Die Folgen von Nährstoffmangel bei Cannabispflanzen
Für einen erfolgreichen Hanf Anbau sind richtige Vorbereitung und ein wenig Pflanzen-Know-how unerlässlich. Du solltest die Anbauphasen und Bedürfnisse deiner Lieblinge genau verstehen und benötigst selbstverständlich Luft, Licht, Feuchtigkeit und Nährstoffe, um sie richtig zu versorgen. Mangelt es jedoch an einem dieser Dinge, fügt dies deinen Pflanzen Stress zu und wirkt sich negativ auf ihr Wachstum aus. Sie werden anfälliger für Krankheiten, Cannabis Schimmel und Cannabis Schädlinge.
Das Wachstum und die Blütenbildung stoppen sehr wahrscheinlich, genauso wie die Terpene- und Cannabinoid-Produktion, was entweder keine oder eine sehr maue Cannabis-Ernte zur Folge hat.
Glücklicherweise ist Cannabis dazu in der Lage zu kommunizieren und kann über konkrete Anzeichen vermitteln, was genau fehlt, sodass du Mangelerscheinungen schnell ausgleichen kannst.
Cannabis Mangelerscheinungen richtig deuten
Cannabis Mangelerscheinungen machen sich, wie bereits erwähnt, vor allem visuell bemerkbar. Ungewöhnliche Verfärbungen, trockene braune Spitzen oder seltsame Punkte und Flecken auf den Cannabisblättern sind Anzeichen für einen Nährstoffmangel. Zudem verlangsamt und verändert sich das Pflanzenwachstum.
Bevor du allerdings anfängst nachzudüngen, solltest du die genaue Ursache für die Unterversorgung herausfinden. Denn manchmal befinden sich bereits ausreichend Nährstoffe in der Erde, doch die Wurzeln der Pflanze können sie nicht aufnehmen.
Zu viel Wasser
Auslöser dafür kann unter anderem Wurzelfäule sein. Das geschieht, wenn du deinen Hanf zu oft gießt und Staunässe entsteht. Dabei quellen die Wurzeln und beginnen zu faulen; ein schleimiger Film legt sich um sie, was die Aufnahme von Nährstoffen verhindert. Wurzelfäule kann auch durch Parasiten, Pilze oder andere Krankheitserreger ausgelöst werden, die geschwächte Pflanzen kontaminieren.
Nicht nur die Wassermenge ist entscheidend, sondern auch der pH-Wert des Gießwassers. Dieser sollte zwischen 5,8 und 6,8, im Idealfall bei 6,3 liegen. Ein zu saurer oder zu alkalischer Wert führt dazu, dass entweder das Wachstumsmedium, also die Erde, vergiftet oder die Wurzeln der Hanfpflanze beschädigt werden, sodass Nährstoffe nicht mehr aufgenommen werden können. Mit einem pH-Messgerät oder einem pH-Messstreifen kannst du den genauen Wert ermitteln und gegebenenfalls mit pH-Plus- oder pH-Minus-Präparaten ausgleichen.
In dem Artikel Cannabis gießen erfährst du genau, wie du die Wasserzufuhr deiner Pflanzen am besten organisierst.
Überdüngung
Ein weiterer möglicher Auslöser für Cannabis Mangelerscheinungen ist ein Zuviel an Cannabis Dünger, also ein Überschuss an Nährstoffen. Bei einer Hanf Überdüngung, auch Nährstoffbrand genannt, lagern sich Salze in der Cannabis Erde ab, die die Wurzeln so stark beschädigen, dass sie absterben und keine Nährstoffe mehr aufnehmen können. Das Tückische daran ist, dass die Symptome sehr stark denen eines Nährstoffmangels gleichen. Daher solltest du nur mäßig und mit hochwertigem Dünger deinen Cannabis düngen.
Cannabis Mangelerscheinungen durch Makronährstoff-Defizite
Die Primärnährstoffe, die Cannabispflanze in größeren Mengen benötigen, sind Phosphor (P), Stickstoff (N) und Kalium (K), kurz P-N-K. Diese werden von der Pflanze über die Erde aufgenommen und verarbeitet.
Weitere Makronährstoffe sind Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff; diese werden automatisch durch Wasser und Luft verabreicht. Der Bedarf der einzelnen Nährstoffe hängt vom Entwicklungsstadium der Pflanze ab. Treten Cannabis Mangelerscheinungen auf, kannst du anhand des visuellen Überprüfens feststellen, welcher Nährstoff fehlt.
