Cannabis Social Club gründen – Schritt-für-Schritt Anleitung

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Du möchtest einen Cannabis Social Club gründen? Dann bist du nicht alleine, denn seit der Legalisierung von Cannabis in Deutschland, die am 01.04.2024 erfolgte, spielen immer mehr Fans des grünen Geschmacks mit diesem Gedanken. Doch kann jeder laut Cannabisgesetz “einfach so” einen Cannabis Club (CSC) ins Leben rufen, und was gibt es dabei, besonders von rechtlicher Seite, zu beachten? In diesem Artikel erfährst du es.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Ab dem 01.07.2024 darf in Deutschland Cannabis legal in sogenannten Cannabis Social Clubs angebaut werden.
  • Dabei müssen die Vorgaben einer regulären Vereinsgründung erfüllt werden.
  • Cannabis Social Clubs dürfen kostendeckend, jedoch nicht gewinnbringend arbeiten.
Inhaltsverzeichnis
Cannabis Social Club gründen

Was ist ein Cannabis Social Club?

Wer einen Cannabis Social Club gründen möchte, sollte sich nicht nur mit dem Thema Cannabis Anbau befassen, sondern sich auch vor Augen führen, was hinter dem Begriff steckt:

Bei einem CSC handelt es sich um eine Anbauvereinigung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Cannabiskonsum unter den Mitgliedern des Vereins zu ermöglichen. Dieser Eigenkonsum ist – genauso wie der Eigenanbau – Teil der offiziellen Cannabis Legalisierung: Schließlich darf die Droge ausschließlich über CSCs abgegeben werden, sodass der Konsum besser kontrolliert werden kann und dem Schwarzmarkt gleichzeitig ein Riegel vorgeschoben wird.

Auch soll dadurch eine bessere Qualität des Cannabis gewährleistet werden, was bei illegalen Quellen nicht garantiert werden kann.[1]

Wer darf Mitglied in einem Cannabis Social Club werden?

Laut Cannabisgesetz darf jeder offizielles Mitglied eines Cannabis Social Clubs werden, der das 18. Lebensjahr vollendet hat und seit mindestens 6 Monaten in Deutschland lebt.

Welche Vorteile bieten Cannabis Social Clubs?

Ein Cannabis Social Club ist viel mehr als ein Abgabeort für Cannabis, sondern hat echten Symbolcharakter: Schließlich zeigen Anbauvereinigungen, dass der Umgang mit Cannabis durchaus verantwortungsvoll erfolgen kann und setzt so wichtige gesellschaftliche Impulse. Auch können die Clubs dabei helfen, Vorurteile rund um das grüne Gewächs abzubauen und zur Informationsbildung beitragen.

Ein weiterer Vorteil von Cannabis Social Clubs ist die Bildung starker Communities, die letztendlich auch zu einer positiven politischen Einflussnahme beitragen können.

Was du über die Gründung eines Cannabis Social Clubs wissen solltest

Du möchtest einen Cannabis Social Club für den Eigenkonsum gründen, weißt aber nicht genau, was dabei auf dich zukommt? Hier findest du die wichtigsten Punkte auf einen Blick:

  • Bei einem Cannabis Social Club handelt es sich um eine Genossenschaft – oder einen eingetragenen, nicht wirtschaftlichen Verein.
  • Dabei muss dein CSC außerdem behördlich erlaubt sein – bis deinem Antrag stattgegeben wird und du diese Erlaubnis erhältst, kann es mehrere Wochen dauern.
  • Jedes Mitglied ab 21 Jahren darf monatlich eine Abgabemenge von maximal 50 Gramm für den Eigenkonsum erhalten, von 18 bis 21 Jahren hingegen nur 30 Gramm.
  • Die einmalige Abgabemenge darf 25 Gramm nicht überschreiten.
  • Sicherheit geht vor: Neben Jugendschutzbeauftragen muss der Club unter anderem auch Suchtpräventionsbeauftragte ernennen.
  • Kein Konsum vor Ort: Weder Cannabis noch Alkohol dürfen vor Ort konsumiert werden.

