf eingehen, welche Arten Hanf am häufigsten befallen und was man gegen sie unternehmen kann:

Botrytis

Botrytis, auch bekannt als Grauschimmel, kann gesunde Pflanzen befallen, tritt aber häufig an beschädigten Pflanzenteilen auf. Besonders wenn man Cannabis beschneidet, sind Pflanzen an den offenen Stellen sehr anfällig für Botrytis. Der Befall äußert sich zunächst mit kleinen, schwarzen Flecken an den betroffenen Stellen und breitet sich schnell zu großen, flaumartigen, grauen Flecken aus.

Die Blätter verfärben sich braun und sterben ab, während Blüten zunächst verkümmern und sich bald darauf in einen schleimigen, stinkenden Brei verwandeln. Sowohl kühle und feuchte Bedingungen als auch unsachgemäße Lagerbedingungen fördern seine Ausbreitung.

Gegenmaßnahmen:

  • Entferne befallene Teile von der Hanfpflanze und entsorge sie fernab deines Grows. Verwende dazu eine sterile Schere, um eine weitere Ausbreitung vorzubeugen.
  • Verwende ein Feuchtigkeitsmessgerät und sorge dafür, dass die Luftfeuchtigkeit nicht mehr als 40 – 45 % erreicht; zur Not kannst du einen Luftentfeuchter einsetzen.
  • Verwende einen zusätzlichen Ventilator, um zu verhindern, dass die Luft steht.

Mehltau

Mehltau oder weißer Mehltau entsteht zuerst als weißer Staub auf den unteren Blättern der Cannabispflanze. Dadurch wird das Wachstum der Pflanze beeinträchtigt und selbst neue Blätter verfärben sich ungesund und wirken entstellt. Mehltau fühlt sich bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit wohl und wird vor allem bei Cannabis im Gewächshaus oft zu einem Problem. Zahlreiche Umwelteinflüsse können die Sporenverteilung begünstigen.

Gegenmaßnahmen:

  • Sorge vorbeugend dafür, dass genügend Platz zwischen den einzelnen Pflanzen ist und mithilfe von Ventilatoren für eine entsprechende Luftzirkulation.
  • Achte beim Außenanbau darauf, die Pflanze mit ausreichend Platz zueinander in dein Beet einzupflanzen.
  • Wer Indoor oder im Gewächshaus anbaut, kann einen Luftentfeuchter einsetzen.
  • Befallene Blätter sollten vorsichtig mit einem feuchten Tuch abgewischt werden.
  • Stark befallenes Pflanzenmaterial mit sterilem Werkzeug entfernen.
  • Blätter mit verdünntem Neemöl besprühen.
  • Bei starkem Befall hilft das Besprühen mit einer Mischung aus Milch, verdünntem Kaliumbicarbonat, natürlichem Schwefel, Metallsalzen und Neemöl; dadurch entstehen wirksame chemische Fungizide, die jedoch beim späteren Konsum der Blüte gesundheitsschädliche Auswirkungen haben können.

Rußtau

Rußtau oder Rußschimmel ist weniger schädlich für Hanfpflanzen und zudem leicht zu entfernen. Trotzdem ist es wichtig, Anzeichen rasch zu erkennen und etwas dagegen zu unternehmen. Wie der Name schon sagt, ähnelt er in seiner Erscheinung dunklen, schwarzen Rußpartikeln, die sich auf den Blättern absetzen. Dadurch verhindern sie die Photosynthese der Blätter und schränken somit die Entwicklung der Pflanze ein. Rußtau wird durch die zuckerhaltigen Ausscheidungen von Schädlingen wie Blattläuse, Mottenschildläuse und Zikaden angezogen.

Gegenmaßnahmen:

  • Vorbeugend kannst du Insektennetze um deine Pflanzen spannen, um Schädlingsbefall und den dadurch angezogenen Rußschimmel zu vermeiden.
  • Schädlingsbefall sofort bekämpfen: Bacillus thuringiensis ist ein bewährtes und nicht sehr scharf chemisches Mittel, um Insekten Larven abzutöten; auch Fressfeinde wie Marienkäfer sind hilfreich.
  • Pflanzenteile, die von Rußtau befallen sind, sollten abgewischt oder aus dem Growraum entfernt werden.

Wurzelfäule

Wurzelfäule, Fusarium im Fachjargon, ist ein besonders heimtückischer Schimmel, da er vor seinem Ausbruch jahrelang inaktiv sein kann. Er befällt die Wurzeln, wodurch sie schleimig aufschwemmen und die Nahrungs- und Wasseraufnahme verhindern. Dadurch welken die Blätter; die Pflanze hört auf zu wachsen und verrottet mit der Zeit komplett. Übermäßiges Gießen ist ein verbreiteter Anfängerfehler und Auslöser für Wurzelfäule

Gegenmaßnahmen:

  • Es gibt kein Heilmittel gegen Fusarium, daher muss der Befall mit präventiven Maßnahmen vermieden werden.
  • Vermeide Überwässerung und verwende im Idealfall belüftete Wachstumsbehälter wie Filzsäcke oder Air Pots.
  • Impfe deinen Boden mit Mykorrhizapilzen, die Mikroben unterstützen die Nährstoffaufnahme und verringern das Auftreten von Fusarium.
  • Sobald Wurzelfäule festgestellt wird, muss umgehend geerntet werden; sind noch keine Blüten vorhanden, kannst du die Pflanze höchstens noch für Stecklinge verwenden.
  • Das Substrat von Pflanzen, die von Wurzelfäule befallen sind, auf keinen Fall wiederverwenden.

