Grundlagen: Entwicklungsschritte der jungen Cannabispflanze
In der Wachstumsphase konzentriert sich die Pflanze auf die Entwicklung eines robusten Wurzelsystems und die Bildung gesunder Blätter, um Energie für das bevorstehende Wachstum zu sammeln. Die richtige Pflege und Umgebung sind deshalb enorm wichtig, um optimale Bedingungen für das gesunde Gedeihen des Keimlings zu gewährleisten. Ein Verständnis der verschiedenen Aspekte der Wachstumsphase ist daher elementar.
Grundsätzlich hat Cannabis einen Lebenszyklus, der vier Wachstumsschritte beinhaltet:
- 1. Keimphase: Der Samen keimt und bildet seine erste Wurzel. Dies kann zwischen 12 Stunden und 7 Tagen dauern. Nachdem der Samen gekeimt ist, kann er vorsichtig in das Wachstumsmedium platziert werden, wodurch die Pflanze zu wachsen beginnt. Während sich die ersten beiden Keimblätter (Blattpaar) bilden, löst sich die Pflanze aus der schützenden Samenhülle und die Keimphase endet.
- 2. Sämlingsphase: Sobald das Stadium der Keimung überwunden ist, entfaltet die junge Hanfpflanze zwei charakteristische runde Blätter. In dieser Phase ist die Pflanze besonders anfällig für Krankheiten und Schimmelpilze. Bei der Zugabe von Wasser und Dünger ist hier daher höchste Vorsicht geboten – übertreibe es nicht! In diesem Wachstumsschritt entwickeln sich die ersten „richtigen“ Cannabisblätter mit der typischen Marihuana Form. Die Sämlingsphase endet, wenn ein solches Blatt die volle Anzahl Finger (5-7) produziert hat.
- 3. Wachstumsphase oder Vegetationsphase: In dieser Phase kann eine Hanfpflanze bei ausreichend Licht und der richtigen Cannabis Beleuchtung innerhalb eines Tages um bis zu 5 cm wachsen. Erwirbt man eine junge Hanfpflanze, die bereits über die Sämlingsphase hinaus ist, spricht man auch von einem Setzling.Die Dauer der Wachstumsphase variiert, wobei selbstblühende Cannabissorten – sogenannte Autoflowering Sorten – nach 2 bis 3 Wochen automatisch in die Blütephase übergehen.
- 4. Blütephase: Während der Blütezeit benötigen Cannabispflanzen viel Wasser. Zu diesem Zeitpunkt lässt sich mittlerweile auch das Geschlecht der Pflanze eindeutig bestimmen. Die Dauer der Blütephase variiert je nach Sorte, wobei selbstblühende Cannabissorten bereits nach einem Monat reif zur Cannabis-Ernte sein können, Indicas etwa 6 bis 8 Wochen benötigen und einige Sativa-Sorten sogar mehr als 3 Monate bis zur Erntezeit brauchen können.
Was ist ein Steckling?
Ein Sonderfall ist der Steckling, denn dieser Begriff beschreibt keine Phase des Pflanzenwachstums, sondern einen Teil der Hanfpflanze, den du entnehmen kannst, um diese zu vermehren.
Die Keimungsphase: Vom Hanfsamen bis zum Keimling
Die Keimungsphase ist der Startschuss für dein Homegrowing. Dieser Prozess sollte sorgfältig gestaltet werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Hanfsamen sind in dieser Phase besonders empfindlich und benötigen optimale Bedingungen, um erfolgreich zu keimen. Die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind dabei enorm wichtig.
Während der Keimungsphase bilden die Hanfsamen Wurzeln und Sprossen aus. Dieser Prozess kann je nach Cannabissorte und Bedingungen bis zu 10 Tage dauern. Während dieser Zeit solltest du die Keimlinge dunkel halten, vor äußeren Einflüssen schützen und für eine gleichbleibende Feuchtigkeit sorgen.
Hanfsamen keimen lassen
Um Hanfsamen keimen zu lassen, gibt es unterschiedliche Methoden, die du anwenden kannst. Die einfachste Variante ist es, die Samen zwischen zwei feuchten Papiertüchern zu platzieren und sie an einem warmen, dunklen Ort aufzubewahren. Denn Cannabissamen benötigen Feuchtigkeit, Wärme, Dunkelheit und Zeit, um erfolgreich zu keimen. Alternativ kannst du auch Steinwolle statt der Papiertücher verwenden. Im verlinkten Beitrag erklären wir dir die 5 besten Methoden, wie man Cannabis Samen keimen lassen kann.