Zu bedenken gilt außerdem, dass Cannabis Social Clubs nicht in Wohnungen eingerichtet werden dürfen, sondern ausschließlich in gesonderten Räumlichkeiten. Ein ebenfalls sehr wichtiger Punkt ist, dass der Anbau von Cannabis nur bedarfsdeckend erfolgen darf:

Keine Gewinne, keine Werbung Eine Überproduktion/Gewinnorientierung des Clubs ist nicht erlaubt. Zudem ist es den Anbauvereinigungen per Gesetz verboten, Werbung für sich oder ihre Produkte zu machen.

Dennoch sollte es nicht allzu schwer werden an Mitglieder zu kommen, da sich viele Konsumenten für die Mitgliedschaft in einem CSC interessieren. Mund-zu-Mund”-Propaganda sollte daher ausreichend sein.

So gründest du einen Cannabis Social Club: Schritt-für-Schritt Anleitung

Da du jetzt die nötigen Voraussetzungen für die Gründung eines Cannabis Social Clubs kennst, geht es jetzt um die genauen Details – denn je früher du deinen Verein ins Leben rufst, desto besser. Schließlich lohnt es sich, direkt zur Legalisierung der Vereinsaktivitäten (am 01.07.2024) mit dem Anbau zu beginnen.

Schritt 1: Aufmerksamkeit generieren

Positive Aufmerksamkeit zu schaffen hat für alle, die ihren eigenen Cannabis Social Club gründen möchten, einen hohen Stellenwert: So kannst du beispielsweise mittels Pressekonferenzen oder öffentlichen Events auf dein Vorhaben aufmerksam machen. Dabei kann es für dich besonders hilfreich sein, bekannte Menschen (beispielsweise Künstler, oder Lokalpolitiker) mit ins Boot zu holen. In diesem Zusammenhang sollte stets betont werden, dass der geplante CSC für Sicherheit und einen gewissenhaften, gesunden Umgang mit Cannabis steht.

Schritt 2: Die offizielle Vereinsgründung

Anschließend kannst du dich an die tatsächliche Vereinsgründung (oder Gründung einer Genossenschaft) machen: Hierzu musst du dem Gesetz entsprechend, als erstes ein Exekutivkomitee einberufen, das aus dem Vereinspräsidenten, einem Schriftführer sowie dem Schatzmeister besteht.

Denke daran, die lokale Polizei, die Kommunalverwaltung oder andere lokale Behörden über die Gründung deines Cannabis Social Clubs zu informieren – sicher ist sicher. Ebenfalls notwendig: Ein Gründungsprotokoll sowie eine Eintragung ins Vereinsregister. Bedenke zudem, dass jeder eingetragene Verein (e.V) aus mindestens 7 Mitgliedern bestehen muss.

Schritt 3: Die Satzung deines Cannabis Social Clubs bestimmen

Doch das ist noch nicht alles: Damit dein Club laut Gesetz offiziell an den Start gehen kann, musst du noch die offizielle Vereinssatzung festlegen. Folgende Faktoren sollten dabei enthalten sein:

  • Der Name deines Cannabis Social Clubs
  • Sitz und Gründungsjahr
  • Ziele und Aufgaben der Anbauvereinigung
  • Informationen und Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft
  • Rechte und Pflichten der Vereinsmitglieder
  • Bestimmungen über die Regelungen zu den finanziellen Mitteln des Clubs
  • Organe des Vereins (Mitgliederversammlung, Vorstand, Anbaurat)
  • Maßgaben zu Satzungsänderungen sowie Vereinsauflösungen

Ein Beispiel, wie eine solche Vereinssatzung im Detail aussehen kann, findest du unter anderem hier.

Neben der Satzung müssen zusätzlich auch die Vereinsstatuten formuliert werden: Zu diesen gehören neben dem Vereinszweck (dem gemeinschaftlichen, legalen Anbau von Cannabis für den Eigenbedarf unter beachten allen gesetzlichen Vorgaben), auch Bestimmungen über die Nutzung der Vereinsräumlichkeiten, ein Verhaltenskodex, Hinweise zu den Mitgliedsbeiträgen sowie Anbauvorschriften. Im Nachgang müssen die Vereinsstatuten bei der Justizbehörde registriert werden. Du möchtest wissen, wie man Vereinsstatuten korrekt formuliert? Hier erhältst du auf Wunsch eine Vorlage dazu.

