Cannabis im Karton trocknen: Vorteile
Das schonende Trocknen von Pflanzenteilen wie Blüten nach der Ernte ist wichtig, um deren Qualität zu erhalten. Für Cannabisblüten eignen sich luftdurchlässige Behälter wie Pappkartons gut zum Trocknen. Sie schützen das Pflanzenmaterial vor direktem Licht und ermöglichen eine langsame, kontrollierte Trocknung.
Dies hilft, Aroma und potenzielle Wirkstoffe zu bewahren. Durch den langsamen Trocknungsprozess in der Dunkelheit wird zudem der Abbau von Chlorophyll gefördert. Dies reduziert den typischen „Heugeschmack“ und führt zu einem weicheren Rauch, der weniger reizend für die Atemwege ist.[1]
Diese Methode ist besonders für den Eigenanbau geeignet, da sie kostengünstig und einfach durchzuführen ist. Einsteiger profitieren von der simplen Handhabung und dem leicht verständlichen Ablauf. Diese Methode eignet sich besonders für Züchter, die eine unauffällige und diskrete Vorgehensweise bevorzugen.
Vorbereitung des Kartons zum Trocknen von Cannabis
Saubere, mittelgroße Kartons aus unbehandelter Pappe eignen sich am besten zum Trocknen von Cannabis Buds. Sie bieten ein gutes Gleichgewicht zwischen Platzangebot und Handhabbarkeit.
Wichtig: Nimm immer unbehandelte Pappe, da sie atmungsaktiv ist und überschüssige Feuchtigkeit absorbieren kann, was den Trocknungsprozess der Blätter und Buds unterstützt. Pappe, die Druckfarben, Beschichtungen oder Klebstoffe enthält, solltest du vermeiden. Diese Materialien setzen chemische Substanzen frei, die vom Cannabis absorbiert werden könnten.
Die Verwendung von Plastiksäcken kann den Geschmack, das Aroma und eventuell auch die Wirkung negativ beeinflussen. Außerdem behindern sie die Luftzirkulation, was zu einer ungleichmäßigen Trocknung bis hin zur Schimmelbildung im Trocknungsraum führen kann. Um eine optimale Luftzirkulation zu gewährleisten, kann auch ein kleiner Ventilator im Raum aufgestellt werden. Dieser sollte jedoch nicht direkt auf die Buds gerichtet sein, sondern nur für eine leichte Luftbewegung sorgen.
Karton-Methode: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Wähle einen sauberen, mittelgroßen Karton aus unbehandelter Pappe und schneide mehrere Löcher (ca. 5 cm Durchmesser) in die Seiten, damit die Cannabispflanzen genügend Luft bekommen.
- Lege den Boden des Kartons mit Zeitungspapier aus und spanne dünne Schnüre oder Drähte quer durch den Karton.
- Schneide deine Cannabispflanzen in 20-30 cm lange Zweige und hänge sie kopfüber an die Schnüre. Lass genügend Abstand zwischen den Zweigen, damit sie gut trocknen und aushärten können.
- Lege ein Hygrometer in den Karton, um die Feuchtigkeit zu kontrollieren. Stelle den Karton anschließend in einen dunklen, kühlen Raum (18-21 °C, ca. 40-50 % Luftfeuchtigkeit). Eine zu hohe Temperatur beschleunigt den Trocknungsprozess auf Kosten der Qualität.
- Kontrolliere die Pflanzen und die Luftfeuchtigkeit täglich und drehe die Zweige gelegentlich, damit sie gleichmäßig trocknen. Nach etwa ein bis zwei Wochen ist der Trocknungsprozess abgeschlossen, wenn sich die Stängel nicht mehr biegen lassen, sondern leicht brechen.
- Minimiere die Lichteinwirkung so weit wie möglich. Insbesondere direktes Sonnenlicht oder starkes künstliches Licht kann die Inhaltsstoffe in deinen Blüten zerstören und so ihre Potenz verringern. THC, andere Cannabinoide und Terpene, die für das Aroma verantwortlich sind, sind lichtempfindlich.
- Für kleinere Hanfblüten bietet sich eine alternative Trocknungsmethode im Karton an. Du kannst diese Blüten locker auf dem Boden des Kartons ausbreiten. Da die Blüten eng beieinander liegen, solltest du sie täglich wenden und gründlich durchlüften, da bei dieser Methode die Feuchtigkeit langsamer entweicht und sich Cannabis Schimmel bilden kann.
Andere Trocknungsmethoden im Überblick
Cannabis im Karton trocknen ist eine effektive und diskrete Methode, die Elemente der Hängetrocknung und des Trockengestells kombiniert. Die anderen Trocknungsmethoden stellen wir dir nachfolgend im Kurzüberblick vor:
- Hängetrocknung: Cannabispflanzen werden kopfüber an Leinen oder Drähten in einem dunklen, gut belüfteten Raum aufgehängt. Diese Methode ermöglicht eine gleichmäßige Luftzirkulation und fördert eine langsame, kontrollierte Trocknung.
- Trockengestell: Spezielle mehrstöckige Gestelle oder Netze werden genutzt, um Blüten oder kleinere Zweige locker zu verteilen. Diese platzsparende Methode eignet sich besonders für kleinere Blüten und erfordert regelmäßiges Wenden für gleichmäßiges Trocknen.
- Schrank-/Zelttrocknung: Growzelte oder Growschränke bieten eine kontrollierte Umgebung mit einfacher Regulierung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftzirkulation. Diese diskrete Methode eignet sich gut für Homegrower und ermöglicht den Einsatz von Ventilatoren und Luftentfeuchtern für optimale Bedingungen.
Fazit: Cannabis im Karton trocknen
Cannabis im Karton trocknen bietet dir einen guten Einstieg in die Welt der Cannabis-Veredelung. Sie ermöglicht eine kontrollierte Trocknung und legt den Grundstein für die anschließende Aushärtung, wodurch du die Qualität deiner Ernte deutlich verbessern kannst.
Aber wenn du das Beste aus deinen Pflanzen herausholen willst, musst du noch einen Schritt weiter gehen und dein Cannabis fermentieren. Die Fermentation eröffnet völlig neue Geschmacks- und Aromaprofile, die echte Kenner begeistern. In einem eigenen Artikel erfährst du, wie du von der Aushärtung zur Fermentation übergehen und dein Cannabis auf ein neues Level bringen kannst.
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