Bitte beachte beim Düngen unbedingt, dass weniger mehr ist! Verabreiche deinen Pflanzen zunächst kleinere Dosen, um zu sehen, wie sie darauf reagieren, und erhöhe sie gegebenenfalls mit der Zeit. Ein Nährstoffbrand ist bei weitem gefährlicher als ein Nährstoffmangel!
Mangel an Phosphor
Phosphor wird für die Photosynthese benötigt und ist für die Bildung von Pflanzenproteinen und der Pflanzen-DNA verantwortlich und eine Grundvoraussetzung für gesundes Wachstum. Phosphormangel macht sich zunächst an den unteren, äußeren Blättern bemerkbar; sie sind zunächst auffallend dunkelgrün und beginnen sich mit der Zeit in einen dunklen violetten bis bronzenen Ton zu verfärben. Dabei geht die Pigmentierung von der Mitte des Blattes aus und im fortgeschrittenen Stadium auch auf den Blattstiel und schließlich das ganze Blatt über. Blattspitzen können sich kringeln und herabhängen und das Wachstum der Pflanze stellt sich ein.
Um einen Phosphormangel zu beheben, wird empfohlen, den pH-Wert des Bodens, so wie (wenn möglich) die Temperatur des Aufwuchsortes zu erhöhen, sodass sie auf keinen Fall unter 15 Grad fällt. Dies erleichtert der Pflanze die Phosphoraufnahme auf natürliche Weise. Zusätzlich kannst du organische Dünger mit einem hohen Phosphorgehalt verwenden. Besonders wirksam ist es, die Erde mit Wurmhumus oder Fischmehl anzureichern.
Mangel an Stickstoff
Stickstoff ist gerade im vegetativen Stadium der Pflanze besonders wichtig, da er vor allem für die Entwicklung von Blättern und Zweigen verantwortlich ist. Doch auch in der Blütephase spielt er eine zentrale Rolle und liefert den für die Photosynthese notwendigen Zucker. Ein Stickstoffmangel macht sich durch eine hellgelbe Verfärbung der Blätter bemerkbar. Mit der Zeit werden sie trocken und braun, sodass sie schon bei der kleinsten Berührung abfallen.
Um einen Stickstoffmangel zu beheben, solltest du zunächst die welken Blätter entfernen und den pH-Wert des Bodens entsprechend angleichen. Verwende organische Düngemittel wie Fischmehl, Luzerne oder Federmehl. Auch Blattsprays auf Algen- oder Fischbasis haben sich als besonders wirksam erwiesen.
Kalium
Kalium ist unter anderem für die Wasseraufnahmen und die Wasserverteilung wichtig und kommt beim Anbau in Hydrokultur besonders selten vor. Der Makronährstoff wird für die Wurzelbildung und die Zellteilung benötigt und spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Photosynthese. Ein Mangel macht sich an Blatträndern und Blattspitzen bemerkbar; diese verfärben sich zunächst gelb, kurz darauf wird das gesamte Blatt braun und stirbt ab. Auch können braune, „tote“ Flecken auf dem Blatt entstehen.
Kaliummangel kann unter anderem durch einen Überschuss an Stickstoff und/oder Kalzium hervorgerufen werden, da speziell diese Nährstoffe die Kaliumaufnahme stark beeinträchtigen können. Es ist also ratsam, das Substrat vor der Zugabe zusätzlicher Nährstoffe zu spülen, um eventuelle Nährstoffblockaden zu entfernen. Überprüfe in diesem Zusammenhang auch den pH-Wert, denn ist er zu hoch, erschwert dies den Wurzeln die Kaliumaufnahme. Füttere den Boden im Anschluss mit organischen Mitteln wie organischem Seetang, Hühnermist oder sanften, kaliumreichen Bio-Düngemitteln.
