Cannabis Samen keimen lassen: Eine Übersicht von Methoden und Voraussetzungen
Cannabissamen zur Keimung bringen geht auf verschiedenen Wegen, doch für eine erfolgreiche Keimung müssen alle Methoden die gleichen Voraussetzungen erfüllen. Damit dein Samen zum Sämling wird – so nennt man einen gekeimten Samen – muss er dunkel, feucht und für einige Stunden oder mehrere Tage zwischen 20°C und 25°C aufbewahrt werden. Damit sich die erste kleine Wurzel bilden kann und der Samen zu einer stattlichen Pflanze heranwächst, benötigt ein Samen also vor allem Feuchtigkeit und die richtige Temperatur. Aufgrund der recht konstanten Bedingungen, lässt sich Cannabis im Gewächshaus besonders gut anpflanzen.
Hier sind die Methoden, mit denen du deine Cannabissamen keimen lassen kannst:
- In der Erde (Bodenkeimmethode)
- Zwischen Papiertüchern
- Im Wasserglas
- Im Torfquelltopf
- In Steinwolle
Schauen wir uns nun die verschiedenen Keimmethoden einzeln an.
Die Vor- und Nachteile der einzelnen Keimmethoden für Cannabissamen
Jede Methode, Cannabissamen zur Keimung zu bringen, hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Bevor du dir also Gedanken darüber machst, welcher Cannabis Dünger für dich am besten ist oder wie du dein Cannabis erntest, musst du entscheiden, ob du deinen Hanf im Zimmer anbauen willst oder doch lieber im Freien. Denn einige Keimmethoden eignen sich eher für den Innenanbau und andere sind besser für den Freiluftanbau geeignet.
Die Bodenkeimmethode
Cannabissamen direkt in die Erde einpflanzen und dort keimen lassen, ist die sogenannte Bodenkeimmethode. Diese haben wir in dem eingangs verlinkten Artikel genauer erklärt.
Zusammengefasst funktioniert es so:
Du kaufst dir ein Mini Gewächshaus oder eine Seedbox oder bastelst selbst eine aus Eierkartons und füllst diese mit Keimlingserde. Dann gräbst du ein etwa ein Zentimeter tiefes Loch in die Erde und legst dort deine Samen hinein. Du bewahrst die Seedbox dunkel, zwischen 20°C und 25°C auf und befeuchtest die Erde bzw. dein Substrat regelmäßig.
Wenn ein Sämling entstanden ist, also ein erster Stängel durch den Boden gebrochen ist, kannst du die gesamte Seedbox in einen Topf umpflanzen. Nach dem Umtopfen sollten nach einigen Tagen zwei erste Cannabisblätter entstehen. Diesen Cannabis Keimling pflegst du dann ganz normal weiter.
Vorteile der Bodenkeimmethode
- Geringer Aufwand und geeignet für Anfänger
- Sicheres Eintopfen
- Kostengünstig
Nachteile der Bodenkeimmethode
- Weniger Nährstoffe und Mineralien
- Wurzelqualität schwerer zu beurteilen
Welche Cannabis Erde für Keimlinge am besten geeignet ist, erfährst du hier: Welche Erde für Cannabispflanzen? Manche Grower schmeißen ihre Samen auch einfach so in die Erde, beispielsweise beim Guerilla Growing.
Die Papiertücher
Eine sehr beliebte Methode, Hanfsamen keimen zu lassen, ist die Keimung in den Papiertüchern einer Küchenrolle oder in Wattepads. Um deine Weed Samen in Papiertüchern zur Keimung zu bringen, feuchtest du die Tücher an, platzierst den Samen zwischen den Tüchern und legst dann die Tücher zwischen zwei Tellern ab.
Du musst dann die Tücher immer wieder neu anfeuchten und zwischen 20°C und 25°C aufbewahren. Die Teller sorgen für Dunkelheit. Die Keimung der Samen sollte nach zwei bis vier Tagen beginnen, aber mach dir keine Sorgen, wenn es länger dauert. Manchmal brauchen die Samen auch bis zu zehn Tage, um zu keimen. Wie lange das dauert, kommt sowohl auf die Außenbedingungen, als auch auf die individuellen Samen an.
Vorteile von Papiertüchern
- Sehr einfach
- Geringer Aufwand
- Wurzelqualität eindeutig sichtbar
Nachteile von Papiertüchern
- Fehleranfällig
- Unsicheres Eintopfen
Das Wasserglas
Hanfsamen in Wasser keimen lassen, ist eine etwas umstrittene Methode. Die einen sagen, es ist gefährlich, die Samen so lange in Wasser baden zu lassen, die anderen schwören auf das Wasserbad. Sicher ist, dass das Wasserbad der schnellste Weg ist, die Cannabissamen zur Keimung zu bringen. Alternativ kannst du auch ein 24-stündiges Wasserbad mit Papiertüchern kombinieren. Dabei lässt du die Samen erst 24 Stunden aufquellen und nutzt dann die bereits beschriebene Papiertücher-Methode.
Bei der Wasserbad-Methode legst du die Samen für zwei bis drei Tage in ein Glas mit lauwarmem Wasser – eine Temperatur von 20°C – 25°C ist optimal. In den meisten Fällen bilden sich bereits nach spätestens 48 Stunden die ersten Wurzeln aus. Dann kannst du die Sämlinge mit einer desinfizierten Pinzette aus dem Glas nehmen und einpflanzen.
