Was ist Cannabis entlauben?
Cannabis entlauben bedeutet, dass man die Cannabisblätter entfernt, welche die Buds und Nodien überschatten – und auch Stellen, an denen Blätter zu nah aneinander wachsen, ausdünnt. So wird der Wuchs “unnötiger” Blätter unterbunden, was potenziell mehr Wachstumsenergie für die Pflanze bedeutet, und sogar für einen höheren Ertrag sorgen kann.[1]
Wichtig zur Differenzierung: Es gibt viele Grower, die die Entlaubung mit dem sogenannten Cannabis Lollipopping verwechseln. Hierbei geht es jedoch darum, den gesamten unteren Teil der Cannabispflanze so weit auszudünnen, dass das Gewächs eine Lutscher-artige Form erhält.
Dazu werden auch Nodien sowie ganze Zweige entfernt. Hierbei handelt es sich um eine besonders intensive Form des Entlaubens, die nicht von Anfängern durchgeführt werden sollte. Beim typischen Entlauben werden hingegen weder Triebe noch Blütenstände abgetrennt. Nochmal anders verhält es sich, wenn du Cannabis ausgeizen möchtest.
Cannabis Blätter abschneiden – wie funktioniert das?
Wenn du deine Cannabispflanze erfolgreich entlauben möchtest, solltest du nicht einfach wild drauflos schneiden, sondern selbstverständlich mit Bedacht vorgehen.
Denn auch Cannabis beschneiden will gelernt sein! So solltest du beispielsweise darauf achten, nur jene Pflanzen zu bescheiden, die vollkommen gesund sind und keine Probleme wie Wassermangel, Lichtbrand, Windbrand oder Cannabis Schädlinge aufweisen. Des Weiteren solltest du am besten wirklich nur Indoor-Pflanzen, die in einer Growbox oder einem Growzelt wachsen, mit der Schere bearbeiten. Bei Cannabis Outdoor ist dies keine gute Idee, da Cannabisgewächse viel wichtige Energie in den “überschüssigen” Blättern speichern, was je nach Witterungsbedingungen von großer Wichtigkeit sein kann.
In einer Growbox hingegen, in der du alle wichtigen Elemente wie die Cannabis Beleuchtung und Luftfeuchtigkeit kontrollierst, ist diese “Energiereserve” nicht im gleichen Ausmaß notwendig, weswegen die Entlaubung von Indoor-Pflanzen weniger bedenklich ist.
Auch solltest du deine Cannabispflanzen zum richtigen Zeitpunkt entlauben. Ideal sind dazu die vegetative Phase sowie die Blütephase geeignet, sodass du deine Pflanzen zweimal während des gesamten Zyklus beschneidest.
Cannabis entlauben mit Schritt-für-Schritt-Anleitung
So gehst du beim Entlaubung während der vegetativen Phase vor:
- Verwende eine scharfe, sterilisierte Schere und Handschuhe, um deine Pflanzen vor Bakterien zu schützen.
- Schneide die großen Fächerblätter ab, da diese eine Barriere zwischen dem Licht und den Nodien/Buds darstellen.
- Entferne nun die Blätter, die in die mittlere Richtung der Pflanze wachsen, da diese ebenfalls zu viel Licht von den Buds “stehlen” können.
- Schneide im letzten Schritt gelbe, alte Blätter ab.
Gerade für unerfahrene Grower gilt es, nicht gleich zu viele Blätter auf einmal zu entfernen. Am besten konzentrierst du dich bei deinen ersten Entlaubungsversuchen ausschließlich auf die untere Hälfte der Pflanze. Achte als Anfänger auch darauf, nicht mehr als 15 Prozent des Laubs jeder Cannabispflanze abzuschneiden – denn das Risiko, die falschen Blätter zu entfernen, ist sehr hoch. Solltest du allerdings schon erfahrener sein, kannst du dich sogar auf 25 Prozent Beschneidung vorwagen und dich möglicherweise sogar ans Cannabis Lollipopping wagen, um so die maximale Wachstumsenergie aus deinen Pflänzchen herauszuholen.
Nach dem Entlauben solltest du den Gewächsen 2 bis 3 Tage Ruhe gönnen und beispielsweise nicht gleich den Lichtzyklus auf 12/12 umstellen, um sie in die Blüte zu schicken.
Cannabis entlauben während der Blüte
Wie bereits angeschnitten, solltest du idealerweise zweimal während der unterschiedlichen Cannabis Wachstumsphasen entlauben – einmal in der vegetativen Phase und einmal in der Blütephase.
Ein guter Zeitpunkt hierfür liegt ungefähr 3 Wochen in die Cannabis Blütephase hinein. Zu beachten ist hierbei lediglich, dass du noch vorsichtiger beschneiden solltest, da das Risiko anderweitig zu groß ist, dass die jungen Buds sonst Schaden nehmen könnten. Nachdem du die “Entlaubung light” durchgeführt hast, kümmerst du dich ganz normal um deine Pflanzen, da keine weiteren Vorsichtsmaßnahmen nötig sind.
WarnungEgal in welcher Phase, das Entlauben von Cannabis kann neben einem höheren Ertrag und einer besseren Energienutzung durch die Pflanze auch Nachteile mit sich bringen. So kann die Beschneidung der Pflanzen für ein höheres Stresslevel sorgen, dass deine Buds in Mitleidenschaft zieht. Auch kann die Entlaubung zu kleinen Mikroverletzungen der Pflanze führen, was sie anfälliger für Bakterien oder sogar Botrytis bei Cannabis macht. Zudem ist es möglich, dass du bei einer übermäßigen Entfernung von Blättern die Photosynthesefähigkeit deiner Hanfpflanze gefährdest.
Autoflowers entlauben – ist das möglich?
Tatsächlich kannst du auch Autoflowers entlauben – idealerweise in der vegetativen Phase, wenn die Cannabispflanzen mindestens drei Knoten aufweisen. Allerdings kannst du Autoflowers auch in der Blütephase von überschüssigen Blättern befreien – am besten auch hier maximal 3 Wochen in die Blütephase hinein.
Was die Auswahl der zu entfernenden Blätter angeht, gehst du genauso wie bei der photoperiodischen Pflanzen vor und schneidest erst die großen Fächerblätter, dann die in die Mitte wachsenden und im letzten Schritt die alten, gelben Blätter ab. Zu bedenken gilt jedoch, dass Autoflowers häufig nicht so groß wie photoperiodische Varianten werden, und eine Entlaubung beim Autoflower-Anbau daher nicht unbedingt notwendig ist.
Cannabisbeschneidung – bei richtiger Durchführung hilfreich
Cannabis entlauben kann eine sehr hilfreiche Technik sein, um den wichtigsten Teilen deiner Pflanze indoor besonders viel Luft, Platz und Licht zukommen zu lassen und so deren Ertrag zu steigern. Du lenkst damit auch die Energie deiner Pflanzen so gezielt auf die wichtigsten Teile der Pflanze, da “überflüssige” Blätter entfernt werden. Allerdings solltest du beim Cannabis beschneiden sehr behutsam vorgehen, da eine Entlaubung immer auch Stress für deine Pflanze bedeutet, der die Gesundheit des Gewächses gefährdet.
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