Cannabis Mangelerscheinungen durch Mikronährstoffe
Mikronährstoffe, auch sekundäre Nährstoffe genannt, werden von Hanfpflanzen nur in geringen Mengen benötigt, sind jedoch für ein gesundes Wachstum und eine ertragreiche Ernte unabdingbar. Ein häufiges Symptom beim Mangel an Mirkonährstoffen ist der Chlorophyllmangel. Der auch als Chlorose bezeichnete Chlorophyllmangel sorgt dabei für ausgeblichene Blätter. Für gewöhnlich decken die meisten Düngemittel all diese Mineralien und Nährstoffe ab, sodass ein Cannabismangel aus diesen Gründen eher selten ist. Nichtsdestotrotz kann es zu einem Mangel an Mikronährstoffe kommen:
- Zinkmangel: vergilbte Blattspitzen und interveinale Chlorose; Blätter können sich um 90 Grad zur Seite drehen, wenn die Pflanze zu wenig Zink zur Verfügung hat
- Magnesiummangel: gelb, braune Flecken auf den Blättern, Chlorose zwischen den Blattadern
- Kalziummangel: untere Blätter verformen sich, braune Flecken und Blattränder, verkümmerte Pflanze
- Kupfermangel (sehr selten): Wachstumshemmungen, zu dunkelgrüne Blätter, die langsam welken
- Bor-Mangel: stark verschlechtertes und verdrehtes Pflanzenwachstum, gelb-braune, ungewöhnlich verformte Blätter
- Schwefel-Mangel: zunächst hellgrüne und später gelbliche Verfärbung an jungen Blättern, vergilbte Blattadern, verkümmertes Wachstum
- Eisenmangel: Interveinale Chlorose ähnlich wie bei Magnesiummangel
- Mangan-Mangel: blassgelbe Verfärbung und tote Punkte zunächst an neuen, jungen Blättern, später auch an älterem Blattwerk
- Silizium-Mangel: gelblich oder graue Verfärbung an Blatträndern und Blattspitzen
- Molybdän-Mangel (sehr selten): violette Verfärbung an teilweise gekrümmten Blättern
Cannabis Mangelerscheinungen vermeiden
Damit bei deinen Cannabispflanzen erst gar keine Mangelerscheinungen auftreten, ist es ratsam, vorbeugende Maßnahmen zu treffen, denn vorbeugen ist immer besser als heilen. Dazu solltest du auf die richtigen Gieß- und Düngeintervalle achten. Beobachte dabei genau, wie deine Pflanze auf Düngepräparate reagiert? Wie ist der Zustand des Substrats, wie schnell trocknet es und welchen pH-Wert hat dein Gießwasser?
Mache dich mit den Wachstumszyklen und den Bedürfnissen von Cannabispflanzen vertraut und sorge dafür, dass Luftfeuchtigkeit, Lichtstunden, Nährstoffe und Luftzufuhr stets optimal auf sie abgestimmt sind.
Besonders effektiv, um Mangelerscheinungen und auch Überdüngung zu vermeiden, ist es, wenn du ausschließlich organische Düngemittel verwendest, da diese von Mikroorganismen in der Erde abgebaut werden. Somit werden die Wirkstoffe langsamer freigesetzt und die Pflanze kann sich die Nährstoffe nehmen, die sie benötigt.
Chemische Dünger versprechen vielleicht eine höhere Wirksamkeit, jedoch ist dies oft nicht der Fall und bringt sogar ein gewisses Risiko mit sich. Sie erreichen die Wurzeln nämlich auf direktem Weg, was die Pflanze überfordern kann. Vor allem Nährstoffe in Reinform können das natürliche Gleichgewicht deiner Pflanze stören und sie anfälliger für Krankheiten, Anomalien und Nährstoffbrand machen. Bevorzugst du dennoch synthetische Präparate, ist es ratsam, bei jeder Düngung den pH-Wert sowie den ppm-Wert der Düngerlösung zu überprüfen.
Fazit
Cannabis Mangelerscheinungen treten dann auf, wenn die Pflanze entweder zu wenig Nährstoffe zur Verfügung hat oder nicht in der Lage ist, diese aufzunehmen. Die Nährstoffaufnahme wird verhindert, wenn die Wurzeln der Pflanze beschädigt sind, etwa durch Überwässerung, Nährstoffbrand oder einen falschen pH-Wert des Gießwassers.
Nährstoffdefizite lassen sich am einfachsten an der Färbung der Blätter erkennen und auch unterscheiden. Denn je nachdem, was der Pflanze fehlt, verfärben sich die Blätter unterschiedlich.
Werden Mangelerscheinungen schnell erkannt und richtig gedeutet, können zügig entsprechende Maßnahmen ergriffen und Defizite ausgeglichen werden. Man muss nicht mit einem grünen Daumen geboren werden, um einen zu haben: Gute Beobachtung, etwas Grundwissen zum Cannabis Anbau und ein kleines bisschen Fingerfertigkeit sind ausreichend, um erstklassiges Weed selbst anzubauen!
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