Schritt 4: Der Anbau kann beginnen

Nachdem du die Bürokratie hinter dich gebracht hast, kann dein CSC nun endlich mit dem Anbau beginnen. Dabei solltest du folgende Dinge beachten:

  • Als Erstes solltest du den Eigenbedarf deiner Mitglieder ermitteln.
  • Beim Anbau selbst solltest du darauf achten, keine chemischen Zusatzstoffe zu verwenden.
  • Alle Mitglieder, die für die Kultivierung oder den Transport von Cannabis verantwortlich sind, sollten entsprechend geschult werden und die benötigten Dokumente vorlegen können.

Letzteres ist gerade für Mitglieder, die den Transport händeln, von großer Bedeutung: Schließlich wird es immer wieder zu polizeilichen Kontrollen kommen.

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FAQ – Häufig gestellte Fragen

Braucht man eine Erlaubnis zum Anbau?

Ja, das ist tatsächlich der Fall. In deinem Antrag solltest du einen Präventionsbeauftragten, einen Nachweis deiner Zuverlässigkeit sowie ein Sicherheitskonzept bzgl. der Anbauanlange sowie ein Konzept für den Kinder- und Jugendschutz angeben können. Hierbei kann es hilfreich sein, eine Rechtsberatung zu beauftragen.

Wie teuer ist die Gründung eines Cannabis Social Clubs?

Die Gründung selbst kostet rund 150 Euro. Zusätzlich kommen natürlich die eigenen Selbstkosten “oben drauf”. Die Investitionen, die der Verein zu Beginn tätigen muss, beispielsweise für den Anbau, können jedoch im oberen fünfstelligen Bereich liegen.

Wie hoch sind die Mitgliedsbeiträge in einem Cannabisclub pro Monat?

Die Höhe des Mitgliedsbeitrages wird von euch festgelegt. Wir erwarten, dass er bei den meisten Vereinen bei rund 25 Euro pro Monat liegen wird.

Wie viele Gründungsmitglieder benötigt ein Verein?

Damit ein CSC offiziell die Berechtigung hat, als Verein eingetragen zu werden, muss er mindestens 7 Mitglieder haben.

Wie viele Mitglieder darf ein CSC maximal haben?

Die maximale Mitgliederzahl eines Cannabis Social Clubs darf 500 nicht übersteigen.

Wie groß muss die Anbaufläche für die Einrichtung eines CSC sein?

Das hängt von der Anzahl und dem Bedarf deiner Mitglieder ab. Bei einem Anbau von 5 Pflanzen pro Quadratmeter sollte eine reine Anbaufläche von mindestens 50 Quadratmetern zur Verfügung stehen, idealerweise sogar mehr.

Darf jeder über 18 Jahren Mitglied in einem Cannabis Social Club werden?

An sich schon: Allerdings sollten seriöse Vereine auf die Aufnahme von Menschen, die beispielsweise körperliche oder seelische Folgen durch ihren Cannabiskonsum erlitten haben (beispielsweise Menschen mit Cannabispsychose, oder Abhängige) verzichten.

Wer darf Cannabis-Clubs gründen?

Jeder deutsche Staatsbürger, der mindestens 18 Jahre alt ist, darf einen Cannabis Social Club gründen, sofern er oder sie dafür geeignet ist. Um dies zu gewährleisten, werden die zuständigen Behörden ein polizeiliches Führungszeugnis verlangen.

Wie finanziert sich ein Cannabis Social Club?

Ein Cannabis Social Clubs finanziert sich durch die Zahlungen ihrer Mitglieder, die sich verpflichten, einen monatlichen Mitgliedsbeitrag zu zahlen oder eine bestimmte Menge abzunehmen.

Was benötigt man, um einen Social Club zu eröffnen?

Um einen Cannabis Social Club gründen zu können, muss man (neben der Abwicklung des bürokratischen Teils) Räumlichkeiten und entsprechende Kenntnisse besitzen, um Cannabis anzubauen, sowie mindestens 7 Mitglieder vorweisen können.

Quellenverzeichnis

Marius Lika
Marius Lika ist erfahrener Autor mit zahlreichen Veröffentlichungen zum Thema Cannabis. Seine Expertise im Bereich Cannabinoide, Psychedelika und Pflanzenheilkunde stellt er in seinen Artikeln regelmäßig unter Beweis.
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Marius Lika ist erfahrener Autor mit zahlreichen Veröffentlichungen zum Thema Cannabis. Seine Expertise im Bereich Cannabinoide, Psychedelika und Pflanzenheilkunde stellt er in seinen Artikeln regelmäßig unter Beweis.
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