Die ideale Temperatur
Die optimale Temperatur für die Keimung liegt zwischen 20 °C und 25 °C.
Versuche die Temperatur so konstant und moderat wie möglich zu halten, da extrem hohe Temperaturen sowohl die Keimrate als auch die Gesundheit der Keimlinge beeinträchtigen können.
Kleiner Tipp!
Um den Keimprozess zu beschleunigen, weiche die Samen vor dem Einpflanzen in Wasser oder Kamillentee ein. Denke daran, die Samen während des Einweichens im Auge zu behalten, damit sie nicht übermäßig quellen.
Gekeimte Samen einpflanzen und umtopfen: Tipps & Tricks
Die Samen der Cannabispflanze brauchen etwa 1-4 Tage um zu keimen. Im Idealfall kannst du den Cannabis-Keimling aber bereits 12 bis 72 Stunden nach dem Platzieren des Samens zwischen den feuchten Papiertüchern sehen. Wenn die weißen Wurzelspitzen dann eine Länge von 1–2 cm erreicht haben, kannst du sie vorsichtig eintopfen.
Samen direkt in die Erde
Wir würden Anfängern von der “Küchentuch-Methode” abraten, da man die empfindlichen Keimlinge während einer sehr sensiblen Phase bewegen muss. Du kannst die Samen auch direkt in der Erde keimen lassen und ersparst ihnen damit diese Prozedur. Um für die nötige Feuchtigkeit zu sorgen, kannst du den Topf mit einer Frischhaltefolie verschließen. Mehr zu der Bodenkeimmethode erfährst du hier: Hanfsamen einpflanzen.
Jetzt fragst du dich wahrscheinlich, wie weit im Voraus man die Cannabissamen keimen lassen sollte, bevor man sie einpflanzt?
In der Regel ist es wie bei allen anderen Pflanzen: Sobald die Keimlinge Wurzeln und ihre ersten Blätter gebildet haben, kannst du sie in größere Töpfe einpflanzen. Diese Phase stellt auch den Übergang vom Keimling zum Sämling dar und ist eine wichtige Phase im Leben einer Hanfpflanze.
Im Falle der “Küchentuch-Methode” musst du jedoch – wie bereits erwähnt – früher tätig werden. Wenn du Keimlinge in die Erde setzt, solltest du darauf achten, dass die Töpfe ausreichend Drainagelöcher aufweisen, um Staunässe zu verhindern und die Belüftung der Wurzeln zu gewährleisten. Setze sie nicht zu tief in die Erde, da man sie sonst leicht überwässern kann. Für ein gesundes Wachstum ist eine Tiefe von 1 bis 2 Zentimetern optimal.
Praktisches Zubehör
Zu dem Zubehör, das dir diesen Prozess erleichtern kann, zählen Steinwolle, Keimglas, Samenschale, Saatkiste und spezielle Töpfe. Allerdings sind diese Gegenstände kein Muss.
Optimale Bedingungen für Cannabis Sämlinge
Nun beginnt erst die richtige Arbeit, denn die Pflege des jungen Keimlings, der sich schnell zum Sämling weiterentwickelt, erfordert besondere Aufmerksamkeit, da er immer noch sehr empfindlich ist. In dieser Phase solltest du auf die richtige Bewässerung, Beleuchtung und Belüftung achten, um das Wachstum und die Entwicklung des Sämlings zu fördern. Aufgrund recht konstanter Bedinungen, lässt sich Cannabis im Gewächshaus oder in der Growbox sehr gut anbauen.
Um ein optimales Wachstum zu unterstützen, empfehlen wir außerdem die Verwendung von spezieller Anzuchterde oder leichter, nährstoffarmer Erde. Diese bietet ein gutes Wasser-Luft-Verhältnis und belastet die empfindlichen Keimlinge nicht mit allzu vielen Nährstoffen.
Den Sämling richtig bewässern
Die Pflege von Sämlingen erfordert eine angemessene Bewässerung. Diese sollte nicht zu häufig und auch nicht zu selten erfolgen. Die Erde sollte stets feucht, aber nicht nass sein. Wenn man die Erde überwässert, können die Wurzeln schnell absterben, was schlimme Folgen für die Pflanzen haben kann. Aus diesem Grund solltest du die Erde vor dem Cannabis-Gießen überprüfen. Wenn die Oberfläche des Bodens trocken ist, kannst du den Keimlingen wieder etwas Wasser hinzugeben.
Die Bedeutung von Licht für die junge Cannabispflanze
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Pflege von Cannabis-Sämlingen ist die Beleuchtung. Die richtige Lichtmenge und -qualität können den Unterschied zwischen einer gesunden und einer schwachen Hanfpflanze ausmachen.