Schimmel an geerntetem Cannabis

Auch nach der Ernte ist das Risiko von Schimmel an Cannabis noch nicht ausgeschlossen. Beim Cannabis trocknen ist es wichtig Geduld zu haben, da noch feuchte Blüten sehr anfällig für Schimmel sind. Dieser äußert sich als braun bis weiß-graue Stellen auf den Buds. Lies dir unseren Artikel zum Thema Cannabis Aufbewahrung durch, um zu erfahren, wie du Pilzbefall bei der Aufbewahrung vorbeugst.

Schimmel im Substrat

Mit bloßem Auge kann man nicht feststellen, ob schädliche Pilzsporen und Mikroben in der Erde vorhanden sind. Du kannst das Risiko jedoch reduzieren, indem du nur hochwertige Cannabis Erde kaufst oder der Erde “Nützlinge” hinzu gibst.

Trichoderma und Gliocladium sind nützliche Pilze, die deine Pflanzenerde vor gefährlichen Pilzarten wie Fusarium schützen. Durch das Impfen mit Bacillus-subtilis, das sind hilfreiche, schimmelresistente Bakterien, erhält der Boden antimykotische Eigenschaften, wodurch zum Beispiel Mehltau verhindert werden kann. Auch Kupfer enthält fungizide Eigenschaften und wirkt sich positiv auf Hanfpflanzen und Substrate aus.

Gesundheitsrisiken bei Cannabis mit Schimmel

Schimmelpilze sind für den menschlichen Organismus sehr schädlich. Der Konsum von mit Schimmel befallenen Blüten oder sonstigem befallenem Pflanzenmaterial kann schwere, gesundheitsschädliche Schäden hervorrufen. Gerade Personen mit einem geschwächten Immunsystem sind durch die Aufnahme von Schimmel besonders anfällig für Krankheiten, wie Lungeninfektionen, Hautkrankheiten, Asthma und weitere Infektionen. Du solltest daher auf keinen Fall mit Schimmel befallenen Cannabis konsumieren.

Schimmel bei Cannabis in verschiedenen Wachstumsstadien

Schimmel an Cannabis kann in jedem Wachstumsstadium der Pflanze entstehen. Nach der Keimung kommt der Hanf in die Wachstumsphase; das heißt, Blätter, Zweige und Äste entwickeln sich. Im vegetativen Stadium sind die großen Blätter anfällig für Mehltau und müssen daher regelmäßig auf Anomalien kontrolliert werden. In der Blütephase beginnen die Knospen zu sprießen; die Pflanze hat eine buschige Form angenommen, durch die Lufteinschlüsse entstehen können. Gerade in dieser Phase bietet Hanf Lebensraum für Schimmel aller Art. Beschneide und entlaube deine Pflanzen ordnungsgemäß und überprüfe sie kontinuierlich auf Schädlingsbefall und Schimmel.

Schimmel bei Cannabis vorbeugen

Schimmel gedeiht vor allem in feuchten und unreinen Anbauräumen, auch ein Mangel an Luftzirkulation und Staunässe sind häufige Auslöser. Achte darauf, dass du deinen Hanf in einer sauberen, gepflegten Umgebung züchtest und eine gute Belüftung möglich ist.
Beim Indoor-Anbau, in beispielsweise einem Growzelt, kannst du ein Hygrometer verwenden, um regelmäßig die Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu überprüfen. Gegebenenfalls kannst du sie mit einem Luftentfeuchter und/oder einer Klimaanlage anpassen.

24 °C Raumtemperatur sind völlig ausreichend für Cannabispflanzen und sollten nicht überschritten werden, um die Gefahr von Schimmel nicht unnötig zu erhöhen. Installiere unbedingt eine effiziente Entlüftungsanlage, die einen gesunden Luftzug aufrechterhält. Entlaube deine Pflanzen gelegentlich und entferne überflüssige große Fächerblätter, damit auch die inneren Äste genügend Wind abbekommen.

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Beim Outdoor-Anbau solltest du schon von vorneherein darauf achten, einen sonnigen, luftigen Standort zu wählen. Bei Frost und starkem Niederschlag solltest du deine Cannabispflanzen mit einer Plane abdecken, denn die großen Wassermengen und zu nasse Erde werden schnell zu einem Paradies für Schimmelpilze. Sind die Pflanzen kurz vor der Ernte und extreme Regenschauer stehen an, ist es ratsam, etwas früher zu ernten, damit die Buds nicht zu faulen beginnen. Das Schimmelrisiko beim Außenanbau ist geringer als beim Indoor-Anbau oder dem Grow im Gewächshaus.

Fazit

Schimmel an Cannabis ist ein verhängnisvolles Problem, auf das Grower umgehend reagieren sollten. Die unterschiedlichen Schimmelarten äußern sich durch verschiedene Symptome und es ist wichtig diese zu erkennen, damit entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Präventive Maßnahmen verhindern, dass Schimmel überhaupt erst entsteht, beziehungsweise ausbricht und erspart somit ärgerliche Missernten.

Wir helfen, Klarheit zu schaffen!

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Wann entsteht Schimmel bei Cannabis?

Schimmel kann in allen Wachstumsstadien, aber auch nach der Ernte und bei der Lagerung von Cannabis entstehen, insbesondere wenn es sehr feucht ist.

Welche Arten von Schimmel kommen bei Cannabis vor?

Die am häufigsten auftretenden Schimmelarten bei Cannabis sind Botrytis, Mehltau, Rußtau und Wurzelfäule.

Quellenverzeichnis

Marius Lika
Marius Lika ist erfahrener Autor mit zahlreichen Veröffentlichungen zum Thema Cannabis. Seine Expertise im Bereich Cannabinoide, Psychedelika und Pflanzenheilkunde stellt er in seinen Artikeln regelmäßig unter Beweis.
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