Vorteile des Wasserglases
- Geht schnell
- Wurzelqualität eindeutig sichtbar
Nachteile des Wasserglases
- Fehleranfällig
- Unsicheres Eintopfen
- Samen können leicht “ertränkt” werden
Der Torfquelltopf
Torfquelltöpfe sind perfekt geeignet für professionelle Grower, denn du benötigst einige Geräte, auf die Anfänger des Cannabisanbaus auch verzichten können, beispielsweise ein pH-Wert Messgerät.
Torfquelltöpfe sind Ballen oder Scheiben aus Torf, also natürlichem Torfmoos, das eine Vielzahl von wichtigen Mineralien enthält und so perfekte Bedingungen für die Keimung der Hanfsamen bietet. Als Erstes musst du die Torfballen in Wasser einweichen. Das Wasser sollte idealerweise einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6 haben. Nach nur wenigen Minuten haben sich die Torfballen mit Wasser vollgesogen.
Dann nimmst du sie aus dem Wasser und lässt sie wieder einige Minuten abtropfen, bis sie feucht, aber nicht mehr triefend nass sind. Danach kannst du deinen Samen (mit der spitzen Seite nach unten) in dem Loch auf der Oberseite der Torfballen platzieren. Wenn die Torfquelltöpfe oben kein Loch haben, steche mit einem Bleistift ein etwa ein Zentimeter tiefes Loch. Nachdem du den Samen darin platziert hast, füllst du das Loch mit überschüssigem Torf auf.
Die Torfquelltöpfe dann dunkel und zwischen 20°C und 25°C aufbewahren und regelmäßig befeuchten. Nach etwa drei bis sieben Tagen sollten die Samen gekeimt haben und du solltest die Wurzeln aus dem Torf heraus wachsen sehen. Dann kannst du den Torfquelltopf mit dem Sämlingen eintopfen.
Vorteile des Torfquelltopfs
- Extrem gute Nährstoffzufuhr
- Hohe Wurzelqualität wahrscheinlich (& überprüfbar)
- Sicheres Eintopfen
Nachteile des Torfquelltopfs
- Nicht Anfängertauglich
- Benötigt Vorwissen und Ausstattung
Die Steinwolle
Auch Steinwolle ist perfekt für Grower mit viel Erfahrung und guter Ausrüstung geeignet. Sie enthält viele wichtige Mineralien, aber nicht alle Nährstoffe, die etwa in Keimlingserde vorhanden wären. Auch der pH-Wert von Steinwolle im unbehandeltem Zustand ist zu hoch für Hanfsamen. Daher musst du die Steinwolle erst für etwa einen Tag in Wasser einweichen lassen und mit Hilfe des richtigen Cannabis Düngers einige Mineralien hinzufügen.
Der pH-Wert ist bei 5,5 optimal, während der EC/Wert 600ppm betragen sollte.
Danach gilt: Same procedure as every year, James.
Samen in das Loch oben legen, dunkel und bei Temperaturen zwischen 20°C und 25°C lagern, regelmäßig befeuchten und drei bis sieben Tage warten. Danach die Steinwolle mitsamt Sämlingen in einen größeren Topf einpflanzen, dabei die Wurzeln nach unten ausrichten.
Vorteile der Steinwolle
- Hohe Mineralienzufuhr
- Hohe Wurzelqualität wahrscheinlich (& überprüfbar)
Nachteile der Steinwolle
- Nicht anfängertauglich
- Benötigt Vorwissen, Ausstattung und Dünger
Sollte man Cannabis Samen während der Keimung Licht aussetzen oder nicht?
Ob man Hanfsamen während des Keimungsprozesses im Licht oder im Dunkeln lagern sollte, ist eine große Debatte.
Wie bei solchen Fragen üblich, berufen sich die meisten Vertreter der einen oder anderen Seite vor allem auf anekdotische Evidenz (ihre eigene Erfahrung). Dazu kommt, dass Samen (auch die derselben Pflanze) individuelle Differenzen haben und es wenige bis keine aussagekräftigen wissenschaftlichen Studien zu der Frage gibt.
Bei unseren Recherchen haben wir uns vor allem auf unsere eigenen Erfahrungen und eine Vielzahl von Erfahrungsberichten verlassen. Daher schreiben wir hier immer davon, dass man die Samen im Dunkeln keimen lassen sollte. Es gibt aber auch größer angelegte Versuchsreihen, die gezeigt haben, dass Samen, die unter Lichteinfluss keimen, bessere und stärkere Wurzeln bilden.
Am besten beantwortet ihr diese Frage einfach für euch selbst und probiert beides aus. Was du in dieser Phase auf jeden Fall nicht benötigst ist Dünger: Hanf Überdüngung erkennen.
Hanfsamen keimen lassen – unser Fazit
Die verschiedenen Keimmethoden bieten alle individuelle Vor- und Nachteile. Keine einzelne Keimmethode ist also die Beste und keine zu 100 Prozent garantieren, dass deine Hanfsamen keimen. Für Anfänger sind die Bodenkeimmethode, die Papiertücher und das Wasserglas gut geeignet, um ihre Cannabis Samen keimen zu lassen. Für professionelle Grower eignen sich die Methoden mit Torfquelltöpfen und Steinwolle am besten. In jedem Fall musst du für genügend Feuchtigkeit und die richtige Temperatur sorgen, damit sich deine Samen in stattliche Pflanzen verwandeln können.
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