Cannabis-Sämlinge benötigen viel Licht, um zu wachsen und zu gedeihen. Die Art des Lichts ist dabei gleichermaßen wichtig. Das beste Licht für Cannabis-Sämlinge ist Kunstlicht (LED Grow Lampe) oder ein Platz an einem sonnigen Fenster. Dabei empfiehlt es sich, mit Lampen zu arbeiten, die eine breitbandige Welle von Rot- und Blaulicht enthalten. Diese spezielle Kombination aus Lichtwellenlängen ist ideal für die Entwicklung von Cannabispflanzen, wobei die Blauanteile in dieser Phase eine größere Bedeutung haben.
Die richtige Lichtintensität spielt auch eine wichtige Rolle. Grundsätzlich gilt: Je mehr Licht der Cannabispflanze zur Verfügung steht, desto besser. Ein zu geringes Licht kann das Wachstum und die Entwicklung enorm beeinträchtigen. Im Idealfall erhalten die Sämlinge mindestens 16 Stunden am Tag Licht.
Direktes Sonnenlicht
Direktes, natürliches Sonnenlicht bietet die bestmögliche Kombination aus Lichtintensität und Lichtqualität, um ein gesundes Wachstum zu fördern. Wenn deiner jungen Hanfpflanze – neben den runden Keimblättern – das zweite oder dritte gezackte Baltt gewachsen ist, ist sie in der Regel stark genug, um auch direktem Sonnenlicht standzuhalten.
Die richtige Umgebung für Sämlinge und Setzlinge schaffen
Um eine optimale Umgebung für Sämlinge und Setzlinge im Eigenanbau zu schaffen, sind mehrere Schlüsselelemente zu beachten. Zunächst ist die Wahl des Anbauorts entscheidend. Idealerweise sollte dieser Ort vorzugsweise in einem geschützten Bereich im Freien oder in einem kontrollierten Innenbereich (beispielsweise einem Cannabis Zelt) liegen, der eine angemessene Belüftung und Temperaturkontrolle ermöglicht.
Für ein gesundes Wachstum brauchen die Wurzeln beispielsweise eine ausreichende Belüftung, da diese für einen guten Sauerstoffaustausch wichtig ist. Wenn die Wurzeln nicht ausreichend belüftet werden, können sie schnell absterben und das Wachstum der Pflanze negativ beeinflussen. Achte daher darauf, dass die Erde nicht zu fest gepackt ist und ausreichend Drainagelöcher vorhanden sind. Dadurch kann Staunässe vermieden werden. Du kannst Zusätze wie Sand oder Perlite der Erde hinzugeben, damit sie locker und trocken bleibt. In unserem Growshop kannst du spezielle Cannabis Erde für Hanfpflanzen kaufen.
Alle wichtigen Informationen über die richtige Erde haben wir in diesem Beitrag für dich zusammengefasst: Welche Erde für Cannabispflanzen?
Die Pflanzen benötigen außerdem frische Luft, um gut zu gedeihen. Verwende deshalb immer einen Ventilator, um eine konstante Luftzirkulation zu ermöglichen, damit die Stängel stark werden und die Pflanze nicht einfach umknickt.
Um die besten Ergebnisse beim Homegrow zu erzielen, benötigen Sämlinge und Setzlinge neben dem geeigneten Substrat und Licht, auch eine angemessene Luftfeuchtigkeit.
Die richtige Luftfeuchtigkeit für Sämlinge und Setzlinge
Hanf-Setzlinge, Stecklinge und Sämlinge sind wie das junge Grün im Frühling – zart, empfindlich und voller Potenzial.
Damit sie jedoch gedeihen und zu robusten Pflanzen heranwachsen können, sind einige Bedingungen zu erfüllen. So sollte die optimale Cannabis Luftfeuchtigkeit für Sämlinge bei etwa 60-70 % liegen. Da das Wurzelsystem der jungen Cannabispflanzen noch nicht vollständig ausgebildet ist, sorgt eine erhöhte Luftfeuchtigkeit dafür, dass sich die Pflanzen sicher und geschützt fühlen. Sobald die Sämlinge, Setzlinge und Stecklinge die vegetative Phase erreichen, sollte die Luftfeuchtigkeit jedoch auf 50% gesenkt werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Dieser Schritt markiert den Übergang zu einer etwas anspruchsvolleren Phase, in der die Pflanzen beginnen, sich stärker zu entwickeln.
Eine Kontrolle der Feuchtigkeit sollte regelmäßig vorgenommen werden, um Schimmel, Fäulnis oder Pilzbefall zu vermeiden. Eine vernünftige Luftzirkulation ist hierbei essentiell, da so die Bildung von Feuchtigkeit reduziert wird und die Pflanzen gleichzeitig frische Luft aufnehmen können.
Neben der Luftfeuchtigkeit benötigen junge Hanfpflanzen auch die richtigen Nährstoffe, um kräftig zu wachsen. Um dem Boden Nährstoffe hinzuzufügen, sind organische Dünger hervorragend geeignet. Aber übertreibe es nicht: Hanf Überdüngung erkennen.
Hanf-Setzlinge und Sämlinge düngen: Tipps für eine gesunde Entwicklung
Beim Cannabis Düngen ist Vorsicht geboten, denn selbst der beste Dünger für Cannabispflanzen kann schädlich sein, wenn du zu viel davon verwendest. In der Regel solltest du mit dem Düngen allerdings erst beginnen, wenn Sämlinge und Setzlinge ihre ersten echten Blätter entwickelt haben. Zu diesem Zeitpunkt haben sie bereits die Nährstoffe aus den Keimblättern verbraucht und benötigen zusätzliche Unterstützung, um weiter zu gedeihen.
Achte bei der Auswahl des Düngers auf die Bedürfnisse deiner Pflanzen. Ein organischer Dünger, der speziell auf die Bedürfnisse junger Pflanzen zugeschnitten ist, fördert eine gesunde Bodenstruktur auf eine schonende Weise. Wir empfehlen die Verwendung eines flüssigen Cannabis Dünger, welcher vor dem Gießen der Pflanzen mit Wasser gemischt wird.
Bei der Dosierung des Düngers solltest du vorerst mit einer niedrigen Konzentration beginnen und die Reaktion der jungen Hanfpflanzen beobachten. Ein Übermaß an Dünger kann nämlich zu Verbrennungen der Wurzeln führen.
Das regelmäßige Beobachten der Blätter und das Verständnis der Bedürfnisse der Pflanzen werden dir dabei helfen, die optimale Düngemittelzufuhr zu erkennen und entsprechend anzupassen.
Mögliche Gefahren und Herausforderungen während der Wachstumsphase
Selbstverständlich können während der verschiedenen Entwicklungsstufen einer Cannabispflanze auch so einige Probleme auftreten. Ein echtes Ärgernis sind Cannabis Schädlinge wie Spinnmilben, Blattläuse und Thripse, die der Pflanze ernsthaft zusetzen können, wenn man sie nicht rechtzeitig bekämpft. Wir empfehlen dir, natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel zu verwenden, damit die Pflanzen gesund bleiben und ihr volles Potenzial entfalten können.
Auch Krankheiten wie Mehltau, Grauschimmel und Wurzelfäule können gefährlich werden. Sie treten vor allem dann auf, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist oder wenn man es mit dem Gießen etwas zu gut meint.
Falls du Hanf im Zimmer anbauen möchtest, musst du außerdem darauf achten, dass die Hanfpflanzen genügend Platz haben und ausreichend Licht erhalten. Eine schlechte Belüftung kann zu Hitzestress führen, während zu wenig Licht das Wachstum beeinträchtigt.
Wie bereits erwähnt, sind die Wahl des richtigen Düngers und die richtige Dosierung auch nicht zu unterschätzen. Zu viel Dünger kann zu Nährstoffverbrennungen führen, während ein Mangel das Wachstum hemmen kann.
Daher solltest du die Cannabispflanzen regelmäßig kontrollieren und beobachten, um frühzeitig auf die oben genannten Probleme reagieren zu können. Auch die regelmäßige Kontrolle der Wurzeln ist wichtig, um die Gesundheit der Pflanzen zu garantieren.
Fazit: Erfolgreiche Anzucht von Cannabis Keimlingen
Die Keimungsphase ist der Schlüssel für einen erfolgreichen Cannabis-Anbau, da sie die Basis für kräftige Keimlinge legt, die den Weg für eine ertragreiche Ernte bereiten. Die Pflege der jungen Cannabis-Keimlinge und Sämlinge erfordert besondere Aufmerksamkeit, insbesondere in Bezug auf Bewässerung, Beleuchtung, Temperatur, Erde, Luftfeuchtigkeit und Belüftung. Wenn du unseren Guide befolgst, sollte beim Keimen deiner Autoflower Seeds und feminisierten Cannabissamen nichts schiefgehen. Falls du die Keimlingsphase überspringen möchtest, kannst du auch Cannabis Stecklinge schneiden oder bestellen.
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